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Red Faction: Guerrilla (Action-Adventure) – Red Faction: Guerrilla

Wieso geht in Actionfilmen eigentlich ständig dermaßen viel zu Bruch? Es ist doch wirklich nicht nötig, dass gleich der ganze Leuchtturm in einem gleißenden Flammenmehr ertrinkt, nur weil ein Kleinwagen durch den Vordereingang rauscht. Oder? Natürlich oder! Denn in unserer Brust tanzt doch nur dann ein frohlockendes Herz, wenn Kulissen unter spektakulärem Getöse in ihre Einzelteile zerbrechen. Warum das so ist, entzieht sich meinem psychologischen Verständnis. Dass das so ist, dafür danke ich Red Faction: Guerilla!

© Volition / THQ / THQ Nordic

Verschenkte Statuen

Angenehm unheimlich wird es allerdings im Gebiet der rätselhaften Marauders, wo zwei Mann hohe, aus Altmetall errichtete Statuen über einen Canyon wachen, in dem es bis auf verlassene Städte und plötzliche Marauder-Überfälle nichts zu geben scheint… Schade, dass solche Momente für sich stehen müssen – erzählerisch aber praktisch nicht genutzt werden. Spielerisch hingegen

sind die wenigen, überall verstreuten Erzvorkommen, aus denen ich 

Volition kreiert stimmungsvolle Kulissen – nutzt den Schauplatz erzählerisch aber zu wenig.

zusätzlichen Bezahlschrott gewinne, sowie der in noch selteneren, BioShock-ähnlichen Nachrichten erzählte Nebenplot gerade so Belohnung genug für das penible Erkunden des roten Planeten.

Lebendig wirken die Schauplätze nur in den eigenen Lagern, wo Rebellen und ein Nachrichtenkanal ständig das aktuelle Geschehen mit zahlreichen Bemerkungen kommentieren. Da bringt mich plötzlich sogar eine unerwartete Hommage zum Schmunzeln, als einer meiner Kameraden sein Funkgerät mahnt: „Hör‘ auf zu schwatzen, Freeman, wir brauchen Funkstille!“ Wichtige Charaktere wie die Mechanikerin Samanya oder Hugo Davis, der Anführer unseres Aufstandes, bleiben dafür durchgehend blass. Sie halten zwar auf mysteriöse Art und Weise in jedem (!) der

kilometerweit entfernten Stützpunkte gleichzeitig die Stellung, werden sonst aber nur mit steifen Bemerkungen und in Missionsbesprechungen aktiv. Spielt es da noch eine Rolle, dass ich Alec Mason heiße und wegen des Mordes an meinem Bruder der Red Faction beigetreten bin? Es hätte wichtig sein können – dafür hätten die wenigen Filmsequenzen die Geschichte allerdings packend inszenieren müssen. Und ist ein Sektor erst befreit, zeigt sich schließlich das wahre Gesicht des Spiels: Sind die Einheiten der EDF einmal verschwunden, hinterlassen sie nur eine Hand voll Minispiele, das eigene Lager, eine paar Fahrzeuge sowie… nichts. Nimmt man die spektakuläre Action aus der Gleichung, bleibt eine in jeder Hinsicht leere Welt zurück – in diesen Momenten beschreibt sich Red Faction:

Im Multiplayer…

… gehen die Entwickler wenig Risiko ein: Bis zu 16 Spieler dürfen sich in sechs Varianten austoben oder anderen Partien als Zuschauer beiwohnen.

Anarchy und Team Anarchy sind andere Bezeichnungen für Deathmatch bzw. Team Deathmatch

Flagge Einnehmen steht für den klassischen Capture the Flag

– In Schadenskontrolle, einer Eroberungs-Variante, müsst ihr drei feindliche Ziele zerstören und als eigene aufbauen

Belagerung: Das Ziel ist das Zerstören gegnerischer Gebäude, während das andere Team verteidigt – anschließend werden die Rollen getauscht

– In Zerstörung muss ein Pionier beschützt werden, während dieser beim Zertrümmern feindlicher Ziele punktet

Guerilla selbst am besten.

Einstürzende Mehrspieler-Bauten

Was bleibt also, nachdem der Mars befreit und die Solowelt nur noch für Zivilisten interessant ist? Richtig: Mehrspieler-Gefechte, in denen die Zerstörung eine ganz neue Rolle spielt! Und das 

stimmt sogar, denn zumindest im Belagerungs-Modus steht das Zerstören gegnerischer Ziele im Vordergrund. Zwei Teams müssen hier abwechselnd Angreifen und Verteidigen – wer abschließend den meisten Schaden angerichtet hat, gewinnt die Runde. Richtig interessant wird das aber erst, weil nicht nur die eigentlichen Ziele zerstörbar sind, sondern selbstverständlich auch die gesamte Umgebung. Denn so werden unter Umständen viele Wege zerstört, andere öffnen sich, und beide Gruppen müssen stets überlegen, wie und vor allem wo sie am geschicktesten vorgehen. Eine Revolution leitet Volition damit selbstverständlich nicht ein! Die neue Art der Zerstörung verleiht der Multiplayer-Komponente aber einen frischen Anstrich.

In einem anderen Modus, Zerstörung, müssen beide Teams hingegen ihren Pionier beschützen, der als einziger richtig Punkte sammeln kann, und auch die restlichen Deathmatch- oder Capture the Flag-Varianten sind im Grunde altbekannt. Neu sind lediglich verschiedene Rucksäcke, die ihrem Träger eine spezielle Fähigkeit verleihen und die man an entsprechenden Terminals jederzeit wechseln kann. Wer will, springt damit besonders hoch, stößt alle Gegner in seiner unmittelbaren Nähe um, verstärkt für kurze Zeit die Wirkung seiner Waffen oder sprintet besonders schnell über das Schlachtfeld. Auch wenn sie sich nicht selbst neu erfinden: Die Mehrspieler-Gefechte sind eine spannende Dreingabe zur spektakulären Solo-Action.      

  1. Ahhh achso die Badlands... hab das grad mit der Radiated Zone verwechselt.
    Ja da ist man echt lang am machen, bis man endlich die Kontrolle runter hat um die letzte Mission zu machen.
    Und ja es tauchen da auchverdammt oft Trupps der Marauders und der EDF auf. Am günstigsten ist es erstmal die Unterstützung hoch zu bekommen, damit dich immer 3-4 NPCs begleiten und dir feuerschutz geben. Damit wird imho einiges leichter.

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