Geübte Spieler dürften die fünf Szenarien jedenfalls in wenigen Stunden bewältigt haben. Verschiedene Schwierigkeitsgrade und Lösungswege sowie alternative Bossfights und Spielausgänge sorgen allerdings für einen ordentlichen Wiederspielwert.
Auch kurzweilige Zombieschlachtfeste und Bossfight-Marathons stehen nach entsprechenden Leistungen zur Verfügung. Zudem kann man mit überlegter Charakterwahl Bonusaufgaben lösen, den Zusammenhalt schüren, exklusive Zwischensequenzen bewundern und natürlich jede Menge Extras wie Artworks, Kostüme, Filmschnipsel, Musikstücke und andere Extras freischalten. Besitzer des Vorgängers können sogar einige bereits freigespielte Inhalte importieren. Online könnt ihr darüber hinaus auch noch an speziellen Events teilnehmen, euch in Ranglisten verewigen oder nach vorzeitigem Ableben ein kurzfristiges Zombiedasein fristen, um eure ehemaligen Mitstreiter zu nerven.
Altbackene Handhabung
Nervig ist aber vor allem die hakelige Steuerung, die nach wie vor nur digital abgefragt wird, nur eine schwammige Zielautomatik bietet, keine Sprints über Treppen erlaubt und euch bei schnell wechselnden Kameraeinstellungen immer wieder in die verkehrte Richtung laufen lässt.
Wenigstens könnt ihr euch nun auch mit der Waffe im Anschlag fortbewegen, schnelle 180°-Drehungen auch mit dem Analog-Stick ausführen oder während des Kriechens zumindest Objekte auf gleicher Höhe aufnehmen. Auch die Kartenfunktion wurde etwas verbessert: Fälschliche Item-Standorte sind uns nicht mehr aufgefallen, während man sich per Knopfdruck nun jederzeit den genauen Namen des aktuellen Aufenthaltsortes anzeigen lassen kann, um bei Lösungshinweisen mit Ortsangaben schneller fündig zu werden. Beim Lesen von Schriftstücken kann man dem gewählten Protagonisten sogar die eine oder andere Zusatzinformation per Tastendruck entlocken.
Alles wie gehabt
Ansonsten hat sich am Gameplay kaum etwas verändert. Ihr hetzt nach wie vor mit bis zu zwei (offline) bzw. drei (online) Mitstreitern durch die jeweiligen Szenarien und versucht den lebensrettenden Ausgang zu erreichen. Da ihr bereits mit dem T-Virus infiziert seid, liegt euch ständig ein Zeitlimit im Nacken, das durch Gegnerkontakt reduziert oder durch seltene Virushemmer erhöht wird. Zudem halten euch natürlich diverse Rätseleinlagen und Bossfights auf.
Gespeichert wird nach wie vor an Schreibmaschinen, wobei der Spielstand nun nicht mehr gleich nach dem Laden gelöscht wird, so dass ihr im Todesfall nicht wieder von ganz vorn beginnen müsst.
Angestaubte Technik
Technisch ist File #2 nicht gerade auf der Höhe der Zeit. Anti-Aliasing und Dolby Surround scheinen für Capcom Fremdwörter zu sein und die Animationen wirken oft einfach nur peinlich: Wachmann Mark ist beim Treppensteigen oder Rennen eine Katastrophe. Bei den Render-Sequenzen bekommt man hingegen gewohnt hohe Qualität geboten und ein 60Hz-Modus ist ebenfalls an Bord. Die Soundkulisse präsentiert sich wiederum recht durchwachsen: Während es an der musikalischen Untermalung – vor allem das Titelthema ist eine Klasse für sich – kaum etwas zu kritisieren gibt und die englische Sprachausgabe kultig-trashig wie eh und je klingt, wirken die Sound-FX mittlerweile wie aus einer anderen Zeit. Komisch auch, dass der Vorgänger noch ohne Jugendfreigabe in den Handel kam, Teil zwei aber trotz quasi identischem Gewaltfaktor eine USK 16 erhalten hat…