Veröffentlicht inTests

Resident Evil: Outbreak – File #2 (Action-Adventure) – Resident Evil: Outbreak – File #2

Nachdem die Enttäuschung letztes Jahr groß war, als man Resident Evil: Outbreak in Europa nur offline spielen konnte, hat Capcom der Fortsetzung endlich auch hierzulande einen Online-Modus beschert. Auch sonst gab es einige Aufwertungen gegenüber Teil eins. Ob diese allerdings ausreichen, um über das mehr als angestaubte Gameplay und die vorgestrige Technik hinweg zu trösten?

© Capcom / Capcom

Kurz, aber ergiebig

Geübte Spieler dürften die fünf Szenarien jedenfalls in wenigen Stunden bewältigt haben. Verschiedene Schwierigkeitsgrade und Lösungswege sowie alternative Bossfights und Spielausgänge sorgen allerdings für einen ordentlichen Wiederspielwert.

Horrorpatient: In der Waldklinik müsst ihr euch mit einem maskierten Axtmörder herumschlagen.

Auch kurzweilige Zombieschlachtfeste und Bossfight-Marathons stehen nach entsprechenden Leistungen zur Verfügung. Zudem kann man mit überlegter Charakterwahl Bonusaufgaben lösen, den Zusammenhalt schüren, exklusive Zwischensequenzen bewundern und natürlich jede Menge Extras wie Artworks, Kostüme, Filmschnipsel, Musikstücke und andere Extras freischalten. Besitzer des Vorgängers können sogar einige bereits freigespielte Inhalte importieren. Online könnt ihr darüber hinaus auch noch an speziellen Events teilnehmen, euch in Ranglisten verewigen oder nach vorzeitigem Ableben ein kurzfristiges Zombiedasein fristen, um eure ehemaligen Mitstreiter zu nerven.

Altbackene Handhabung

Nervig ist aber vor allem die hakelige Steuerung, die nach wie vor nur digital abgefragt wird, nur eine schwammige Zielautomatik bietet, keine Sprints über Treppen erlaubt und euch bei schnell wechselnden Kameraeinstellungen immer wieder in die verkehrte Richtung laufen lässt.

Fahrkarten bitte: Mit dem Sturmgewehr im Anschlag durchkämmt ihr verwüstete U-Bahn-Abteile.

Wenigstens könnt ihr euch nun auch mit der Waffe im Anschlag fortbewegen, schnelle 180°-Drehungen auch mit dem Analog-Stick ausführen oder während des Kriechens zumindest Objekte auf gleicher Höhe aufnehmen. Auch die Kartenfunktion wurde etwas verbessert: Fälschliche Item-Standorte sind uns nicht mehr aufgefallen, während man sich per Knopfdruck nun jederzeit den genauen Namen des aktuellen Aufenthaltsortes anzeigen lassen kann, um bei Lösungshinweisen mit Ortsangaben schneller fündig zu werden. Beim Lesen von Schriftstücken kann man dem gewählten Protagonisten sogar die eine oder andere Zusatzinformation per Tastendruck entlocken.

Alles wie gehabt

Ansonsten hat sich am Gameplay kaum etwas verändert. Ihr hetzt nach wie vor mit bis zu zwei (offline) bzw. drei (online) Mitstreitern durch die jeweiligen Szenarien und versucht den lebensrettenden Ausgang zu erreichen. Da ihr bereits mit dem T-Virus infiziert seid, liegt euch ständig ein Zeitlimit im Nacken, das durch Gegnerkontakt reduziert oder durch seltene Virushemmer erhöht wird. Zudem halten euch natürlich diverse Rätseleinlagen und Bossfights auf.

„Nimm deine Hand aus meiner Hose!“ – Manche Clipping-Fehler sorgen für unfreiwillige Komik…

Gespeichert wird nach wie vor an Schreibmaschinen, wobei der Spielstand nun nicht mehr gleich nach dem Laden gelöscht wird, so dass ihr im Todesfall nicht wieder von ganz vorn beginnen müsst.

Angestaubte Technik

Technisch ist File #2 nicht gerade auf der Höhe der Zeit. Anti-Aliasing und Dolby Surround scheinen für Capcom Fremdwörter zu sein und die Animationen wirken oft einfach nur peinlich: Wachmann Mark ist beim Treppensteigen oder Rennen eine Katastrophe. Bei den Render-Sequenzen bekommt man hingegen gewohnt hohe Qualität geboten und ein 60Hz-Modus ist ebenfalls an Bord. Die Soundkulisse präsentiert sich wiederum recht durchwachsen: Während es an der musikalischen Untermalung – vor allem das Titelthema ist eine Klasse für sich – kaum etwas zu kritisieren gibt und die englische Sprachausgabe kultig-trashig wie eh und je klingt, wirken die Sound-FX mittlerweile wie aus einer anderen Zeit. Komisch auch, dass der Vorgänger noch ohne Jugendfreigabe in den Handel kam, Teil zwei aber trotz quasi identischem Gewaltfaktor eine USK 16 erhalten hat…