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Resistance: Fall of Man (Shooter) – Resistance: Fall of Man

Einst wurde Resistance als Heilsbringer und legitimer Killzone-Ersatz gehandelt. Dann drohte nach den ersten Präsentationen der Absturz: Vieles sah so ganz und gar nicht nach PlayStation 3-Grafikmacht aus und hätte mit viel bösem Willen auch als PS2-Shooter durchgehen können. Doch wie so häufig liegt Schönheit im Auge des Betrachters, alles kommt sowieso ganz anders und erst jetzt ist Testzeit!

© Insomniac Games / Sony

Von den „Allerweltsaliens“, die ihr dutzendweise in die ewigen Jagdgründe befördert bis hin zu Bildschirm füllenden Bossen lässt Insomniac die Fantasie und in Grundzügen auch die Grafikmuskeln spielen.
Dabei kommt das Variationskarussell für meinen Geschmack zwar etwas zu spät ins Rotieren – doch zu spät, um mich wieder zu packen, war es definitiv nicht.

Keine Angst vor großen Aliens: Mit der richtigen Wumme ist jeder Gegner zu erledigen.

Und in einem Punkt ist Insomniac absolut King of the Hill, der Obermotz, das Maß aller Dinge: Anti-Aliasing. Kaum für möglich gehalten (zumal viele Entwickler es ja grandios versiebt haben) ist Resistance ein Spiel, dessen Grafikmotor nur bei Oberleitungen und hängenden Seilen in extremer Zoomstufe harte Kante zeigt. Der Rest von Resistance zeigt sich angenehm kantengeglättet und gibt Hoffnung für die Zukunft.

Überhaupt deutet sich trotz nicht kompletter Next-Gen-Kulisse das Potenzial der PS3 immer wieder zaghaft an. Gegnermassen zeitgleich mit den teils aufwändigen Waffeneffekten und Explosionen – und das alles ohne spürbare Geschwindigkeitseinbußen. Es geht doch!
Nicht so sehr, dass Phil Harrisons Ansage mit Gewicht versehen wird, aber immerhin…

Rettungsanker Multiplayer?

Bis hierhin ist Resistance nicht mehr (aber auch nicht weniger) als ein guter solider Shooter mit netten Waffen und einem ebenso netten Alternativ-Szenario. Doch um in Award-Bereiche vorstoßen zu können, bleibt die Technik letztlich zu blass und das Spielprinzip zu konventionell. Und dass, obwohl es Insomniac sogar geschafft hat, ein Gamerscore-ähnliches Prinzip zu integrieren: Sowohl für globale als auch für levelspezifische Sonderaktionen könnt ihr „Sonderstatuspunkte“ kassieren. Im Gegensatz zum Gamerscore bekommt ihr sogar Belohnungen für Erreichtes: So könnt ihr z.B. Artwork oder eine besondere Skin für den Multiplayer-Modus freischalten. Doch all das kann nicht verhindern, dass Resistance unter der ohnehin nicht auf Hochglanz polierten Oberfläche nicht mehr als ein weiterer Action-Titel ist.

Doch vielleicht schafft es der Mehrspieler-Modus ja die letzten Prozente zu knacken, die zwischen „gut“ und „sehr gut“ liegen? Mit maximal vierzig Spielern, einer reichen Auswahl an Karten, einem Belohnungs-, Rang- und Medaillensystem ist der Anfang auf jeden Fall gemacht.
Bei unseren Testspielen auf den US-Servern war es auch kein Problem, Server zu finden. Einloggen verlief ebenfalls ohne Schwierigkeiten. Und das Spiel selbst? Lief selbst mit voller Besetzung absolut butterweich – was allerdings angesichts der bereits erwähnten Texturschwächen auch der Fall sein sollte…

Die KI von Mitläufernd und Gegnern ist auf Genre-Standard.

Die Karten sind ausreichend groß, mit gut platzierten Waffen-Punkten versehen und allesamt mit zu wenigen Respawn-Punkten ausgerüstet – an denen meist sowieso irgendwelche Camper auf euch warten. Eventuell wäre es hilfreich gewesen, dem Spieler freizustellen, wo er als nächstes auftauchen möchte.

Auch hinsichtlich der Spielmodi-Wahl wird Konvention der Innovation vorgezogent: Deathmatch, Team-Deathmatch, Flaggenjagd, eine Assault-Variante und Last Man Standing. Hier wäre ebenfalls mehr möglich gewesen.
Ein Punkt, in dem Insomniac sowohl on- als auch offline versäumt hat, Atmosphäre zu schaffen, ist die Soundkulisse. Nur selten werde ich durch die Akustik ins Geschehen gezogen – online sogar fast gar nicht. Alles plätschert irgendwie vor sich hin und ist bar jeglicher Höhepunkte. Selbst bei Kämpfen gegen scheinbar übermächtige Feinde wird Spannung eher durch die Bedrohung an sich als durch gezielt eingesetzte Akustik gebildet.