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RF Online (Rollenspiel) – RF Online

Neben etablierten Größen wie World of WarCraft oder EverQuest schwabben auch ab und an koreanische Online-Rollenspiele an den europäischen Strand. Hierzu gehört auch Rising Force Online (kurz RF Online), das mit groß angelegten PvP-Schlachten überzeugen möchte – mit Erfolg?

© CCR / OnNet Europe

Drei Rassen

Im futuristischen Szenario von RF Online streiten sich drei Rassen: die industriellen Bellato, die magisch angehauchten Cora und die mechanische Cyborg-Nation Accretia. Aufgeteilt in vier Klassen (Nahkämpfer, Fernkämpfer, Produktionsspezialist und Spiritualist) kämpfen sie um die Kontrolle einer Mine, die unglücklicherweise von einem übermächtigen Wächter beschützt wird. Dieses Wesen lässt niemanden an die Ressourcen – es sei denn, eine der drei Parteien entscheidet den „Chip-War“ in der „Crag Mine“ für sich…

Krieg nach Plan

Die Folge? Dreimal am Tag herrscht Krieg! Präzise alle acht Stunden verwandelt sich das Crag Mine-Areal in ein maximal dreistündiges Spieler-gegen-Spieler-Schlachtfeld mit einem Ziel: Zerstörung des gegnerischen Chip-Towers, um die Gunst des Minen-Wächters zu erlangen. Als Belohnung für die schnellst mögliche Vernichtung des Ziels erhält die siegreiche Partei

Gewisse Anleihen an Final Fantasy sind beim Charakter- und Welt-Design nicht zu verleugnen.

das Bergbau-Monopol für die nächsten Stunden sowie mehr Geld und Material zum Upgrade.

Dieses massive PvP-Duell klingt auf dem Papier recht nett, ist in der Form aber erst ab Level 25 möglich und trotzdem sterbt ihr zu diesem Zeitpunkt alle Nase lang. Zum Glück gibt es kein Strafsystem für das virtuelle Ableben, stattdessen müsst ihr nach dem Respawn wieder zum Schlachtfeld laufen. Chancen auf siegreiche Duelle solltet ihr euch ab Stufe 30 mit guter Ausrüstung ausmalen. Ohne diese Voraussetzungen ist es überaus schwierig an „Contribution Points“ (CP) für besiegte Feinde und spezielle Boni für Vielkämpfer zu kommen.

Solche Spieler-gegen-Spieler-Kämpfe gibt es nicht nur bei der Crag Mine. Wann immer ihr in der Welt unterwegs seid und z.B. harmlose Quests löst, könnt ihr auf Feinde treffen und diese für weitere CP umhauen. Bestrafungen für das Ausschalten von Low-Level-Charakteren oder AFK-Spielern sind nicht vorgesehen, was in gewissen Regionen zu unfairen und frustrierenden Kill-Orgien führt.

Ein langer Weg

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Bis ihr soweit seid, um effektiv an den PvP-Schlachten teilzunehmen, vergeht viel stinklangweilige Zeit, weil ihr euch in altbackener PvE-Manier langsam hochleveln müsst. Wie gewohnt wird das Attackieren von Gegnern und Lösen von Quests mit Erfahrungspunkten belohnt, jedoch sind die Quests dermaßen uninspiriert, dass man meinen könnte, ein Zufallsgenerator hatte die Finger im Spiel. So müsst ihr mal 20 Viecher der Marke X erledigen, dann wieder zehn Monster der Marke Y, alles verpackt in sinnlose Geschichten (z.B. Gegner zu Forschungszwecken töten); ohne auch nur den Hauch eines erzählerischen Hintergrunds oder gar einer Story zu erzeugen, um tiefer in die Welt eintauchen zu können.

Alleine oder in Gruppen?

Sämtliche Aufgaben wirken lieblos, werden im gleichen Stil x-mal wiederholt (teilweise sogar mit identischem Text) und schicken euch wahllos durch die Gebiete. Alle Rassen dürfen übrigens dieselben Quests lösen. Eine Option um die Aufgaben innerhalb einer Gruppe zu teilen gibt es nicht und somit wird das Singleplayer-Leveln weiter geschürt. Eine Party ist höchstens für das Killen von extra starken Ace-Gegnern nötig, was in Praxis viel weniger Erfahrungspunkte liefert als wenn man Monster im Alleingang erledigt. Für ein MMORPG und den Stellenwert des Zusammenspiels von mehreren Charakteren in einer persistenten Online-Welt sind solche Design-Schnitzer natürlich tödlich.