Röki (Adventure) – Skandinavische Märchenreise

Nordische Fabelwesen

Durch Spiele wie God of War, Serien wie Vikings oder Marvel’s Thor ist die nordische Mythologie mittlerweile auch bei der Masse beliebt. Coolerweise entfernt sich Röki von den typischen brutalen Heldengeschichten und stellt vor allem das kindliche und märchenhafte in den Vordergrund. Um Lars zu finden, muss Tove zahlreichen Wesen einen Gefallen tun, die alle auf bekannten Figuren skandinavischer Folklore basieren: Der Wassergeist „Fossegrim“ verspricht ihr beizubringen, wie man das Wasser manipuliert, wenn sie drei Steine an magischen

Immer wieder gelangt man an neue verträumte Orte. © 4P/Screenshot

Wasserquellen auflädt und ihm bringt. An anderer Stelle weckt Tove das Wasserwesen „Nokken“ und findet durch viele kleine Rätsel heraus, wie man seinem tragischen Schicksal ein Ende bereitet. Natürlich dürfen auch
verschiedene Formen von Trollen nicht fehlen, die Flöte spielen, Kröten gefangen halten und nach einem Beruhigungstee aus speziellen Zutaten verlangen. Der große Kater „Jólakötturin“ aus der isländischen Weihnachts-Folklore besitzt einen wohlriechenden großen Braten, den ich erst stibitzen konnte, nachdem ich ihm den Wunsch erfüllte, sein ergrautes Haar mit Asche zu färben.

Spaßiges Holen und Bringen

Ja, Röki nutzt eine Abfolge von zahlreichen Hol- und Bring-Aufgaben, was ich bereits in zahlreichen Spielen kritisiert habe. Aber hier machten die Touren von A nach B immer Spaß. Mit der Zeit schaltet man außerdem Baum-Portale frei, mit denen man schnell zwischen den Orten, wie einem verwunschenen Wald oder einer Kirche wechseln kann. Jeder Auftrag fühlte sich sinnvoll an und obwohl ich häufig Gegenstände sammeln musste, kam durch das fantastische Artdesign und die Gespräche mit den unterschiedlichen Kreaturen nie Langeweile auf.

Die zahlreichen Wesen skandinavischer Märchen wecken die Erkundungslust. © 4P/Screenshot

Lediglich die Spielzeit wurde für mein Empfinden zu lang gestreckt: Zum Ende hin löst man Rätsel nach Rätsel, erkundet zahlreiche Gebiete und befreit viele mächtige Wächter. Durch diesen starken Fokus auf die Rätsel konnte mich die ohnehin schon simple Geschichte emotional nicht wirklich packen. Nach dem tollen Einstieg vergeht einfach zu viel Zeit, bis man wieder mit Lars‘ Situation konfrontiert wird, auf die ich aus Spoilergründen nicht genauer eingehe. Und auch im Verlauf wird die Geschichte viel zu selten eingebunden, so dass es sich am Ende vor allem um ein Knobelspiel handelt, das in ein Märchen eingebettet wurde.