Denn viele der Upgrade-Steine, deren Wirkungen leider nur unzureichend erklärt werden, sind gut versteckt. Und beim erneuten Besuch eines Abschnitts findet man möglicherweise in den zahlreichen zerstörbaren Gegenständen genau den Stein, den man vorher übersehen hat.
Die Titanen schlagen zurück
Bosskämpfe gibt es natürlich auch – und das haufenweise. Und wie immer bei Spielen dieser Art geht es nur darum, das Angriffs-Schema des Obermonsters zu analysieren und entsprechend darauf zu reagieren. Doch da die Bosse genau so vielfältig wie unerwartet angreifen, wird man immer gefordert, ohne dass hier all zu viel Frust oder gar Langeweile aufkommt.
Ein Problem, das zwar nur am Rande auftaucht, soll nicht unerwähnt bleiben. Hat man einmal eine der eindrucksvollen Kombos gestartet und möchte sich bedingt durch was auch immer für einen anderen Angriff entscheiden, muss man abwarten, bis die aktuelle Animation abgespielt wurde. Erst dann kann man einen neuen Angriff starten.
Doch davon abgesehen bietet das legendäre Adventure von Rygar sehr gute und vor allem kurzweilige Unterhaltung, die sich jedem anbietet, der vom zweiten Devil May Cry-Abenteuer enttäuscht ist und verschmerzen kann, dass das Spiel -abhängig vom Schwierigkeitsgrad- nach acht bis zehn Stunden beendet ist.
Antike Grafikpracht
Tecmo ist es gelungen, mit dem abwechslungsreichen und von griechischen und römischen Mythen angehauchten Grafikdesign für eine fantastische Stimmung zu sorgen. Die acht Abschnitte sind mit sehr viel Liebe zum Detail entwickelt worden und überzeugen mit schöner Architektur und ansehnlichen Texturen.
Doch dies hat seinen Preis, denn die einzelnen Gebiete sind allesamt recht klein. Was allerdings durch die kaum ins Gewicht fallenden Ladezeiten wieder ausgeglichen wird.
__NEWCOL__Auch die Licht- und Spezialeffekte bieten einiges fürs Auge.
Das Gegnerdesign ist ebenfalls ein Augenschmaus, kann aber nicht verschleiern, dass es nicht gerade viel Variation an Gegnern gibt.
Die Animationen befinden sich insgesamt gesehen auf einem hohen Niveau, wobei es jedoch qualitative Unterschiede gibt. Während die Bewegungen im Kampf einfach nur schön anzusehen sind, teilt Rygar beim Laufen ein Problem mit Dante und Onimusha: es sieht einfach nicht natürlich aus.
Die Kameraführung ist leider nicht optimal gelöst. Wie bei den Capcom-Spielen gibt es feste Kamerapositionen. Und ein Problem, das von den Vorbildern gleich mit übernommen wurde, ist die nicht immer gewährte Übersichtlichkeit. Befindet Ihr Euch an der Grenze der Kameraeinstellung und bewegt Euch, kann es passieren, dass Ihr plötzlich keinen Gegner mehr im Blickfeld habt und aufs Geradewohl angreift. Außerdem wechselt auch die Steuerung mit der Kameraperspektive, so dass Ihr mit einer neuen Einstellung auf einmal in eine vollkommen andere Richtung lauft, als Ihr geplant hattet.
Doch diese Probleme tauchen glücklicherweise nur sporadisch auf und haben somit nur wenig Einfluss auf die Spielbarkeit und Motivation.
Moskau macht Musik
Musikalisch wird das antike Abenteuer von starken epischen Melodien untermalt, die vom Moskauer Symphonie-Orchester eingespielt wurden. Die Grundstimmung bleibt dabei zwar ernst, hinterlässt aber im Zusammenspiel mit der schönen Grafik eine wunderschöne Atmosphäre. Die Soundeffekte bewegen sich ebenfalls auf einem hohen Niveau, ohne allerdings herausragend zu sein; zudem wiederholen sie sich auf Dauer.
Die Sprachausgabe ist zwar komplett in Englisch gehalten, wird aber weitestgehend gut Deutsch untertitelt. Qualitativ auf einem hohen Niveau, vermisst man aber gelegentlich einen dem Thema entsprechenden Pathos.