Der Schwierigkeitsgrad ist nicht wählbar, sondern vom Start weg knallhart. Zwar dienen die ersten Abschnitte der Übung, wobei die vielen Schriftrollen mit ihren Hinweisen auf charmante Art an das Nachrichtensystem der Soulsreihe erinnern – freut euch auf einige nicht ganz unbekannte Sprüche. Anders als im Abenteuer von From Software ist man allerdings deutlich akrobatischer unterwegs, hüpft über Abgründe, seilt sich ab oder klettert einen Sims nach dem anderen hinauf. Irgendwann sorgen die labyrinthischen Level allerdings für Orientierungsprobleme – da hätte eine Karte nicht geschadet. Trotzdem darf man über Teleports bequem in bekannte Gebiete zurück.
Schon im Einstieg kann man schneller sterben als einem lieb ist. Heilung ist rar und das Leveldesign ist gespickt mit
Überraschungen: Fallen springen plötzlich im Unterholz auf, Plattformen brechen weg, giftiger Schleim lässt sich von Bäumen fallen oder tiefe Schwärze verbirgt plötzlich den Weg, so dass man auf eine Fackel zugreifen muss und nur noch einhändig kämpfen kann – sehr stimmungsvoll! Besonders knifflig wird es auch dadurch, dass einen Feinde aus der Distanz mit Pfeilen beharken, dass sie selbst blocken und einen sogar in andere Abschnitte verfolgen – man darf sich also nie sichern sein. Hätten doch nur die alten Castlevanias diesen situativen Anspruch im Kampf gehabt!
Heiligtümer der Götter
Umso dankbarer ist man, wenn man einen der idyllischen Zufluchtsorte findet und dort in Analogie an die Feuer in Dark Souls vielleicht den Altar entzündet, um zu gesunden und Vorräte zu füllen. Je nachdem welchen Göttern man huldigt, kann man diese Hauptquartiere ausbauen. Es gibt zwar keine Lady, aber man kann dort über das Platzieren kleiner Statutetten diverse Nichtspielercharaktere ansiedeln: Wer den Söldner installiert und anspricht, darf zwar nicht online, aber lokal mit einem Freund kooperativ loslegen oder den PvP-Modus aktivieren, um gegen andere Spieler anzutreten. Aber Vorsicht: In der Team-Variante wird es zwar statistisch kniffliger in der Spielwelt, weil u.a. Feinde mehr Schaden verursachen, aber man kann so gerade gegen Bosse wesentlich komfortabler siegen. Man kann auch Händler oder Schmiede anlocken, um Waren zu handeln oder Klingen und Rüstungen aufzuwerten oder umzuwandeln. Braucht man dafür spezielle Zutaten? Ja. Nur wer entsprechende Artefakte wie Perlen, Ohren, Haarlocken etc. dabei hat, kann seine
Klinge oder sein Kettenhemd veredeln. Findet man auch Kleidungskombos wie etwa für den Dieb oder Kleriker à la…? Natürlich.
Apropos Götter: Gleich zu Beginn kann man in kleinen Dialogen seinen Glauben festlegen, indem man sich als Jünger der großen Drei, des Lichts etc. ausgibt – wer sich dort stur weigert, kann auch gottlos antreten und für die „Iron Ones“ losziehen. Selbst bösen Kulten und damit verbundenen Sünden kann man frönen, wenn man an einem Opferhain entsprechend antwortet. Keine Bange, man kann dem auch wieder abschwören. Es gibt also auch eine Art von Moral auf dieser geheimnisvollen Nebelinsel. Ähnlich wie im Vorbild beschränkt sich das Storytelling aber auf Gespräche mit wenigen Figuren – es gibt keine klassische Regie, die einen durch Quests führt, man muss alles selbst erforschen und durchdringen. Für einen ebenso mosaikhaften wie stimmungsvollen Hintergrund sorgen auch einige der Waffen- und Gegenstandsbeschreibungen, die manchmal von alten Kulten oder Orden berichten.
Salz statt Seelen
Noch wichtiger an den Heiligtümern ist die Charakterentwicklung: Das eroberte Salz kann man in einen Aufstieg investieren sowie Fähigkeiten freischalten. Und hier überrascht dieses kleine Abenteuer mit einem auf den ersten Blick sehr unüberschaubaren Baum an Möglichkeiten: Von
der Basis seiner Klasse aus kann man sich quasi in alle Richtungen entwickeln und nicht nur seine Attribute erhöhen, sondern z.B. die Anzahl der tragbaren Heiltränke, die Art der tragbaren Waffen und Rüstungen sowie Kampfstile von der Pike bis zum Großschwert oder der Büchse. Egal ob man sich auf zweihändige Schwerter oder arkane Angriffe aus der Distanz spezialisieren oder eher einen Allrounder entwickeln will – man hat freie Wahl.Im Gegensatz zur Soulsreihe kann man aber nicht grundsätzlich jede Waffe wie etwa eine Armbrust führen, sondern muss die entsprechende Fähigkeit erst freischalten.
Diese Entwicklung ist auch sehr wichtig, selbst wenn die knapp 20 Bosse bis zum Finale irgendwann keine allzu große Herausforderung mehr darstellen. Sehr schön übrigens: Es gibt auch ein Bestiarium, in dem dei knapp hundert Kreaturen samt Portrait und Eigenheiten aufgelistet werden. Ähnlich wie in Etrian Odyssey wachsen die Informationen bei mehrfachen Begegnungen mit ihnen an. Rechnet für das Durchspielen mindestens fünfzehn bis zwanzig Stunden ein.
Habe es ja scheine eine Ewigkeit auf allen möglichen Plattformen, weil ich es einfach gut finden will.
Aber weit gekommen bin ich nie...
Aber aufgrund der 2D-Strukur ist es mit dem räumlichen denken bei mir noch schwerer, als es z. B. bei Dark Souls der Fall ist, wo ich mir die Areale einfach besser einprägen kann, weil es für mich nachvollziehbarer ist.
Ich habe es Anfang letzten Jahres auf der PS4 nachgeholt/durchgespielt. Mich störte die fehlende Map nicht so sehr, hab es halt als Herausforderung angesehen mir das meiste einzuprägen.
Wer da echt keinen Turn drauf hat, dem ist trotzdem geholfen: