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Sideway: New York (Plattformer) – Sideway: New York

Die Welt ist flach. Zweidimensional. Sehen wir der Realität doch mal ins Auge: Wir Videospieler wissen zwar, dass es so etwas wie die Tiefe des Raums gibt – in Wirklichkeit spielt sich unser Leben aber auf zwei Achsen ab. Es wurde Zeit, dass ein Spiel dieser Erkenntnis Tribut zollt! Denn der forsche Nox kennt zwar die normale Welt, kann sich aber nur wie eine zum Leben erwachte Graffiti-Zeichnung auf Häuserwänden entlang schieben. Schuld ist eine Art Zauber, der auch ein holdes Mädchen in zwei Dimensionen gefangen hält. Deshalb eilt, klettert, springt und kämpft er an den Steinmauern zur Rettung.

© Playbrains / Sony Online Entertainment

Super Graffiti Nox

Dass Nox „wie ein Graffiti“ an den Wänden klebt, ist übrigens kein Zufall. Denn Nox ist Sprayer. Daraus folgen drei Dinge: Erstens wird das Super Mario-ähnliche Abenteuer von Hip Hop begleitet, zweitens sehen alle Häuserwände wie die Notizzettel von Graffiti-Künstlern aus und drittens sammelt er Spraydosen statt Ringe. Den Rest kennt jeder, der mal ein Jump&Run erlebt hat: [GUI_PLAYER(ID=79692,width=377,text=Platt statt 3D: Nox ist in der zweiten Dimension gefangen.)]Nox boxt sich an Gegnern vorbei, springt mit dem richtigen Timing an Geschossen vorbei, schwingt am Greifhaken in großer Höhe, plättet besonders starke Zwischengegner und sucht Geheimspraydosen.

Dosen fürs Internet

Tatsächlich dreht sich der Großteil des Abenteuers um herkömmliche Jump&Run-Action. Schade, denn Sideway verspricht viel mehr. In Sideway spurtet man nicht nur über die gewohnt vertikale Wand – es geht auch hinter abknickenden Ecken weiter. Wo andere Helden am oberen Bildschirmende abprallen würden, klettert Nox sogar aufs Dach. Sein Körper schmiegt sich dann einfach von der vertikalen auf die horizontale Ebene, die Kamera dreht sich mit und schon geht’s weiter. Knifflig: Unten ist immer dort, wo er herkam. Gelangt er also von einer anderen Seite auf dasselbe Dach, ist dieses um 90 Grad gedreht. Was könnte Nox mit dieser Technik für fantastische Kopfnüsse knacken! Doch stattdessen muss er nur gelegentlich mal kleine Denkanstöße meistern – meist für leicht aufzuspürende Extra-Dosen. Viel mehr als das Finden der richtigen Drehung, um Kisten in die gewünschte Position zu verschieben, wird kaum verlangt.

Die mitunter geschickt hinter Objekten im Vordergrund versteckten Dosen dienen dabei nur dem Punktestand der Online-Rangliste. Im Spiel zählt allein das Weiterkommen und was dafür zu tun ist, hat man schnell durchschaut. Schnell gemeistert ist es allerdings oft nicht, denn in manchen Passagen ist viel Reaktionsvermögen gefragt. Clever verbindet Sideway dann unterschiedliche Elemente wie den Doppelsprung, den normalen Hieb, den gesprungenen Kick und das Einsetzen des Greifhakens. Graffiti-Kanonen schießen Nox außerdem Dutzende Meter über die Wand und an manchen Stellen muss er im richtigen

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Vertracktes Rätsel? Sideway nutzt den Perspektivwechsel leider zu selten. © 4P/Screenshot

Augenblick Plattformen sprayen, um von dort aus weiter zu springen. Eine knackige Herausforderung, die gutes Fingerspitzengefühl belohnt – vorbildlich!

Mehr Musik!

So richtig knackig punktgenau springt Nox leider nie. Zudem braucht er einen Sekundenbruchteil zu viel, bevor er auf Anweisungen reagiert. Hinzu kommt, dass er manche Verhaltensmuster neuer Feinde nur durch Fehler beim Ausprobieren kennenlernt und deshalb einige Abschnitte unangenehm oft wiederholen muss. Besonders seine Kämpfe mit mächtigen Zwischengegnern machen ihm mehr zu schaffen als nötig wäre. Immerhin: Auf Tastendruck springt ihm jederzeit ein Kumpel mit identischen Fähigkeiten zur Seite.

Tritt einer der harten Bossgegner ab, tut er das übrigens „gerne“ auf blutige Art und Weise. Sideway protzt nicht mit brutalen Szenen – „zimperlich“ ist ihm allerdings ein Fremdwort. Überhaupt sind die Graffiti-Zeichnungen eine seiner größten Stärken, wenn Farbbeutel wie schwere Wassersäcke auf den Boden platschen oder wenn Nox am Rand einer Eisenbahnbrücke entlang sprintet, während der „Pappaufsteller“ einer U-Bahn vorbei donnert. Umso bedauerlicher, dass sich die Musikstücke allzu schnell im Kreis drehen. Eine größere Jukebox hätte dem Sprayer-Trip nicht geschadet.

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