Wie bei Silent Hill wechselt der Schauplatz teilweise unvermittelt zu lichtdurchfluteten und vergleichsweise
entspannten Passagen, in denen man mit anderen Personen spricht, Minispiele absolviert und Rätsel löst. Im Anschluss gerät Jacob wieder in den Terror seines Unterbewusstseins. Leider ist kein einziger der guten Dialoge vertont, weshalb man viel Zeit mit dem Lesen der Gespräche verbringt.
Dies schadet dem Spielfluss, zumal u.a. The Cat Lady gezeigt hat, wie wichtig gute Sprecher für die Immersion eines Horror-Adventures sein können. So werden selbst dramatische Szenen verhältnismäßig spröde präsentiert, was im starken Kontrast zur gelungenen übrigen Vertonung des Abenteuers steht und teilweise ungemein deplatziert wirkt.
Gehobener Standard
Trotz seiner ansonsten sehr gelungenen Atmosphäre und durchaus spannenden Geschichte, in deren Zentrum die Vergangenheitsbewältigung steht, kommt Kennern von Silent Hill und Abenteuern wie Claire oder The Cat Lady in Jacobs Albtraum einiges sehr bekannt vor. Sowohl der Handlungsverlauf inklusive des obligatorischen Twists gegen Ende als auch die Schleich- und Spielmechaniken sind allesamt bekannt und bewährt. Dennoch wird die Handlung
ordentlich präsentiert, auch wenn insgesamt nicht die metaphorische Wucht von The Cat Lady erreicht wird. Zudem hat man meist wenig Einfluss auf den Ablauf der Geschehnisse, auch wenn es ab und zu Entscheidungsmöglichkeiten, z.B. im Gespräch mit einem suizidgefährdeten Charakter gibt.
Neben dem klassischen Finden und Kombinieren von Gegenständen gibt es einige Minispiele, darunter das Stimmen einer Gitarre oder eine kurze Piano-Einlage, die den Spielverlauf etwas auflockern. Bei der Suche nach Gegenständen muss man zudem genau auf Jacobs Umgebung achten, da wichtige Bereiche nicht hervorgehoben werden, sondern meist Bestandteil der Hintergründe sind.