Veröffentlicht inTests

SimAnimals (Simulation) – SimAnimals

Falls eure Freundin mal wieder mit frischer Luft droht, könnte euch Electronic Arts aus der Patsche helfen: Ab sofort lässt sich das lästige Pflichtprogramm zum Aufleveln der Beziehungspunkte, gemeinhin »ausgiebiger Waldspaziergang« genannt, auch virtuell erledigen. Der Sim-Publisher hat zur Verwunderung der Fachwelt ein weiteres Spinoff seines Goldesels veröffentlicht. Diesmal wuseln statt Großstadt-Neurotikern allerlei putzige Waldtiere über den Bildschirm – und zwar in ihrem natürlichen Habitat. Wie in Viva Piñata darf man in gottgleicher Funktion dem Öko-System mit einer helfender Hand auf die Sprünge helfen.

© EA Sims Studio / Electronic Arts

Rucksack-Touristen

Habe ich ein paar Ziele erreicht und einen weiteren Kartenabschnitt freigeschaltet, darf ich entweder weiterziehen oder mein Traumbiotop noch hübscher gestalten, damit sich die Bewohner pudelwohl fühlen. Ich kann sogar frei zwischen den Gebieten wechseln und meine Viecher in den Rucksack packen, um sie an anderer Stelle wieder auszusetzen. Der Biber eignet sich z.B. bestens dazu, einen weiteren Damm zu bauen, welcher prompt wieder vom verspielten Bären zerpflückt wird, 

der es mir mit jeder Menge Zufriedenheits-Smilies dankt. Auch das Verkuppeln mit Artgenossen vom anderen Geschlecht und die Aufzucht von Nachwuchs sorgen für gute Laune bei den tiertischen Schützlingen.

Anders als bei Viva Piñata ist die Touchscreen-Steuerung der DS-Fassung recht fummelig geraten.

Jede positive und negative Gemütsregung verwandelt sich in einen kleinen Smilie, der an den oberen Bildrand fliegt und Einfluss auf die Zufriedenheits-Leiste des Abschnitts nimmt. Um möglichst gut abzuschneiden, kann man sich an diversen Medaillen-Herausforderungen versuchen. Die Emoticons können aber auch gewaltig auf die Nerven gehen – vor allem, wenn man nicht auf Anhieb sieht, wer oder was einem gerade mit massenhaft roten Gesichtern die Bilanz versaut. Meist muss eine vorgegebene Anzahl einer bestimmten Pflanze wie der Walnussbaum angepflanzt werden, damit sich z.B. Nagetiere wie das Eichhörnchen pudelwohl fühlen. Ab und zu bringt mich auch einfaches »Umtopfen« weiter: Die zahleichen kurzen, aber informativen Info-Texte erklären, welche Pflanzen in welchen Böden gedeihen und was meine Schützlinge am liebsten verputzen. Auf der Speisekarte von Fleischfressern steht durchaus auch einmal einer ihrer Mitbewohner. Neue Tiere werden wie in Viva Piñata übrigens von ihren Lieblingspflanzen in den aktuellen Waldabschnitt gelockt.

Auch auf dem DS nicht hübscher

Die DS-Fassung ähnelt dem großen Vorbild inhaltlich. Die leicht abgeänderte Touchscreen-Steuerung funktioniert im Prinzip ordentlich, wirkt dank einem Wust an Symbolen, Pflanzen und Tieren auf kleinstem Raum aber recht überladen. Es ist mir oft passiert, dass ich ein neues Tier mit einer ungewollten Streichelattacke vergrault habe. Die karge 2D-Kulisse und die einfach animierten Tierchen versprühen leider nicht den gleichen Charme wie ihre Artgenossen auf dem großen Bildschirm. Außerdem ging mir das ununterbrochene Piepsgeräusch der Zufriedenheits-Smilies schon nach kurzer Zeit gehörig auf die Nerven.