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Sky: Kinder des Lichts (Adventure) – Das verschenkte Meisterwerk

Neun Jahre sind seit dem PS3-Juwel Journey vergangen. Sky: Kinder des Lichts, das neue Spiel von thatgamecompany, erschien bereits 2019 für iOS und 2020 für Android – nun gibt es das wunderschöne Indiespiel auf der Switch, sogar für lau. Leider hat es sich auch hier den Weg zum Platin-Award verbaut. Wie dieses Kunststück abermals gelang, verrät unser Test.

© thatgamecompany / thatgamecompany

Von Journey zu Sky

 

2012 veröffentlichte das kalifornische Studio thatgamecompay sein Meisterstück: Journey. Das gleichsam leise wie kraftvolle Abenteuer bildete den Abschluss der von Sony finanzierten Spiele-Trilogie bestehend aus flOw, Flower und eben Journey. Der PSN-Titel stellte schnell einen Verkaufsrekord auf, wurde drei Jahre später für die PS4 portiert und landete 2019 sogar noch im Epic Games Store. Doch finanziell brachte das Projekt das Indiestudio zunächst an den Rande des Ruins. Weil sich die Entwicklungszeit deutlich verlängerte, mussten Gehälter halbiert und Mitarbeiter in Urlaub geschickt oder sogar entlassen werden – Gründer und Kreativchef Chenova Chen gab über diese Vorgänge bereits 2013 überraschend offen Auskunft.

 

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Von der Hub-Welt aus kann man eine unterbrochene Reise fortsetzen. Grafik: 90% stimungsvoll, 10% kitschig. © 4P/Screenshot
Um künftig derartige Schieflagen zu vermeiden, sicherte sich thatgamecompany nach der Fertigstellung von Journey Finanzspritzen in Höhe von über zehn Millionen Euro. 4,2 Millionen Euro stammten dabei von der Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft Benchmark Capital. Die ist bekannt dafür, regelmäßig in aufstrebende Tech-Unternehmen zu investieren, darunter heutige Schwergewichte wie eBay, Uber oder Instagram. Zudem ist gut vorstellbar (Zahlen wurden aber keine kommuniziert), dass sich Apple das nächste thatgamecompany-Spiel Sky: Kinder des Lichts etwas kosten ließ – schließlich wurde der Titel prominent auf einer Apple-Konferenz vorgestellt und erschien im Sommer 2019 zeitexklusiv für iOS-Plattformen. Im April 2020 folgte die von mir getestete Android-Version und seit kurzer Zeit ist das Spiel nun auch für eine Konsole, die Switch, erschienen.

 

Vorweg: Sky: Kinder des Lichts setzt noch deutlich mehr als Journey, dessen stilles Koop-Erlebnis viele Zocker begeisterte, auf gemeinsames Erleben. Fast immer sind andere Lichtkinder mit euch in der Spielwelt unterwegs, man kann Einladungen an befreundete Spieler schicken, zusätzlich gibt es Abschnitte in der Spielwelt, die sich nur für Gruppen öffnen. Trotzdem kann man Sky auch getrost als Einzelspieler-Titel zocken – der Großteil der Welten ist zugänglich und die (ohnehin sehr sachte) Kommunikation nicht verpflichtend. In spielerischer Hinsicht schließt der Titel fast nahtlos an das reduzierte, grundentspannte Prinzip seines Vorgängers im Geiste an…

 

Laufen, Surfen, Fliegen

 

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Augenschmaus: Sky: Kinder des Lichts fährt ein paar Areale auf, die trotz der technischen Defizite absolut umwerfend aussehen. © 4P/Screenshot
Mit einem leichtfüßigen, bemäntelten Wesen laufe ich durch eine virtuelle Landschaft, die dem Begriff „sanfte Hügel“ eine neue Dimension verleiht: Wo andere Erzählabenteuer seit Journey stets nur versuchen, die Eleganz des Weltendesigns von thatgamecompany nachzuahmen, zeigt Sky: Kinder des Lichts, wie man es richtig macht. Die sandigen Wüsten, kleinen Gras-Inselchen und halb verfallenen Paläste sehen so adrett und wunderschön aus, dass es mir regelmäßig die Sprache verschlagen hat. Wie im Vorgänger gibt es keine Kämpfe mit Feinden, keine konkreten Schalterrätsel, keine Waffen oder anspruchsvollen Geschicklichkeitspassen. Stattdessen wird das Erwandern der Spielwelt zum Spielinhalt – man schaut sich gut um, aktiviert ein paar simple Mechanismen, kommuniziert hier und da vage mit anderen Spielern und surft im Farbenrausch Dünen hinab. Und man fliegt neuerdings! War in Journey das kurze Schweben per aufgeleveltem Zauberschal noch mehr eine erweiterte Sprungmechanik, erlaubt ein aufgeladenes Kleidchen voller Licht in Sky nun deutlich längeres Verweilen in der Luft. Zudem sind die „Landabschnitte“ vielfach durch echte Flugpassagen verknüpft: Meine Figur breitet beim Sprung in die Wolken automatisch die Flügel aus und stürzt sich in die Winde.
  1. Eigentlich ja echt ne schöne Sache, wenn da so eine Perle von That Game Company kommt ...
    Aber wenn es durch MTs mehr oder weniger quasi zerstört wird, dann schaue ich da erst gar nicht rein.
    Sollte das irgendwann rereleased werden, ohne den MT-Mumpitz, dafür dann eben für 15 € oder 20 € oder so, dann werf ich vielleicht doch nochmal n Blick drauf.

  2. Zweiter, der das ebenfalls gesehen hat xD
    Ich liebe Journey! Schade, dass Sky so umgesetzt wurde...ein weiteres Spiel, dass durch diesen MT Wahn kaputtgemacht wird.
    Aber was solls. Journey funktioniert noch immer und irgendwer wird für Sky sicher Geld ausgeben und es lohnt sich wieder...
    Hauptsache es erwischt nicht die falschen. Manch einer findet bei sowas ja kein Ende und zahlt sich dumm und dämlich.
    Und das scheint ja auch super mit dem Spiel verwoben zu sein, sodass die super auf Walfang gehen können :/

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