Löblich: Man kann auch die Charaktere aus Serie 1 verwenden, inkl. ihrer Stufe, Fähigkeiten sowie Ausrüstung. In die andere Richtung ist dies allerdings nur eingeschränkt möglich. Wer bislang bestimmte Bereiche in Spyro’s Adventure nicht betreten konnte, weil ihm die entsprechende Klasse fehlte und diese mit Figuren der zweiten Serie auffüllen möchte, sei gewarnt: Bislang gibt es keine Möglichkeit, mit den neuen Giants-Figuren die alten Gebiete zu betreten. Einzig die neuen Varianten der bekannten Charaktere lassen sich auch noch im alten Abenteuer einsetzen. Mir ist bewusst, dass ein derartiger Content-Patch vermutlich zu umfangreich wäre, dennoch wäre dies ein klasse Service seitens Activision gewesen. Des Weiteren bin ich nach wie vor der Meinung, dass man
besser damit fahren würde, mit neuen Figuren auch neue Abschnitte bereitzustellen – quasi der DLC aus dem Spielzeugladen. Denn wenn ich z.B. bei Borderlands 2 das Xbox Live-Add-On rund um Captain Scarlett für 800 Punkte kaufe, kriege ich haufenweise neue Inhalte. Gebe ich etwa zehn Euro für eine neue Skylanders-Figur aus, bekomme ich die Möglichkeit, mit dieser Figur zu spielen – und im Bestfall Zugriff auf ein paar neue Bereiche in der Spielwelt, die ohnehin vorhanden sind. Hier ist auf jeden Fall noch Optimierungsbedarf, zumal dem Spieler auch abseits des optischen Gegenwerts im Skylanders-Regal etwas geboten würde.
Komfortabler auf Wii U?
Inhaltlich gleicht die Fassung für Nintendos HD-Konsole ihren bereits veröffentlichten Geschwistern, es gibt hier keine zusätzlichen Gebiete oder Missionen. Allerdings hat sich im bedientechnischen Umfeld etwas getan. Doch bevor ich in die Details gehe, eine kleine Randnotiz für Spieler des Wii-Vorgängers: Wenn man auf die neue Konsole aufrüstet, kann man das Portal der SD-Version ebenso verwenden wie die Figuren – sehr löblich. Nur hat Activision für diese Skylander-Fans leider vergessen, das so genannte Booster Pack zu veröffentlichen, in dem man nur das Spiel sowie eine Giants-Figur findet. Stattdessen muss man das komplette Starter-Pack mit der Spieldisc, drei Figuren und einem Portal anschaffen. Was natürlich dazu führt, dass man unnötigerweise mit zwei Portalen zu Hause sitzt.
Doch lohnt sich die Anschaffung der Wii U-Variante dennoch – und sei es nur wegen der erweiterten Kontrolle über das GamePad? Nicht wirklich. Abgesehen vom weitgehend standardisierten Feature, das Spiel nur über den Controller-Bildschirm zu spielen, halten sich die Anpassungen in Grenzen. Wahlweise kann man sich hier die Charakterwerte der jeweiligen Figur oder die Missionsbeschreibung sowie Levelziele anzeigen lassen – sehr unspektakulär. Bei einigen Minispielen kann man über den Gyrosensor ein Labyrinth navigieren oder bei den Himmelsstein-Duellen seine Steine per Touchscreen ziehen. Andere Gelegenheiten wie z.B. das Zielen stationärer Geschütze per GamePad lässt man ungenutzt. Hier hätten die Skylanders die Chance gehabt, sich über eine höhere Immersion von ihren Kollegen auf PS3 oder 360 abzusetzen.
Kulisse ist zweitrangig?
Die Technik hat bei Skylanders hauptsächlich im Hinblick auf die Portaltechnologie eine Rolle gespielt. Die audiovisuelle Umsetzung war und bleibt bieder – auch auf Wii U: Die Welten, die man erforscht, sind zwar farbenfroh und sauber designt, haben aber mitunter Schwierigkeiten, HD-Remakes einschlägiger Action-Adventure wie z.B. der Ratchet & Clank-Trilogie Paroli zu bieten. Das soll nicht heißen, dass die Skylands unansehnlich sind, doch angesichts der Multi-Plattformpolitik, die bei dieser Serie eine größtmögliche Zielgruppe ansprechen soll, leiden die HD-Versionen wie letztes Jahr am meisten. Die leistungsfähigen Systeme werden nicht einmal bei den Effekten großartig beansprucht. Man tut das Nötigste, um die jungen Spieler zufrieden zu stellen – nicht mehr, nicht weniger.
Gelungen ist die deutsche Lokalisierung. Zwar sind die englischen Sprecher immer noch einen Tick besser, doch die Synchronisation kann sich hören lassen und dürfte nicht nur in Kinderohren, sondern auch in denen lauschender Erwachsener passabel klingen. Zumindest ist sie kein Störfaktor. Allerdings hätte es nicht geschadet (das betrifft alle Sprachen), den Figuren mehr Sätze beim Eintritt ins Spiel zur Verfügung zu stellen. Da man durchaus häufiger durch die Charaktere schaltet, hat man sich an dem einzigen Sample schnell satt gehört.