Und auch die Gesangseinlagen sowie die Sprachsamples sind überaus professionell arrangiert und produziert und haben dazu den gleichen Over-the-Top-Humor beibehalten, den man schon im Vorgänger vorfand.
Insofern ist Ulala wie auch schon im ersten Teil einfach nur cool und man kommt nicht umhin, festzustellen, dass Rhythmus-Spiele in dieser Form gigantischen Spaß machen.
Allerdings war auch schon in Teil 1 der Fun-Faktor sehr hoch. Und damit sind wir schon beim Hauptproblem: Es gibt nicht viel Neues an der Tanzfront. Sicher: man kann in einem separaten Modus Kostüme freispielen, die man dann im Hauptspiel nutzen kann und auch die Missionen an sich geizen nicht mit Geheimnissen, neuen Outfits und netten Gimmicks. Und auch die Möglichkeit, mit zwei Spielern zu Werke zu gehen ist interessant.
Doch im Kern ist Space Channel 5 Part 2 nichts anderes als Space Channel 5 Part 1 – und hat gleich die Probleme des ersten Teiles mit übernommen. Denn zum einen ist das Hauptspiel äußerst kurz und dürfte Profis bereits nach etwa drei kurzweiligen Stunden den Abspann bieten. Anfänger wiederum werden sich an dem ab Level 3 rasant ansteigenden Schwierigkeitsgrad schnell die Zähne ausbeißen und frustriert das Pad in die Ecke schmeißen.
Fransen-Weltraum
Ein Problem der PS2-Umsetzung von Teil 1 war die Grafik, die in sich zwar stimmig war, aber niemals auch nur annähernd die Qualität der Dreamcast-Version erreichte. Zugegeben, ich habe die DC-Fassung von Space Channel 5 Part 2 nicht gespielt, aber ich bin sicher, dass die PS2 auch hier wieder den Kürzeren zieht.
Denn obwohl insgesamt besser als im ersten Teil und fantastisch animiert wie eh und je, gibt es einige Punkte, an denen man den Rotstift ansetzen kann.
Das Problem liegt aber nicht im Charaktersdesign – es ist durchdacht, auf eigentümliche Weise total abgefahren und es macht dank der ausgefeilten und vielfältigen Animationen Spaß, dem Geschehen zuzuschauen. Und auch die knallbunten Welten, in denen Ulala ihr Unwesen treibt, sind interessant, stimmig und sind allenfalls mit einem kleinen Detailmangel behaftet.
Doch selbst, wenn man im 60 Hz-Modus spielt, fransen die Figuren an den Rändern aus und verschwimmen leicht auf dem Bildschirm – vor bestimmten Hintergründen zwar mehr als vor anderen, aber trotzdem immer deutlich erkennbar. Ob dies jetzt an einer unglücklichen Farbwahl liegt, die immense Kontrastschwierigkeiten mit sich bringt, an Aliasing, an einer schlampigen Programmierung oder gar einem Mix aus allen drei Elementen, ist nicht direkt festzustellen – das Ergebnis ist aber wahrlich nicht schön anzusehen.
Fest steht, dass Ulala mehr grafischen Aufwand verdient hätte als die teils augenfeindlichen Ränder, welche die guten Animationen immer mehr in den Hintergrund drängen.
Und da das Tanzgefolge mit jeder erfolgreichen Rettungsaktion immer größer wird, werden auch die augenfeindlichen Momente immer zahlreicher.
Insofern ist es höchst bedauerlich, dass ein Spiel, das einen derartigen Kult-Faktor besitzt, nicht mit entsprechender Grafik versehen wird.
Spiele Space Channel 5: Part 2 zum ersten mal gerade seit gefühlten einer halben Stunde und komme mit der Steuerung nicht zurecht. Gespielt wird auf der Xbox 360.
Ich sehe das Potenziell im Spiel, aber die Steuerung verhindert das der Spielspaß aufkommt.