Lockmittel
Gebt es ruhig zu: Ihr habt nur wegen des schrägen Aufmacherbilds auf den Test von Spinch geklickt. Das ist auch nicht schlimm: Vorberichterstattung oder gar Vorschusslorbeeren bekam das pixelige Jump’n’Run nicht ab, auch mir stach es nur durch sein schrilles Vorschaubild im eShop ins Auge. Zum Glück! Denn sonst hätte ich einen charmanten Plattformer verpasst, der perfekt in mein Beuteschema passt: pixelig, anspruchsvoll und mit vielen Anklängen an Super Mario Bros., den großen, prägendenden Titel dieses Genres.
Bevor es ans Eingemachte, also um Spielmechanik und Leveldesign geht, müssen wir über den Look sprechen. Natürlich sind die Artworks cool (z.B. auch dieses Motiv aus dem amerkianischen Switch-Shop), aber das nützt wenig, wenn die
Spieloptik wie graue Grütze aussieht. Doch weit gefehlt: Auch das Bildschirmgeschehen ist so kreativ wie kunterbunt – eine psychedelisch-pixelige Mischung aus Maya-Monstern, Weltall-Würmern, Lego-Bausteinen und wabernden Regenbögen. Wem die Bildschirmfotos nicht reichen, dem empfehle ich einen Blick in unsere Screenshot-Galerie oder den Klick aufs Bewegtbild. Verantwortlich für die Optik der Spielewelt zeichnet übrigens der kanadische Illustrator Jesse Jacobs.
Flott in alle Richtungen
Euer Ball-Charakter Spinch muss behände in alle Richtungen flitzen und ausweichen, um unbeschadet zum Level-Ausgang zu kommen. Netterweise geben ihm die Macher ein überschaubares, doch mächtiges Move-Repertoire an die Hand: Die Figur kann an Wänden unbegrenzt oft nach oben springen (ohne dabei wie Mario zwischen zwei Wänden hin- und herhopsen zu müssen) oder sehr langsam daran herunterrutschen. Das so mögliche, lange Verharren in der Vertikale, erlaubt es, Widrigkeiten am Boden zu umgehen. Zudem kann Spinch aus dem Rennen heraus in die Laufrichtung dashen – perfekt um unter herunterkrachenden Blöcken hindurchzuflitzen. Dazu gesellt sich eine Art „Schildkrötenpanzer“, den das Spiel regelmäßig einsetzt: Spinch stößt kleine rosa Dinos an, die daraufhin wie ein Koopa-Panzer losrauschen und viele Hindernisse aus dem Weg kegeln – aber natürlich auch an Wänden abprallen und so zum Boomerang werden können.
te Steuerung passt zum gelungenen Gesamtbild. Ach ja: Findet man pro Welt einen seltsamen Verwandten von Spinch, gibt es noch ein Reaktions-Bonusspiel, wo Spinch seine pixeligen Baby-Cousins einsammeln muss, bevor sie auf den Boden klatschen – ein bisschen makaber und ein bisschen lustig.
Ja, Rainbow Islands ... was habe ich dieses Spiel auf dem NES gesuchtet!
Regenbögen und Regenbogenfarben... da kommt mir nur Rainbow Islands in den Sinn, könnte man ja als Nachfolger ansehen, solange der Klassiker nicht endlich mal neu aufgelegt wird