Veröffentlicht inTests

Splinter Cell: Double Agent (Action-Adventure) – Splinter Cell: Double Agent

Hey Sam, es ist lange her, dass wir dich zuletzt gesehen haben. Bist du bereit für ein neues Abenteuer? Nein? Stimmt ja: Bevor du uns erzählst, was nach deinem Ausflug als Doppelagent passiert, musst du erst noch auf PS3 Terroristen und Regierung gegeneinander ausspielen. Wie schleicht es sich denn auf der angeblich leistungsstärksten Konsole? Kommst du mit Sixaxis-Unterstützung schneller voran als auf Xbox 360?

© Ubisoft Montréal (Xbox, PS2 & GC) / Ubisoft Shanghai (360 & PC) / Ubisoft

Sparprogramm auf neuen Konsolen

Um Missverständnissen auch an dieser Stelle vorzubeugen: Ubisoft setzt auf PlayStation 3 selbstverständlich die Next-Gen-Ausgabe des Thrillers um, so dass ihr euch durch komplett andere Level als auf Wii, PS2, Xbox sowie GameCube bewegt. Das Hauptquartier der Terroristen ist auf den „kleineren“ Konsolen z.B. ein gewöhnlicher Abschnitt – hier bewegt sich der Maulwurf als normales Mitglied der JBA zwischen den vermeintlichen Kollegen.

Auf der PS3 dürft ihr in Mehrspieler-Gefechten auch als weibliche Spionin schleichen.
Ihr seid auch mit einem frischeren Agenten unterwegs, denn Sam kann Gegner greifen, während er sich an die Wand neben einem Durchlass lehnt. Außerdem erledigt er aus dem Wasser heraus Feinde, die auf der Eisschicht über ihm stapfen; Ubisoft Shanghai hat 360-, PC- und PS3-Spionen zudem eine Hand voll neuer Geräte spendiert. Thematisch gleichen sich die von unterschiedlichen Teams entwickelten Versionen allerdings, wobei ihr auf den Next-Gen-Systemen weniger Zwischensequenzen und ein schlechter durchdachtes Vertrauens-System erlebt. Spielerisch ist der Ausflug auf den schwächeren Konsolen seinem Next-Gen-Pendant überlegen. Warum? Das lest ihr in den Tests zu Xbox, PS2 und GameCube sowie der 360-Variante.

Sixaxis = Twoaxis?

Die spannende Frage ist: Wie haben die Entwickler die fünf Monate zwischen 360- und PS3-Ausflug genutzt, um unter Sony-Flagge neue Spitzel zu rekrutieren? Die Antwort: Sie hatten offenbar so sehr mit technischen Stolpersteinen und dem trägen Laufwerkszugriff zu kämpfen, dass man ihnen das halbherzige Einpflanzen unbedeutender Sixaxis-Funktionen fast nachsehen kann. Oder findet ihr es reizvoll, den Controller so lange zu kippen, bis Sam die Bolzen eines Schlosses nach oben drückt? Klar, das bisherige Drehen des Analogsticks ist nicht spannender, aber brauche ich dazu wirklich einen bewegungssensitiven Controller? Zumal das Knacken von Safes auf exakt die gleiche Weise abläuft.
Sam schleicht ins Büro des Bösewichts. Leider stören im Spiel hässliche Kanten die stimmungsvolle Atmosphäre.
Den Vogel schießt Sam aber beim Tauchen ab: Das funktioniert zwar genauso wie auf 360, aber wenn ihr das Gamepad noch vorne oder hinten kippt, sinkt oder steigt Mr. Fisher in die entsprechende Richtung. Wie einfallsreich -und hakelig noch dazu. Die Entwickler wissen schon, warum der Sixaxis-Ausrutscher per Standardeinstellung deaktiviert ist…

Schattige Stufen

Glück im Unglück: Ihr könnt auch ohne den fast sinnfreien Aufsatz knacken, hacken und schwimmen. Sinnvoller sind die im Online-Gefecht hinzu gekommene weibliche Spionin sowie zwei zusätzliche Karten. Ansonsten ändert sich an den grandiosen Kämpfen zwischen den agilen Agenten und der schwer bewaffneten Upsilon-Truppe nichts: Sie sind weiterhin ein Pflichtabstecher für Mehrspieler-Fans! Weniger glücklich werden die Freunde aufwendiger Schattenspiele sein, denn auch wenn einige Texturen schärfer aussehen, wirkt das Double Agent der 360 sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne runder als der Neuzugang. Dass kleine Käfer auf den Kanten von Objekten oder Figuren Treppen steigen können, ist mir egal. Dass einige Schatten allerdings unter vorsintflutartigen Übergängen in die Kulisse münden, stört gerade in einem Thriller, bei dem die Dunkelheit eine Hauptrolle spielt. Viele schattige Ecken sind zudem dermaßen finster, dass man selbst auf großen Fernsehern nichts mehr erkennt. Zumal Sam selbst dort teilweise von Gegnern entdeckt wird. Am härtesten trifft es allerdings die auf 360 flüssige Darstellung, denn auf PS3 wird stellenweise sogar das Zielen durch grobes Stottern erschwert. Von dem ohnehin durchgängigen Ruckeln ganz zu schweigen.