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Star Ocean: First Departure (Rollenspiel) – Star Ocean: First Departure

Star Ocean-Fans warten sicher schon sehnsüchtig auf den nächstes Jahr erscheinenden und als Prequel angelegten vierten Teil der Serie: The Last Hope <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=203483′)“>. Doch davor gibt Square Enix PSP-Besitzern die Gelegenheit, mit First Departure ein umfangreiches Remake des hierzulande nie veröffentlichten SNES-Debüts zu erleben. Lohnt die klassische Zeitreise auch heute noch?

© tri-Ace / Square Enix / Koch Media

Flotte Auseinandersetzungen

Die vielen Freiheiten und Verknüpfungen, die einem Star Ocean bei der Charakterentwicklung bietet, sind aber genau das, was den Titel bzw. die Serie auszeichnet und neben dem rasanten Echzeitkampfsystem auch heute noch spielenswert macht. Die Kämpfe werden zwar in altmodischer Zufallsmanier initiiert, was hin und wieder ziemlich lästig sein kann, sind aber angenehm flott und intuitiv. Ihr könnt euch aus einer Reihe von verfügbaren Formationen startend frei über das Schlachtfeld bewegen,

Bezaubernde Kulissen: Die Schauplätze in Renderoptik sehen hervorragend aus.

jederzeit Spielfigur und Ziel wechseln, simple Kombos und vorher festgelegte Spezialangriffe ausführen und dank pausierenden Menüs in aller Ruhe Items und Zauber einsetzen oder die Kampftaktik verändern. Denn während ihr euch um die Geschicke des aktuellen Anführers kümmert, agiert der Rest eures bis zu vierköpfigen Kampftrupps völlig eigenständig. Ihr könnt allerdings bestimmen, ob eure Gefährten eher defensiv, beschützend, energiesparend oder gnadenlos offensiv agieren.

Manchmal führt die KI zwar völlig sinnlose Aktionen aus, aber in der Regel könnt ihr euch ganz gut auf sie verlassen und müsst, sofern sich ein potenter Heiler in der Gruppe befindet, nur selten Babysitter spielen. Umständliche Cursor-Anvisierungen wie im Original fallen auf Wunsch vollkommen weg. Wer will, darf die automatische Zielerfassung aber auch umgehen und ohne jede Hektik jederzeit einen bestimmten Gegner aufs Korn nehmen. Der Spielfluss leidet unter den kurzen Kampfpausierungen bei solchen und ähnlichen Menüzugriffen nur unwesentlich. Lediglich die Unterbrechungen bei aufwändig inszenierten Zaubersprüchen können mit der Zeit etwas nervig und teils auch unübersichtlich sein – vor allem, wenn man mehrere Offensivmagier in der Gruppe hat. Hier hätte ich mir eine optionale Kurzform bereits bekannter Sprüche und eine ausgereiftere Kameraführung gewünscht, denn auch wenn die Effekte teils sehr imposant sind, hat man sich doch irgendwann daran satt gesehen und will lieber selbst kämpfen als zusehen und auf das verzögerte Zurückfokussieren der Kamera, während das Geschehen bereits weiterläuft, warten.

Aufgebohrte Präsentation

Ansonsten gibt es am Kampfsystem jedoch nicht viel auszusetzen – selbst heute baut die Serie noch auf die unverwüstlichen Wurzeln von damals. Auch die charmant animierten 2D-Charaktere und mit vielen Details gespickten Renderschauplätze können sich absolut sehen lassen.

Die flotten Echtzeitkämpfe machen nach wie vor Laune und bieten sehenswerte Spezialangriffe.

Darüber hinaus bekam der Titel deutlich mehr Sprachausgabe und ungemein stimmungsvolle, wenn auch rar gesäte Animesequenzen von den Profis bei Production IG spendiert. Auch die vertraute Soundkulisse wurde gewissenhaft modernisiert. Die englischen Sprecher machen ihren Job ebenfalls vorbildlich. Schade nur, dass es nicht wenigstens für deutsche Untertitel gereicht hat, um das von der USK ab 6 Jahren freigegebene Remake einem noch größeren Publikum zu eröffnen.

Der größte Wermutstropfen stellt in meinen Augen aber die neue 3D-Oberwelt dar, die vielleicht für eine bessere Orientierung und Übersicht sorgt, aber im Vergleich zum liebevoll gestalteten 2D-Original dermaßen karg und steril daher kommt, dass der vermeintliche Fortschritt eher einen Rückschritt bedeutet. Vor allem längere Fußmärsche werden so zu einer trostlosen und biederen Pflichtübung, bei der Ausflüge abseits des Hauptpfades nur selten in irgendeiner Form belohnt werden. Später kann man aber zum Glück auch an Bord eines Schiffes direkt von Hafen zu Hafen schippern – eine freie Erkundung der Gewässer ist jedoch genauso tabu wie das Benutzen anderer Fortbewegungsmittel als Schusters Rappen, was hin und wieder für unschöne Streckungen sorgt, die der Titel trotz seiner teils knappen Erzählstruktur eigentlich überhaupt nicht nötig gehabt hätte.