Um die Planeten von der Herrschaft Legions zu befreien, muss ein so genannter „Prime“ zerstört werden, ein riesiger spinnenhafter Roboter. Um diesen auf der Karte angezeigt zu bekommen, aber vor allem auch, um ihn zu schwächen und ihn seiner mehrstufigen Verteidigungsphasen zu berauben, sollte man die mit gefährlichen Verteidigungsanlagen sowie zumeist Elitegegnern geschützten Extraktoren zerstören und sämtliche zur Verfügung stehenden Möglickeiten nutzen, den Einfluß von Starlink auszudehnen. Das wiederum passiert, indem man für die Außenposten Aufträge erledigt, sie durch Rohstoffe stärkt oder neue Positionen einnimmt. Mit der Fülle an Möglichkeiten kommt man recht schnell in einen sehr angenehmen Spielfluss, was bei einem Spiel von Ubisoft eigentlich nicht anders zu erwarten war. Es ist jedoch überraschend, dass sich Starlink häufig wie ein klassisches Action-Adventure spielt – nur dass man statt einer Figur eben ein Schiff steuert und damit springt, angreift, blockt oder ausweicht. Und vor allem in der ersten Spielhälfte kommen ständig neue Elemente hinzu. Man darf mit seinem Schiff und den Sprungdüsen Plattformsequenzen bewältigen. Man kann die Schalterrätsel der Hütertürme lösen, die sich teilweise nur mit bestimmten Waffen bewältigen lassen – hier ist einer der wenigen Momente, wo man mit der reinen Startausstattung irgendwann im wahrsten Sinne des Wortes vor verschlossenen Türen steht. Wie auch bei bestimmten Kisten, die sich nur mit einer bestimmten Element-Kategorie öffnen lassen – im Gegensatz zu den Hütertürmen sind die Kisten allerdings nicht für die Komplettierung nötig, sondern spendieren nur weitere Mods. Und auch bei den Aufgaben, die man für die Außenposten erledigt, dauert es verhältnismäßig lang, bis man alle Missionstypen kennengelernt hat. Später muss man sogar die riesigen Schlachtschiffe der Legion im Verbund mit den anderen Piloten angreifen und zerstören, bevor sie weitere Primes produzieren und man wieder zu eigentlich bereits geleerten Planeten zurückkehren muss, um sie erneut zu vertreiben.
Da man allerdings hier ebenfalls keine Befehle geben darf und diese mitunter lange dauernden, mehrstufigen Gefechte hinsichtlich des Anforderungsprofils deutlich nach oben ausschlagen, war hier ein weiterer Moment, an dem wir auch aus Zeitersparnis mit einem oder zwei anderen Schiffen gearbeitet haben. Denn wenn man abgeschossen wird, hat man zum einen die Option, sich für eine geringe Gebühr am letzten Kontrollpunkt wiederbeleben zu lassen – muss den Kampf aber dann von vorne beginnen. Oder aber man wählt ein anderes Schiff, dessen Pilotensitz man entweder digital einnimmt oder das man auf den Padaufsatz steckt, wobei man seine Bewaffnung gleich umstecken darf. Apropos: In der gesamten Spielphase ist uns kein Feindtypus begegnet, der sich nicht mit einer Kombination der drei Starterwaffen bewältigen ließe. Die anderen Waffensysteme bieten in der einen oder anderen Situation zwar Vorteile – doch für keines der Gefechte ist eine zusätzliche Anschaffung zwingend notwendig. Dass man neben den Mods für sein Schiff und die Waffen auch noch ein Erfahrungssystem nutzt, das sich nicht nur auf den Piloten, sondern auch die Geschütze auswirkt, die nach jedem Abschuss ebenfalls Punkte akkumulieren und nach einem Aufstieg die Effektivität erhöhen, sollte ebenfalls bedacht werden. Ebenso die Fortschritte, die man auf der Eqinox für Währung und Novakerne freischalten kann, die allerdings auch für den Bau bestimmter Strukturen notwendig sind. Die Mechaniken und Elemente, die das Studio von Ubisoft Toronto in der ersten Spielhälfte einführt und etabliert, wirken durchdacht und gut miteinander verzahnt, wenngleich sie immer einen Hang zur Oberflächlichkeit offenbaren, der aus meiner Sicht unverständlich der jüngeren Zielgruppe geschuldet zu sein scheint.
Abwechslung und Routine
Denn das alles führt dazu, dass vor allem das letzte Spieldrittel hinsichtlich der Aufgaben sowie der Missionsstrukturen redundant wird. Die sieben Planeten mit ihren abwechslungsreichen Biomen, den unterschiedlichen Witterungsbedingungen und den sich teilweise von der Legion-Durchsetzung abhängig verändernden Landschaften sind durch die Bank ein Hingucker. Zudem bieten sie ebenso wie der sie verbindende Weltraum einige Geheimnisse. Doch die Missionen verlaufen in der Schlussphase zunehmend nach Schema F: Zum Planeten; Extraktoren zerstören; Außenposten errichten; mehr Extraktoren zerstören; ach ja: falls noch nicht geschehen, Tiere scannen; Prime zerstören ; Dreadnaught zerstören. Nächster Planet: Alles auf Anfang. Erst das Finale entschädigt wieder für den Grind, den man sich auf dem Weg dorthin antun muss, der sich allerdings auch erst in intensiven Spielesitzungen zeigt und auch dadurch begünstigt wird, dass die Prime-Kämpfe allesamt gleich ablaufen. Wenn man „kindgerecht“ maximal nur wenige Stunden spielt, wird man nicht so schnell in diese Schleife gezogen, die Ubisoft im Gegensatz zu vielen anderen ihrer Welten hier nicht zu umschiffen versteht. Zudem wird die Routine beim Couch-Ko-op mit einem anderen Piloten deutlich aufgebrochen. Nicht nur, weil durch unterschiedliche Bewaffnungstypen andere Kampfstrategien möglich sind. Sondern auch, weil durch Absprache auch die Ausschläge beim Schwierigkeitsgrad abgefedert werden können, Stichwort: Schlachtschiffe.
Sehr schön: Auch wenn man im vertikal geteilten Splitscreen spielt, gibt sich die verwendete Snowdrop-Engine (The Division) keine Blöße. Auch nicht auf Switch, die zwar mit einer schwächeren Auflösung und im Detail natürlich nicht so klaren Texturen ausgestattet wurde wie die Xbox One, aber ansonsten den gleichen stimmungsvollen Gesamteindruck hinterlässt. Davon ausgenommen sind allerdings die Explosionseffekte, die einen biederen, keinesfalls nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Zumindest auf den aktuellen Premium-Systemen wie One X hätte ich hier neben hohen Auflösungen mehr Wucht und mehr Partikel erwartet. Und was die Switch-Version an visueller Finesse vermissen lässt, macht sie durch zusätzliche Inhalte wett. Denn Starfox und sein Arwing sind nicht nur das Standardschiff der physischen Version, sondern wurden auch durchaus plausibel in die Geschichte integriert und bekommen sogar exklusive Missionen spendiert. Im Gegensatz dazu wirkt der physische Schiffsaufsatz für Switch, in den die Joycons eingeschoben werden, etwas unhandlich. Zumindest unhandlicher als der Aufsatz für die One, der die bekannt gute Haptik des One-Controllers nicht beeinflusst. Im Dauerbetrieb kann der Einsatz der Plastikschiffe durch das nicht zu unterschätzende zusätzliche Gewicht allerdings zu einem kleinen Störfaktor werden – der allerdings durch das coole physische Austauschen der Waffen egalisiert wird. Vor allem, wenn man die Pause deaktiviert und das Umstecken ohne Unterbrechung sofort umgesetzt wird. In diesen Momenten spielt Starlink die gesamte Magie von Toys-to-Life aus, die Activision seinerzeit mit Skylanders losgetreten hat.
Krass wie das mittlerweile verhökert wird.
Hab mir jetzt das Switch Starter Pack für 17€ geschossen. Muss sagen, bisher macht es gut fun mit Star Fox durch die Gegend zu düsen. Star Fox ist ein echter Kaufgrund.
Dass die Modelle nicht den erwünschten Erfolg bringen würden, habe ich sogar befürchtet. Der Toys To Life Trend ist halt schon lange vorbei. Starlink ist aber auch ohne Modelle ein sehr spaßiges Spiel.
Lies nochmal durch. Er hat nur einleitend erwähnt, dass er es recht günstig bekommen hat.
Danach ging es darum, ob es noch länger Support seitens Ubi geben würde.
Man kann ja viel über Ubi sagen, aber schnell fallen lassen die ihre Spiele nicht.
Das Spiel an sich, so wie von mekk beschrieben, wird weiterhin unterstützt und erweitert.