Das horizontale Lesesystem bleibt der Buchvorlage treu: So blättert man sich quasi Seite für Seite von Szene zu Szene, wobei im Hintergrund eine Karte automatisch mitzeichnet, welchen Weg man bisher durchs All geflogen ist – da werden alle Planeten und Sonnen eingetragen. Zwar gibt es keine deutsche Übersetzung, aber wer gutes Schulenglisch beherrscht, sollte keine Probleme mit der Lektüre haben.
Dass ein Spieldurchlauf manchmal nicht mehr als zehn Minuten braucht, weil man entweder tot oder sogar schon fertig ist, ist angesichts der offenen Route und der vielen Alternativen nicht so tragisch. Und keine Bange: Da man virtuelle Lesezeichen setzen kann, würfelt man einfach nochmal, bis es klappt – wer das Glücksmoment gar nicht mag, kann statt klassisch auch auf leicht spielen.
Konservative Modernisierung
Ich finde es grundsätzlich klasse, dass dieses Abenteuer-Spielbuch von Steve Jackson jetzt wieder erhältlich ist. Aber es wurde nur leicht modernisiert: Es gibt etwas über zwanzig hübsche Zeichnungen der Aliens – tolle Animationen oder
grafische Highlights sucht man vergeblich. Man kann lediglich das Schriftbild einstellen und zusätzliche Statistiken anzeigen. Während die frisch komponierte Hintergrundmusik mal mit lieblichen, mal mit wuchtigen Tönen überzeugt, enttäuschen auch die schwachen Soundeffekte.
Unterm Strich hinkt die Produktionsqualität weit hinter ähnlichen Spielen wie Lone Wolf oder Sorcery! hinterher – auch was kreative Ideen betrifft, die das Lese-Erlebnis oder die Kämpfe bereichern könnten. So fühlt sich Starship Traveller trotz neuer Bilder und Musik über weite Strecken recht bieder an.
Statisches Kämpfen und Würfelphysik
Zwar kann man die komplette Story auch ohne ein Gefecht mit Phaser am Boden oder Laser im All beenden. Aber die sporadischen Kämpfe werden nur statisch inszeniert und verlangen weder besondere Taktik noch Reaktionsschnelligkeit. Das eigene Raumschiff besitzt einfach Werte für Waffen sowie Schilde, die in den Würfelproben eine Rolle spielen.
Das Würfeln wird immerhin „physikalisch“ simuliert: Es schaut also so aus, als würden die W6er über den Bildschirm rollen – und wenn man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, kann man kurz darauf das Tablet schütteln, um es zu korrigieren. Das klappt tatsächlich verblüffend oft, so dass aus einer miesen 1 oder 2 vielleicht eine 5 oder 6 wird. Aber das ist natürlich weniger eine Simulation des echten Würfelns als vielmehr eine kleine Schummelei.
Steve Jackson's Spielebücher waren schon niiice damals =)
Danke für den Hinweis! Hab's auch gerade gebraucht für 0,34 Euro gefunden.
@Wertung
Welche denn zum Beispiel?