Rohstoffe ohne Ende
Freunde der Wirtschaftskampagnen dürfen sich auf acht Rohstoffe (Getreide, Mehl, Hopfen, Bier, Steine, Eisen, Holz, Pech) und vier Nahrungsarten (Fleisch, Äpfel, Käse, Brot) freuen, die zusammen mit den Gebäuden eine sehr verzweigte Ökonomie ergeben. Und damit Ihr bei all der Vielfalt nicht die Übersicht verliert, könnt Ihr jedes Gebäude anklicken und so erfahren, welche Produkte nötig sind, wohin geliefert wird usw. – sehr hilfreich und einsteigerfreundlich. Aber leider fehlt eine immer sichtbare Übersichtsleiste für gesammelte Rohstoffe und Nahrung, so dass immer zwei umständliche Klicks notwendig sind, um auf dem Laufenden zu bleiben. Und dass man -wie z.B. bei den Siedlern- keine Prioritäten bei der Produktion setzen kann, ist gerade dann fatal, wenn der Feind die Zivilbevölkerung dezimiert hat und Ihr ein bestimmtes Produkt (z.B. als Tribut) herstellen müsst.
Wir wollen Euch kämpfen sehen!
Als Kommandant stehen Euch im Laufe des Spiels elf militärische Einheiten zur Verfügung, darunter Nahkämpfer (Lanzenträger, Pikeniere, Streitkolbenkämpfer, schwarze Mönche, Schwertkämpfer), Fernkämpfer (Bogenschützen, Armbrust), Ritter und diverse Unterstützungseinheiten (Tunnelbauer, Leiterträger, Baumeister). Nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip entscheidet sich, welche Einheit siegreich vom Feld geht. Allerdings steht Stronghold ganz im Zeichen der Langbögen: Habt Ihr genügend Bogenschützen hinter schützenden Mauern in Stellung gebracht, wird es jeder Belagerer schwer haben: die hübsch animierten Pfeile sirren in tödlichen Schwärmen durch die Luft und können auch eine große Übermacht aufreiben. Nur wenn schwer gepanzerte Ritter nahen, sollte man zu durchschlagenden Armbrustbolzen greifen.
Feind in Sicht!
Eigentlich müsste man ja Alarm schlagen, aber erstens kann man die Bevölkerung nicht per Glocke oder Fanfaren alarmieren und zweitens lässt die KI teilweise zu wünschen übrig: Katapulte beschießen Felswände, Speerkämpfer rennen wie ferngesteuert auf Eure Burg zu, suchen zwar gezielt nach Lücken, aber lassen sich mühelos von Bogenschützen aufs Korn nehmen – eigentlich reichen ein paar gute Schützen für eine zehnfache Übermacht. Hier kann die KI nicht mit der von Age of Empires mithalten. Und richtig ärgerlich wird es, wenn man irgendwo beim Palisadenbau eine Stelle übersehen hat – aufgrund der unübersichtlichen Perspektive ist das leider öfter der Fall; eine farbliche Kennzeichnung hätte hier Abhilfe schaffen können.
Insgesamt sind die Massenschlachten zwar optisch eindrucksvoll, insbesondere wenn der Feind seine Schlachtreihen mit Katapulten, Pikenieren, Leiterträgern und Rittern aufbaut, aber aufgrund fehlenden Formationen und der gegnerischen Hals-über-Kopf-Angriffe artet das Ganze schnell in einen unübersichtliches Scharmützel aus. Das größte Manko während der Kämpfe ist die Tatsache, dass Ihr die Bevölkerung nicht à la Age of Empires per Glocken- oder Alarmsignal in die schützende Burg beordern könnt – immerhin war das der eigentliche Sinn und Zweck dieser Schutzbauten! Bei Angriffen müsst Ihr tatenlos mit ansehen, wie Eure Zivilbevölkerung massakriert wird.