Veröffentlicht inTests

Stuntman: Ignition (Rennspiel) – Stuntman: Ignition

Dass ein sechs Jahre alter ungeschliffener Spiele-Diamant eine Fortsetzung bekommt, ist selten. Dass diese dann auch noch bei einem anderen Publisher erscheint und von einem ganz anderen Team kommt, scheint die Angelegenheit nicht leichter zu gestalten. Hat das von Paradigm für THQ entwickelte Stuntman Ignition immer noch das gewisse Etwas oder ist die Luft raus?

© Paradigm Entertainment / THQ

Zumal mit den an echten Filme angelehnten Zelluloidwerken nahezu alles abgegriffen wird, was die Kinolandschaft hergibt. Sei es nun der Batman-Verschnitt Night Avenger, die Bond-Hommage Never Kill Me Again oder das an Dukes of Hazzard angelehnte Whoopin & Hollerin II: Die Inspiration für den jeweiligen Film erschließt sich sofort und sorgt ebenso für eine passende Stuntgrundlage wie die übrigen Varianten, die sich mit der Zeit öffnen.
Dazu gehören z.B. Stuntshows oder Werbeclips, die mit bestimmten Filmen zu tun haben, eurer Dienste bedürfen und sich auch positiv auf das Sternekonto eurer Karriere auswirken.

[GUI_MEDIAPLAYER(streamingid=11140,autostart=0)]


Das Intro ist ebenso stimmig wie der Rest der Präsentation.

Allerdings bleibt auch festzuhalten, dass Geübte trotz des unter Umständen knackigen Schwierigkeitsgrades nach gut zwei, drei kurzweiligen Abenden alles freigeschaltet haben – die Film-Spieldauer würden wir geschätzt zwischen fünf und acht Stunden festlegen.

Doch auch fernab des Filmstresses findet man Beschäftigung: Mit der „Schnellen Dosis“ sowie der Konstrukteurs-Arena samt frei konfigurierbarer Stuntshow mit Rampen, Loops und allerlei anderer Gimmicks gibt es die Fastfood-Unterhaltung für Teufelsfahrer. Allerdings baut vor allem die Stunt-Arena trotz einiger von Beginn an verfügbarer Elemente auf der Karriere auf, da nur dort neue Rampen, Lava-Einschläge, Fahrzeuge usw. freigeschaltet werden. Und letztlich ist sie trotz aller guter Ansätze wie einem leicht an Trackmania erinnernden Wettbewerb (ihr müsst einen Parcours bauen, bei dem bestimmte Stunts integriert und eine festgelegte Punktzahl erreicht werden muss) nur schmückendes Beiwerk – nett, aber unwesentlich für die Wertung.

PS2 vs. 360

Ganz im Gegensatz zum Online-Modus, der inhaltlich das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen den Versionen der letzten und der jetzigen Konsolengeneration ausmacht.
Vollkommen überzeugend sind zwar weder der Kulissenkampf (Punkte über Stuntkombos samt Komboklau sind das Ziel) noch das Kulissenrennen (auf Zeit, Stunts laden Turbo auf), doch als nette und vor allem lagfreie Abwechslung vom üblichen Geschehen ist das durchaus brauchbar. Auf der PS2 gibt es diese Modi zwar auch, doch da hier Offline-Splitscreen-Duelle angesagt sind, hält sich der Spaß in Grenzen. In keinem Fall sind diese Rennen jedoch ein Ersatz für beispielsweise Burnout-Duelle.

Dass die 360-Version deutlich besser aussieht, liegt in der Natur der Dinge. Doch gemessen an der Hardware kann sich auch die PS2-Version noch sehen lassen: Flüssig und mit einer guten Steuerung sowie einer überzeugenden Physik ausgestattet, ist die PS2-Variante sogar etwas nachgiebiger, was den Schwierigkeitsgrad betrifft. Da die Engine im Detail nicht so viele Gegenstände, Fahrzeuge, Effekte etc. auf den Bildschirm zaubern kann wie die 360, fehlen ab und an kleine Elemente, die man benötigt, um eine Stuntkette aufzuziehen. Dies wurde durch ein leicht verlängertes Zeitfenster ausgeglichen, das es

In der Stuntarena wird der Fantasie nur durch eure Vorstellungskraft (und ggf. noch nicht freigespielte Goodies) eine Grenze gesetzt.

unter dem Strich erlaubt, einfacher an Punkte zu kommen – wobei „einfach“ im Zusammenhang mit Stuntman Ignition wieder deutlich macht, wie relativ dieser Begriff genutzt werden kann. Denn auch auf der PS2 ist euer ganzes Können gefragt.

Doch auch wenn die Teufelsfahrer noch einen ordentlichen Eindruck auf der in Ehren ergrauten Sony-Konsole hinterlassen, führt für Spieler mit Wahlmöglichkeit kein Weg an der 360-Variante vorbei. Satte Farben, gleißende Explosionen, fette Action: Die ganze Glorie des Effekt geladenen Popcorn-Kinos lässt sich nur in HD erleben – und das, obwohl Stuntman Ignition auch mit der geballten Power der Microsoft-Konsole nur eher durchschnittliche Kost abliefert. Denn für jeden imposanten Feuerball, für jeden abstürzenden Helikopter und für jeden brennenden Baum, den ihr eindrucksvoll mit dem Motorrad überspringt, für jedes detonierende Fahrzeug werden findige Augen eine Textur entdecken, die nicht unbedingt in die gegenwärtige Generation gehört. Oder aber Figuren, die keine großen Unterschiede zwischen PS2 und 360 erkennen lassen.
Doch unter dem Strich -und das ist das Wesentliche- kann ich angesichts der fulminanten Inszenierung der einzelnen Abschnitte, deren Umfang allerdings stark variiert, über solche Ungereimtheiten hinwegsehen. Verzeihen kann ich sie dennoch nicht, da der cineastische Eindruck, der in den rasant und interessant geschnitten entsteht, durch eine erhöhte Optimierung der Technik und schönere Kulissen noch deutlich intensiver hätte sein können.

   

  1. was mich noch interessiern würde ist, ob die fahrphysik ähnlich ultimativ wie beim ersten stuntman/driver ist und ob das spiel auch so herrlich anspruchsvoll wie teil 1 ist!?
    es gab wenige dieser spiele, bei denen jeder fehler ins verderben führte^^
    stuntman ist für mich nach wie vor eines der geilsten (renn) spiele überhaupt.
    teil 2 hol ich mit 99%tig auch noch.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.