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Super Princess Peach (Geschicklichkeit) – Super Princess Peach

Prinzessin Peach, das war doch dieses blonde Krönchenlager, diese Kim Bauer des Pilzlandes, die seit mehreren Dekaden ausschließlich damit beschäftigt war, spazieren zu gehen, Kuchen zu backen, von Bowser entführt und anschließend von Mario gerettet zu werden. Nun ist aber das Zeitalter des Feminismus ausgebrochen, Frau passt auf sich selbst auf – vor allem, wenn der Spieß mal umgedreht und das brüderliche Duo verschleppt wird! Kann das rosa gewandete Prinzesschen den Tag retten?

© Nintendo / Nintendo

Für kleine Heldinnen

Die Wurzel allen Übels ist nach wie vor gepanzert, rot-grün und hat Hörner: Bowser. Seine Schergen haben auf dem malerischen Vibe Island ein magisches Szepter gefunden, mit dessen Kraft -Endlich! Nach all den Jahren

Helden in Not: Mario, Luigi und Toad harren ihrer Rettung!

!- die Gebrüder Mario & Luigi gefangen genommen und in einen tiefen Kerker 

geworfen werden konnten. Hahaaaaa, Triumph, die Weltherrschaft ist zum Greifen nahe! Wenn das nicht Prinzessin Peach wäre, die zum Zeitpunkt des Überfalls natürlich gerade einen Spaziergang machte. Schnell analysiert sie die Situation, rafft energisch ihren Rock hoch, greift zum magischen Regenschirm Perry und stöckelt drauflos – jetzt werden zur Abwechslung mal die Retter gerettet!

Wer mit den Marios dieser Welt aufgewachsen ist, der weiß, dass die Abenteuer neben brillant designten Levels auch durch ihren ordentlichen Schwierigkeitsgrad hervorstachen. Super Princess Peach bricht auch mit dieser Tradition, ist der Blaublüter-Trip doch in jeder Hinsicht für Jump-n-Run-Prinzessinnen geschneidert: Es gibt massig Tipps für alle Lebenslagen, selbst vor einem Bosskampf bekommt man auf Wunsch vorgekaut, wie genau man den folgenden Obermotz fertig zu machen hat. Die Sprungpassagen entlocken Gamepad-Göttern nicht mal ein sachte in die Länge gezogenes Gähnen, außerdem hat Peach ziemlich viel Lebensenergie – und diese Leiste lässt sich nicht nur mit entsprechenden Boni verlängern, sondern auch mitten im Level wieder auffüllen! Ernsthaft anspruchsvoll wird’s erst im letzten der acht Levels, vorher bietet das Spiel kaum eine Herausforderung.

Prinzessinnen-Power!

Prinzesschen hat den Brüdern scheinbar oft beim Training zugesehen – die Standardbewegungen hat sie alle drauf: Sie kann laufen, springen, Blöcke mit ihrer harten Krone zerstören und Gegnern auf den Kopf springen. Darüber hinaus  kann sie Feinde mit dem Schirm greifen und hernach werfen, sliden und, spezielle Boni vorausgesetzt, kurz schweben, kleinere Stampfattacken loslassen oder Feuerbälle verschleudern – darüber hinaus dient der multifunktional einsetzbare Schirm auch als Schiffchen, U-Boot oder rasende Gondel. Die wichtigste Neuerung und gleichzeitig sinnvollste Touchpad-Nutzung ist das Vibes-System. Das sind vier Emotionen, die die expressive Prinzessin an ihrer Umwelt auslässt: Mit dem einen kann man kurzzeitig schweben, Windmühlenräder drehen und Sandstürme aus dem Bild fegen. Mit dem anderen bricht man in rasend-feurige Wut aus und kann Gegneransammlungen bzw. spezielle Hindernisse niederbrennen. Mit dem nächsten 

heult man wie ein Schlosshund und kann so bestimmte

Heulsuse: Die vier Vibes verleihen Prinzesschen viele frische Fähigkeiten.

Pflanzen zum Wachsen bringen, an denen man anschließend hochklettern kann. Außerdem rennt man damit teuflisch schnell, kann Feuer löschen, im Winterlevel Wege vereisen und Sandburgen zum Einsturz bringen. Mit dem vierten schließlich wird Lebensenergie wiederhergestellt – eine Art Prinzessinnen-Jedi-Kraft. Jeder Vibe verbraucht Energie, die man entweder mit speziellen Items wiederauffüllen kann, oder man schnappt sich einen Gegner und wirft ihm dem schnurpsfreudigen Regenschirm zum Fraß vor.

Level- und Gegnerdesign orientiert sich größtenteils an bekannten Standards: Euch erwarten die üblichen Super Mario Bros-Widrigkeiten wie massig Warp-Röhren, Feuerblumen, fleischfressende Pflanzen, Gumbas, Koopas, Cheep-Cheeps, Hammer-Brüder, gigantische Grinse-Kanonenkugeln, versteckte Boni und selbständig scrollende Levels. Die meisten Standardgegner haben erschreckend gute Laune und ein breites Grinsen im Gesicht – natürlich nur so lange, bis Peach ihnen ordentlich eines mit dem Schirm überzieht. Andere rennen dagegen schon von Anfang an heulend durch die Gegend und haben sich ihre Kopfnuss redlich verdient. Nervig ist allerdings, dass die Feindesschar ständig nachwächst – das ist zwar für das Vibe-Konzept nützlich, aber auch nervend, denn man muss sich nur aus dem Bildschirm entfernen, schon sind die meisten Widersacher wieder da.