Veröffentlicht inTests

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan (Action-Adventure) – Kurzes Prügel-Vergnügen

Die Zeiten, in denen zu jedem halbwegs erfolgreichen Film ein dazu passendes Spiel veröffentlicht wurde, sind glücklicherweise vorbei. Nicht nur, dass diese Lizenzversoftungen seltener geworden sind – die durchschnittliche Qualität hat sich gesteigert. Auch dank Platinum, die für Activision u.a. Transformers Devastation produziert haben. Können sie mit Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan dieses Niveau halten? Der Test gibt die Antwort.

© Platinum Games / Activision

Solider Gruppenprügler

Dass sich hinter den Aufgaben auch z.B. Bombenentschärfung verbergen können, verschleiert leider nicht, dass hier meist nur ein Störfeuer wartet, dass vom allgegenwärtigen Prügelalltag ablenkt, den man mit Michelangelo, Donatello, Leonardo und Raphael erlebt. Denn auch während man mit dem Entschärfen beschäftigt ist, materialisieren sich Gegner, die einen angreifen und von der Aufgabe abbringen. Glücklicherweise ist man immer mit dem kompletten Viererteam unterwegs. Spielt man solo, kann man jederzeit zwischen den Figuren umschalten und ihre Spezialfähigkeiten mit Abkühlzeit nutzen, wobei die KI auch ohne eigenes Zutun gut agiert. Sie nutzt ihre Specials mit Bedacht und initiiert auch einen der verheerenden Kombo-Angriffe, wenn es die Situation erfordert. Auch das Heilen bei Bewegungsunfähigkeit wird von der KI optimal erledigt, solange es noch genug Pizzastücke gibt, die für ein Wiederbeleben nötig sind. Wer lieber mit menschlichen Mitspielern unterwegs ist, kann die neun Abschnitte auch online in Angriff nehmen, wobei der Netzcode weitgehend sauber ist. Auf eine Splitscreen-Option wurde verzichtet.

[GUI_STATICIMAGE(setid=80088,id=92526388)]
Mit Bebop und Rocksteady als erste Bosse lehnt man sich an den aktuellen Film an. © 4P/Screenshot

Während der Missionsablauf weitgehend überraschungsarm bleibt, sorgen immerhin die Umgebungen für Abwechslung. Mal ist man in der Stadt unterwegs, ein anderes Mal streift man durch die U-Bahn-Schächte, die Kanalisation oder muss sich mit der Vertikalität von im Bau befindlichen Wolkenkratzern auseinandersetzen. Leider wird aber nur selten eine Änderung der Kampftaktik gefordert. Zwar muss man mitunter Laserfallen usw. ausweichen oder noch besser: sie mit Shuriken außer Gefecht setzen. Doch die Gefechte gewinnen in erster Linie durch die immer wilder zusammengewürfelten Gegner an Reiz. Und durch das simple Kampfsystem, mit dem man die Turtles in typischer Platinum-Manier durch nett inszenierte, hier durch den Einsatz von vier Kämpfern aber mitunter hektischen bis unübersichtlichen Arenakämpfe lotst.  

Solider Spaßbringer


Angesichts des verantwortlichen Entwicklers ist die Grundauswahl an Aktionen vergleichsweise klein. Doch mit leichtem und schweren Angriff, die man auch zusammen mit dem Sprung einsetzen kann, sowie einem durch Energie begrenzten Ausweichen/Konter hat man gegen die nur auf Angriff gebürsteten Gegner genug Mittel in der Hand. Nicht zu vergessen die bereits erwähnten Spezialattacken, die durch sammel- und einsetzbare Gegenstände wie Geschütztürme und Granaten verschiedenster Geschmacksrichtungen (z.B. explosiv, einfrierend, vergiftend) ergänzt werden. An strategisch günstigen Punkten kann man sich auch ähnlich wie in Bayonettas Bar in das Hauptquartier zu Meister Splinter

[GUI_STATICIMAGE(setid=80088,id=92526382)]
Am Ende wartet natürlich… Shredder. © 4P/Screenshot

teleportieren lassen, um sein Arsenal gegen den Einsatz von Kampfpunkten aufzurüsten oder Gegenstände auszurüsten, für die beim Aufsammeln kein Platz war. Aber Vorsicht: Wer hier allzu spendabel mit den Kampfpunkten umgeht, hat evtl. nicht mehr genug, um neue Spezialfähigkeiten zu erwerben oder alte aufzuwerten.

Von den Megakombos der bekannten Platinum-Hexe sind die Turtles also weit entfernt. Doch man hat hier deutlich mehr zu tun als bei einem Golden Axe oder Streets of Rage. Und im Rahmen der Gefechte, bei denen alle Schildkröten im Einsatz sind und man jederzeit umschaltet, um ggf. nicht abgefeuerte Specials zu aktivieren, was vor allem bei den harten Bossen der Fall sein dürfte, hat man genug zu tun. Allerdings bleibt auch festzuhalten, dass z.B. Transformers Devastation nicht nur hinsichtlich der Missionsvielfalt, sondern auch im Bezug auf Kampfvariation und unterschiedliche Kampfdynamik mehr zu bieten hatte. Hier merkt man am ehesten, dass Mutanten in Manhattan zum Start des neuen Kinofilmes fertig werden musste – auch wenn man inhaltlich außer den Figuren wenig gemeinsam hat.

  1. Diowan hat geschrieben:65 punkte??? Ich kanns kaum fassen das 4PLAYERS das vergibt, wo es doch im schnitt überall zerrissen wurde. Ich werde es mir erst holen wenns mal für 15euro zu haben ist, weil für ne spielzeit von 4 stunden geb ich keine 50 öcken aus
    Du kennst doch 4Players....gute Spiele werden zerrissen wegen irgendeinem pipifax und schlechte Spiele werden extra hoch bewertet. Beides dient dem Clickbait....so vorhersehbar.

  2. Xris hat geschrieben: Hast du als Kind nie iwelche Filmverwurstungen besessen die du trotzdem ganz toll gefunden hast? Die Zielgruppe ist meist so anspruchslos das denen eh nicht auffällt wie mies das Spiel eigl. ist. Und hier sind es in erster Linie nunmal Kinder.
    Gut das ist ein Punkt an dich. Dennoch, wenn zum Beispiel die Lego und Marvel Adventures, welche ja auch nicht sonderlich tiefgründig sind schon besseres hin bekommen, ebenfalls mit einem kleinen Finanziellen Rahmen. Dann enttäuscht ein solches Machwerk einfach. Vorweg ich hab nur das Video hier gesehen und den Test gelesen.
    Es schaut schrecklich aus. Selbst für 3D Grafik statt eines 2,5D Prüglers. Mich persönlich schockiert es einfach das es eben nicht mal an die SNES/NES Titel heran kommt.
    Aber bei Activision wundert es mich auch nicht mehr.. wenn man den Vergleich heran nimmt dann hat EA mit Star Wars, Battlefront wirklich ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Bei beiden Vergleichen stellen sich mir aber die Nackenhaare auf...

  3. oppenheimer hat geschrieben:
    Fox81 hat geschrieben:Und Eastmann ist doch für die Neuauflage der Comicserie mit Verantwortlich.
    Oh, das wusste ich nicht. Ich dachte, der wär da endgültig raus.
    Ich wünschte, Platinum hätten da etwas exakt in dem Style von Mad World für die Wii draus gemacht. Das hätte gut zu den alten Comics gepasst.
    Da stimme ich dir zu, der Grafikstiel währe in der Tat sehr passend, fänd ich auch gut! Aber so mutig wird wohl leider kein Entwickler sein, schade eigentlich!

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1