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Tenchu: Shadow Assassins (Action-Adventure) – Tenchu: Shadow Assassins

Das letzte Tenchu erschien im Sommer 2007 auf der Xbox 360. Damals wollte man als Ninjafan eigentlich jubeln, denn die schleichenden Kampfkünstler waren das erste Mal in hoch auflösender Technik unterwegs. Aber das Ganze sah erstens nicht gut aus, hörte sich zweitens schlecht an und vermittelte ein monotones Spielgefühl mit Logikfehlern. Weil der Entwickler immer noch derselbe ist, blickt man nicht gerade zuversichtlich auf diese Premiere – oder wird man auf Wii positiv überrascht?

© Acquire / From Software / Ubisoft

Von Schatten zu Schatten

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Video: Einige Schleich- und Kampfszenen aus Tenchu, die auch Ayame in Aktion zeigen.

Wie funktioniert „Hayate“, das schnelle Schleichen? Genau so: Die Remote zuckt nach rechts, der Ninja hechtet nach rechts. Dort verschwindet er in einem Gebüsch und verwandelt sich in eine schwarze Silhouette – ein Mondsymbol zeigt an, dass er komplett verborgen ist. Wo kann er jetzt hin? Ah, da hinten: Die Remote zuckt nach links, der Ninja rollt nach links in ein weiteres Gebüsch und wird sofort unsichtbar. Dieses Huschen von Schatten zu Schatten wird durch klar definierte, schwarz wabernde Gebiete erleichtert und funktioniert per schneller Handbewegung einwandfrei – egal ob vor Wänden, unter Planken oder über Sträuchern: Man weiß immer auf einen Blick, wo man sich am besten verbergen kann und der kleine Kompass zeigt über goldene Punkte die Position der Feinde an.

Man kann nicht nur schleichen, sondern auch rennen, den Gegner fixieren und dann um ihn herum pirschen. Man kann kriechen und sich in großen Bottichen verstecken, man kann dank Bambusrohr endlos tauchen und sich wie eine Spinne nach akrobatischem Wandsprung in Dachecken verstecken oder in luftiger Höhe von Balken zu Balken springen, indem man einfach die Remote schnell nach vorne bewegt. Allerdings vermisst man gerade beim Klettern den Wurfhaken vergangener Tage, der einen mit Schwung auf Dächer katapultierte: Manchmal steht man als Ninja sogar vor hüft- oder mannshohen Hindernissen und kann tatsächlich

Japan im Mittelalter: Samurais, Geishas und Ninjas – und von allen gibt es gute und böse. Die Story wiederholt bekannte Muster, wird aber technisch gut über Zwischensequenzen inszeniert.
nicht hinauf – das ist natürlich ärgerlich, aber immerhin gibt es später Handschuhe mit Widerhaken, auf die die japanischen Kletterexperten zurückgreifen können. Trotzdem hinterlässt das Springen über die C-Taste nicht gerade einen eleganten, sondern fast schon plumpen Eindruck.

Aber zurück zum Ninja im Gebüsch – wie geht es weiter? Ah, da ist eine Wand mit schwarzem Rand: Ganz à la Sam Fisher kann man sich an selbige schmiegen und langsam über den Anlaogstick weiter schleichen. Zwar kann man an eine Wand gelehnt über das Schütteln des Nunchuks nach links oder rechts schauen, aber gerade die frontale Perspektive, also der Blick nach vorne, ist erst über einen weiteren Knopfdruck möglich – das hätte man intuitiver lösen können. Okay, da hinten steht also eine Wache: Der Ninja nähert sich langsam an, bevor endlich der A-Knopf für den tödlichen Zugriff in leicht verschwommener Sicht aufleuchtet – jetzt ist es so weit, schnell ist der Knopf gedrückt und schon hat man mehrere Möglichkeiten für das anschließende Todesmanöver namens „Hissatsu“. Auch auf Wii bleibt sich Tenchu treu und inszeniert viele martialische Kampftechniken der japanischen Auftragsmörder, die allerdings trotz Einstufung für Erwachsene überaus harmlos dargestellt werden; wer hier blutiges Filetieren à la Afro Samurai <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=16528′)“>

erwartet, wird enttäuscht.

Der richtige Dreh

Das sollte ein guter Ninja vermeiden: Aufmerksamkeit! Aber wenn ihr die Wachen überrascht, könnt ihr sie auch nacheinander ins Jenseits befördern.
Aber ausufernde Gewalt ist auch keine Ninja-Eigenschaft; es geht um den schnellen Tod.  Je nachdem, wie man Remote und Nunchuk bewegt, ob man Erstere nach oben und Letzteres nach unten schwingt oder beides oder umgekehrt, wendet der Ninja eine von insg. 13 Techniken an, um sein Opfer ins Jenseits zu befördern – überrascht er mehrere in einem Pulk, kann er sie alle in einer Kombination erledigen. Manchmal hat man eine gewisse Freiheit dabei, manchmal muss man bestimmte Vorgaben wie das schnelle Vorrücken der Remote nachahmen. Es gibt dabei je nach eigener Position und Haltung waffenlose Techniken vom Genickbruch über den vertikalen Faustschlag in die Weichteile bis hin zu spektakulären Judowürfen oder harten Fingerstößen inklusive anschließender Entwendung des feindlichen Katanas, das dann für den finalen Streich genutzt wird – und all das sieht richtig gut aus.

Aber Vorsicht: Wer zu langsam reagiert und die Vorgaben zu spät nachahmt, muss mit Kontern rechnen! Wenn man die Remote z.B. nicht rechtzeitig für den Todeshieb oder die Entwendung der Waffe einsetzt, rollt sich der Feind weg oder er verhindert mit einem schnellen Handgriff den Klau seiner Klinge, um dann selbst zuzuschlagen. Falls man ein Schwert in seinem Inventar hat, kommt es danach zu einem offenen Schlagabtausch, den der echte Ninja eigentlich vermeiden sollte. Falls kein Schwert da ist, löst man sich im Nebel einer Rauchbombe auf und muss die Mission vom letzten Speicherpunkt noch mal starten.