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The Banner Saga (Taktik & Strategie) – The Banner Saga

Wenn sich ehemalige Entwickler von BioWare für ein Spiel zusammentun, wird man neugierig. Vor allem, wenn es wie in Star Wars: Knights of the Old Republic oder Mass Effect um Entscheidungen und Konsequenzen gehen soll. Auch wenn The Banner Saga kein Rollenspiel, sondern „nur“ Rundentaktik inszeniert, wurde das auf drei Kapitel ausgelegte Kickstarterprojekt sehr erfolgreich schwarmfinanziert. Ob Stoic Games dem Vorschuss gerecht werden kann, verrät der Test.

© Stoic Studio / Stoic Studio / Versus Evil

Die Qual der Wahl

Es entstehen spannende Rundengefechte. Schade, dass in den Arenen Höhen oder Physik keine Rolle spielen.
Es entstehen spannende Rundengefechte. Schade, dass in den Arenen Höhen oder Physik keine Rolle spielen. © 4P/Screenshot

Was mache ich nur? Da taucht ein Koloss aus dem Schatten auf und droht meine Tochter mit einer Keule zu zermalmen. Ich könnte ihr schnell eine Warnung zurufen, damit sie hoffentlich noch ausweicht. Ich könnte das Ungetüm mit einem Pfeilschuss auf den Kopf ablenken. Oder ich stürze mich mit Gebrüll und gezückter Axt in den Kampf. All diese Möglichkeiten werden lediglich in einem Textfenster angezeigt, aber trotzdem ist die Situation für mich fast bildlich greifbar, weil ich schon so lange mit Alette und dem Rest der Karawane unterwegs bin.

 

 

Die lange Reise unter dem blutroten Banner hat uns zusammengeschweißt. Übrigens: Je mehr Ruhm ich über Kämpfe oder weise Entscheidungen anhäufe, desto länger wird das Banner, das dann wie ein stolzer Drache über dem Zug aus Mensch und Tier flattert. Auch wenn man dabei nur durch eine 2D-Landschaft marschiert, hinterlassen die scharf konturierten Ebenen, Wälder und Fjorde ein erhabenes Gefühl – die Karawane wirkt manchmal wie ein Wurm, der sich durch verschneite Gebirge oder riesige Götterstatuen schlängelt. Es gibt eine tolle Szene, in der drei bemalte Bruchstücke erst langsam über den Marsch der Karawane und den Wechsel der Perspektive zu einem Ganzen verschmelzen.

Allerdings darf man leider keine freie Route auf der vergilbten Karte mit all ihren Orten wählen. Nur in bestimmten Situationen kann man mal einen Umweg oder eine Abzweigung nehmen. Jeder Reisetag verbraucht Proviant, wobei die Aufnahme von weiteren Flüchtlingen oder Kämpfern dafür sorgt, dass er noch schneller dezimiert wird. Man kann auf dem Weg durch die malerische Kulisse lediglich einen Befehl geben: Campieren. Dann kann man sich um Aufstieg und Ausrüstung seiner Gefährten kümmern oder trainieren.

Eine lange Reise voller Gefahren

Eine Karawane auf dem Weg durch die malerischen 2D-Kulissen.
Eine Karawane auf dem Weg durch die malerischen 2D-Kulissen. Im Hintergrund ein Götterstein. © 4P/Screenshot

Aber Dörfer und Zufallsereignisse sorgen immer wieder für Abwechslung und Spannung: Ziehe ich mich nach der Sichtung von Qualm und einer Übermacht an Feinden lieber zurück oder forsche ich nach? Locke ich Feinde in einen Wald und zünde ihn an oder warte ich ab? Schlichte ich den Streit in einem Dorf oder ergreife ich Partei? Statuiere ich an einem Alkoholiker ein Exempel oder spiele ich die Sache runter? Lass ich einen alten Kauz Gedichte vortragen oder soll er sich zurückhalten? Manchmal gibt es nur banale, manchmal aber auch fatale Folgen. Deshalb klickt man sich nicht gelangweilt durch ein Menü, bis endlich der nächste aktive Rundenkampf startet.

Denn je nachdem, für welche Antwort ich mich wie im obigen Beispiel entscheide, stirbt entweder meine Tochter, ihr Freund Egil oder niemand. Die Bindung an die Charaktere, die in vielen Dialogen als Zeichentrickfiguren auftauchen und ohne große Mimik lediglich leicht animiert werden – hier ein funkelndes Auge, da nervös am Schildrand trommelnde Finger – ist nach wenigen Stunden bereits stark. Man will keinen Gefährten verlieren, aber The Banner Saga scheut sich nicht, dem Spieler selbst lieb gewonnene Charaktere zu rauben – man fühlt sich fast ein wenig wie in den Sieben Königreichen von George R.R. Martin, wenn einem plötzlich von einem Verräter ein Messer in die Rippen gerammt wird. Wieso hat man diesen Typen damals aufgenommen? Der war doch schon immer komisch! Ja, aber man braucht auch Kämpfer, um die lange Reise zu bestehen.

  1. Endlich hab ich mir das Spiel nach 4 Jahren zugelegt.
    Eine Frage quält mich, wie kommt es zustande, dass die Trefferwahrscheinlichkeit bei einigen Kämpfern im Laufe des Kampfes sinkt? Woran orientiert sich diese?
    Und zweitens: Warum sind die Zahlen manchmal rot, die den Schaden anzeigen, den ich bei Gegnern verursache?
    Und drittens: Warum kann ich die Rüstung bei manchen Gegnern nicht auf null bringen, durch Schläge? Bei einigen bleibt diese bei 2 stehen und die Schadensanzeige meines Angreifers sagt dann, das ein Rüstungsangriff 0 Schaden bringt.
    Viell. kann ja jemand helfen.
    Danke!

  2. Von Episodenformat weiß ich nichts. Auf jeden Fall gibt es bislang nur den ersten Teil und danach kommt halt irgend wann der zweite, der angekündigt wurde. Das Ende kommt also immer noch überraschend, ja :)

  3. Mal ne Frage zur "Trilogie", jetzt wurde schließlichTeil 2 angekündigt.
    Ich dachte eigentlich immer (so hieß es auch in damaligen News), dass die Trilogie sich auf das gesamte erste Spiel bezieht, sozusagen in kleinem Episodenformat. Nun kommt aber bald der zweite Teil und ich finde nirgends Infos, ob der erste Teil schon immer komplett war bzw. ist?!?
    Kann mich dahingehend mal bitte jemand aufklären? Hat der erste jetzt noch immer das abrupte Ende, da eine ganz normale Trilogie geplant ist oder gabs seit Release bis jetzt schon weitere "Episoden" fürn Ersten?

  4. SectionOne hat geschrieben:The Banner Saga ist als Trilogie angelegt!
    deshalb warte ich immer noch, denn ich will das komplette paket und echtes plastik noch dazu, ... also, wenn s geht.

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