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The Cat Lady (Adventure) – The Cat Lady

Was fühlen Menschen, die einer Depression verfallen sind? Was braucht es um an einen Punkt zu kommen, an dem das eigene Leben nichts mehr wert ist? The Cat Lady von Harvester geht genau dieser Frage nach. Ob das finstere Abenteuer überzeugt, zeigt der Test.

© Harvester Games / Screen 7

Monochrome Zweidimensionalität

Die Kulisse spielt mit Farben und Lichtstimmungen. Leider ist sie nicht immer uneingeschränkt stimmig.
Die Kulisse spielt mit Farben und Lichtstimmungen. Leider ist sie nicht immer uneingeschränkt stimmig. © 4P/Screenshot

Spielerisch orientiert sich The Cat Lady am klassischen Adventure. So müssen im Laufe der Handlung diverse Gegenstände gesammelt und Rätsel gelöst werden. Diese sind durchweg logisch und fügen sich stimmig in die Rahmenhandlung ein. Zudem gibt es auch einige Action-Szenen (glücklicherweise ohne Reaktionstests) sowie Kombinationsaufgaben, in denen Gegenstände richtig zusammengesetzt werden müssen. Auch der Ablauf der Gespräche ist eher klassisch. Alles in allem ist The Cat Lady spielerisch im besten Sinne der finstere Zwilling eines typischen LucasArts-Adventures, wirkt dabei aber deutlich konventioneller als erzählerische Experimente wie Gone Home oder Dear Esther.

Dieser Eindruck wird durch die Kulisse verstärkt, die sich auf eine reine 2D-Darstellung verlässt. Sowohl die meist monochrome Umgebung, als auch die Charaktere verzichten auf eine dritte Dimension. Der Ansatz wirkt experimentell und ist durchaus spannend, nur leider ist aber das Artdesign nicht durchgehend stimmig. So sind die Hintergründe teilweise aus Fotos zusammengesetzt und es gibt gelegentlich merkwürdige Brüche zwischen einigen Elementen. Der Farbeinsatz hingegen ist exzellent: Von Szenen zu Szene bzw. Schauplatz zu Schauplatz wechseln Sättigung und Lichtstimmung, was die Atmosphäre wunderbar unterstreicht.
    
Ein Soundtrack zum Genießen
  
  

Der Soundtrack ist großartig. Die Musik ist großartig ausgewählt und passt immer auf den Punkt.
Der Soundtrack ist großartig. Die Musik ist perfekt ausgewählt und passt immer auf den Punkt. © 4P/Screenshot

Diese wird aber neben den Dialogen vor allem durch die Musik und den Sound getragen. Insbesondere der unheimlich variable Soundtrack schaffte es, bei mir regelmäßig Gänsehaut zu erzeugen. Von sanften und reduzierten Klavierklängen auf den lichtdurchfluteten Feldern der Zwischenwelt bis hin zu brutalem Industrial, der die Terror-Momente begleitet, sitzt jeder Ton. Jeder wichtige Moment hat seine eigene musikalische Stimmung. Textzeilen der Songs transportieren in einigen Szenen sogar Elemente der Handlung und selbst die Musik im Abspann wurde grandios gewählt.

Auch die sonstige Tonregie macht alles richtig: Szenen erhalten oft nur durch das Knacken des Hauses oder Schrittgeräuschen eine bedrohliche Atmosphäre und eigentlich harmlose Bilder werden durch den Sound zur psychischen Grenzerfahrung. Das einige Stimmen zudem mit Pitch-Shiftern verändert wurden oder aus mehreren Tonspuren bestehen, verstärkt den bedrohlichen Eindruck einiger Situationen.

  1. Vielleicht hinsichtlich Downfall die Erwartungen etwas zurückschrauben. Gutes Spiel. Aber ganz klar ein Erstling mit allen Suchbewegungen, die künstlerisch damit einhergehen.

  2. danke für den hinweis zum indirekten vorgänger!
    ich kann mit vielen modernen indi spielen nicht so wirklich viel anfangen, hab jetzt aber als alter adventure-hase The Cat Lady mal für wenige €uros ne chance gegeben und es an zwei abenden durchgespielt! absolut genial das spiel, hat es direkt in meine allzeit favourite liste geschafft!
    düster, tiefsinnig, überraschende wendungen, wunderschönes art-design, extrem gute syncro, tolle musik...ein meilenstein der spiele geschichte! bin jetzt auf den vorgänger gespannt...sieht ähnlich interessant aus!

  3. So, nach fast einem Jahr auf der Halde installiere ich es nun. Bin schon gespannt und vorfreudig. Habe nämlich frisch Downfall beendet, den Vorgänger. Und den fand ich schon sehr eindrücklich. Könnte also für Freunde dieses Spiels hier eventuell einen Blick wert sein. Beim Artstil und auch bei der Beschäftigung mit psychischen Krankheitsbildern gibt es auf jeden Fall eine thematische Verwandtschaft und eine Entwicklungslinie von Downfall zur Cat Lady:
    http://www.gog.com/game/downfall
    Edit:
    Breaking News! Downfall soll wohl 2015 ein Remake bekommen. Daher gibt es das Original von 2009 gerade kostenlos. Hier:
    http://www.screen7.co.uk/#!/page_FreeGames
    Schwer empfohlen.

  4. Vorsicht ist das Ende von The Cat Lady also

    Spoiler
    Show
    SPOILER ALARM
    wers aber gespielt hat dieser eine Gänsehautmoment bis zum Ende (im Video ab 1:05:23) der ist es warum ich dieses Spiel so genial finde und er es sehr treffend beschreibt wie sich eine Depression anfühlt und wer die ganzen Metaphern und Anspielungen in dem Spiel verstanden hat, der hat das Spiel verstanden, das bitte viel mehr davon in der Spielewelt ^^ http://www.youtube.com/attribution_link ... re%3Dshare

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