Papa Bayle
Wenn ich mich in der Rolle von Denz de Bayle auf die Suche nach meinem verschollenen Vater mache, geschieht das aus reinem Eigennutz: Denz hofft, dass ihn sein alter Herr von einem Fluch befreien kann. Ein Fluch immerhin, der ihn ihm Kampf schneller und stärker macht. Denn was den Tempelritter erzählerisch fast umbringt, versetzt ihn auf Knopfdruck in eine spielerisch coole Parallelwelt – als befänden sich hinter der Fassade unserer Welt brennende Mauern und verirrte Geister. So weit, so vielversprechend.
Sicher: Glaubhafte Figuren sucht man vergebens. Daran ändert auch Denz‘ Freundschaft zu seinem Begleiter Esteban Noviembre nichts, der wie durch Zufall am selben Fluch leidet. Das ist deshalb so, damit die Entwickler keine spielerischen Unterschiede für das kooperative Abenteuer erfinden mussten. Geschickt eingefädelt! Passt aber, denn das Duo müht sich auch erzählerisch nur auf dem Niveau frühpubertärer Spielplatzunterhaltung um Charakterzeichnung. Von einem spritzigen Army of Two sind die Partner weiter entfernt als vom nächsten McDonalds. [GUI_PLAYER(ID=78942,width=475,text=Viel Geplapper, wenig Spiel: Schon der Anfang verheißt nichts Gutes. Mitunter hört man länger zu als man spielt.)] Und während die Handlung um Mythos und Geschichte zumindest auf dem Papier reizvoll ist, wird sie von staubtrockenen, viel zu langen Vertextungen in rotzöden Kameraeinstellungen zu Tode geplappert. Tatsächlich würde ich nicht darauf wetten, dass ich mehr gespielt als zugehört habe.
Das Timing der Templer
Ein ganz anderes Problem sind nämlich die kurzen Arenakämpfe in Abschnitten, deren Umfang man mit einer Schmiege ermessen könnte. Hier und da fällt Entwickler Kylotonn (Speedball 2: Tournament, Bet on Soldier) zwar ein, dass man mal ein paar Meter mit vorgehaltenem Schild gegen aus der Ferne schießende Bogenschützen laufen könnte – viel mehr aber auch nicht. Meist schiebt man mit Kumpel Esteban einen Karren aus dem Weg, rennt ein paar Meter und schon steht da ein Dutzend Krieger, derer man sich im Handumdrehen entledigt. Jeden neuen Abschnitt beginnt man zudem mit nur einer Waffe und darf von vorne sammeln – was schon deshalb ein furchtbares Gefummel ist, weil sich die Waffen kaum vom Boden abheben.
Das Traurige ist: Der Kampf hätte richtig gut sein können! Schließlich verzichtet The Cursed Crusade auf blitzschnelles Knopfdruckhämmern und gibt einem taktischen Kombo-System den Vorzug. Denn weil Denz und Esteban mit Einhändern oder Zweihändern, mit zwei Klingen, mit Klinge und Hammer, Klinge und Schild oder Klinge und Schlägerl umzugehen wissen, haben sie zahlreiche Angriffsmöglichkeiten. Verschiedene Waffen sind dabei gegen bestimmte Feinde besonders wirksam. Wer eilig die zwei Angriffstasten und den Tritt zum Durchbrechen der Verteidigungsstellung malträtiert, kommt jedenfalls nicht weit: Das Timing spielt beim Abrufen der zahlreichen Angriffe eine wichtige Rolle. Man muss außerdem selbst blocken oder einem Tritt ausweichen, brutale Finisher geben einem angeschlagenen Gegner den Rest, der Partner kann einen Feind zum Ausführen des finalen Hiebs festhalten und in der Nähe von offenem Feuer drückt man die Köpfe der Feinde in die Flamme.
also ich und ein Kumpel hatten das letzte Wochenende recht viel Spaß, dass einzige was genervt hat war die sch*** Kamera
Ich weiß ja nicht so recht aber plattenpanzer und modernste rüstungen, gewandungen die landsknechten ähnlich sehen...da stimmt das historische ambiente ja mal garnicht. ich dachte sowas modernes gabs erst später. also ich bin leicht gekränkt.
kann jemand sagen ob es sich lohnt das spiel sich zu holen (aber bitte mit pro contra seiten und nicht nur so sagen das scheiße oder gut ist)