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The Cursed Crusade (Action-Adventure) – The Cursed Crusade

Ich will doch nur spielen! Aber ich darf nicht. Stattdessen zerquatscht die Stimme meines Vaters schon eine gefühlte halbe Stunde lang jeden Spannungsbogen. Immer dann, wenn ich das Gamepad hoffnungsvoll fester fasse, redet der alte Ritter einfach weiter. Und es wird kaum besser, als ich das dröge Tutorial lange später endlich überstanden habe. Tempelritter und die Kreuzzüge – worin liegt eigentlich die Faszination? Dieses Spiel findet darauf keine Antwort.

© Kylotonn Entertainment / dtp entertainment

Gnadenlos

Die unbarmherzige Inszenierung tut dem Spiel gut, weil die Gefechte dadurch eindrucksvoller wirken. Auf jeden Fall sind sie intensiver als das dröge Schwertschwingen im inhaltlich ähnlichen The First Templar. Blutspritzer und eine Kameraführung, die dem Geschehen aus dichter Nähe folgt, tun ihr Übriges. Aktiviert man den Fluch, schreitet man zudem durch die Hölle: Ruinen befinden sich dort, wo in Wirklichkeit feste Mauern stehen. Statt Regenwolken erstrecken sich brennende Berge über den Horizont. Feinde sehen wie fleischige Untote aus. In diesem Modus richten Denz und Esteban nicht nur mehr Schaden an, sie verbrennen ihre Gegner auch mit magischem Feuer. Zu lange dürfen sie aber nicht in dieser Hölle bleiben, denn irgendwann frisst der Zustand ihre Kraft auf. Nett: Liegt einer am Boden, kommt der Tod in dieser Welt buchstäblich auf ihn zu. Ist man schnell genug, kann man den Gevatter ein paar mal mit Magie zurückhalten. Irgendwann sollte der Partner dem geschlagenen Kumpel allerdings wieder auf die Beine helfen.

Das Konzept ist wirklich gut und macht in kurzen Schüben sogar Spaß. Letztendlich wird es aber in höllisch öden Arenascharmützeln verheizt, von schrecklich einfallslosen Gegnern nie ausgereizt und von einer überflüssigen Charakterentwicklung verwässert.

Die Kämpfe könnten spannend sein - würden Gegner und Spieldesign nicht wie unfertige Dreingaben wirken.

Die Kämpfe könnten spannend sein – würden Gegner und Spieldesign nicht wie unfertige Dreingaben wirken.

So genügt es, jede feindliche Attacke erst abzuwehren, bevor man ungehindert kontert – die Parade klappt fast immer, weil das Zeitfenster zum Aktivieren viel zu groß ist. Mit eigenen Angriffen hält man sich hingegen zurück, da einige Feinde ebenfalls jeden Angriff abwehren. Recht bald verlässt man sich deshalb viel zu sehr auf die anspruchslose Riposte und vermisst das dynamische, unvorhersehbare Hin und Her packender Action.

Die zahlreichen Bewegungen mit den vielen Waffen gleichen sich zudem äußerlich und in der Höhe ihres Schadens so sehr, dass es überhaupt keinen Sinn ergibt, sie auswendig zu lernen. Und ich habe es wirklich versucht! Trotz eines Einstiegs, der mich kommentarlos mit einem Batzen Bewegungsmöglichkeiten und Waffenkombinationen stehen ließ, aber weder die Steuerung noch spielerische Inhalte zufriedenstellend erklärte. Besonders der Waffenwechsel ist eine Qual, weil das entsprechende Menü nie auf einen Blick anzeigt, unter welcher Taste sich welche Waffe versteckt.

Die unvollständige Kampf-Demo

Ich habe mich sogar an einer cleveren Entwicklung der Fähigkeiten „meines“ Denz‘ und meines Koop-Estebans versucht. Wenn man aber nach jedem Stufenaufstieg drei neue Angriffsketten freiklickt, bis den Templer endlich jede mögliche Attacke beherrscht, ist das einfach zu durchschaubar. Er lernt zwar auch stärker zuzuschlagen, länger den Fluch zu nutzen oder mehr Treffer einzustecken. Die Auswirkungen dieser Entwicklung halten sich aber in so überschaubaren Grenzen, dass ich zugunsten besserer Action gerne verzichtet hätte. Unterm Strich wirkt The Cursed Crusade um sein Kampfsystem herum wirkt so beliebig, dass man von einer Tech-Demo reden könnte…

… wenn die Technik denn mitmachen würde! Tut sie aber gelegentlich nicht. In der PC-Version fing es mit der Fehlermeldung an, das Spiel hätte mein E-Mail-Programm nicht gefunden. Wofür es das wohl brauchte? Inzwischen hat ein Update zumindest diesen Fehler behoben. Trotzdem bleiben Ungereimtheiten wie Feinde, die mitten in der Bewegung erstarren oder ein plötzlich verschwundener Esteban. Will man auf dem geteilten Bildschirm der Xbox 360 spielen, stellt sich hingegen der Ton komplett aus. Dabei gehört die solide Sprachausgabe zu den Stärken des Abenteuers… Aber den Splitscreen hatte Kylotonn wohl sowieso nur halb im Auge – anders lassen sich Kameraeinstellungen, bei denen man nur die Unterkörper der Helden sieht, nicht erklären. Einzig die geringe Teilnahme am Onlinespiel – man findet kaum Gleichgesinnte – kann man den Verweigerern mitfühlend verzeihen.

  1. Ich weiß ja nicht so recht aber plattenpanzer und modernste rüstungen, gewandungen die landsknechten ähnlich sehen...da stimmt das historische ambiente ja mal garnicht. ich dachte sowas modernes gabs erst später. also ich bin leicht gekränkt.

  2. bomberdomme hat geschrieben:Spielerisch graussam und das am anfang kein tutorial kommt hat mich fast zur Verzweiflung gebracht.
    danke,ich dachte ich war einfach nur zu dämlich fürs tutorial...habs dann auch irgendwann sein gelassen.. .mal sehn wann ich das spiel wieder ausgrab.. bis zu dem punkt fand ich das spiel echt mega interessant..aber dann hab ich das kalte erbrechen bekommen

  3. The Flower Maiden hat geschrieben:irgendwie war das schon beim ersten Trailer vorherzusehen, trotzdem schade.
    Also das fand ich jetzt persönlich nicht, alles was ich an Vids gesehen hat, hatte ein gewisse Vorfreude gestreut.

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