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The LEGO Movie 2 Videogame (Action-Adventure) – Doch mal was anderes

Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt, dass sich die Legospiele von Traveller’s Tales nur geringfügig weiterentwickeln – immerhin hat sich die Qualität der Bauklotzabenteuer auf einem durchweg unterhaltsamen Niveau eingependelt. Dass man ausgerechnet bei The Lego Movie 2 Videogame ins Risiko geht, ist überraschend. Kann der neu eingeschlagene Weg den Stillstand der letzten Jahre vergessen lassen?

© Warner Bros. Interactive Entertainment, TT Games und The LEGO Group / Warner Bros. Interactive Entertainment

Was einige stören könnte, ist die deutlich reduzierte Spielgeschwindigkeit – vor allem, wenn man sowohl auf Fahrzeuge oder Reittiere verzichtet und sich zu Fuß durch die farbenfrohe Kulisse bewegt. Nicht nur, dass es ein paar Sekunden dauert, bis die frei wählbare Spielfigur, darunter natürlich auch die Filmhelden Emmet, Lucy oder Rex ihre finale Laufgeschwindigkeit erreicht hat. Diese ist letztlich ein gutes Stück geringer als man es aus bisherigen Lego-Abenteuern kennt und wirkt sich auch auf die Auseinandersetzungen aus, die weniger hektisch verlaufen als man es gewohnt ist. Im Gegenzug liegt ein neuer Fokus auf dem Einsatz von Sonderangriffen, die hier in Form eines kleinen Reaktionsspiels ablaufen sowie den mehrphasigen Bosskämpfen. Diese profitieren ebenso wie die Umgebungsrätsel von den freien Bauoptionen. Musste man z.B. bislang für die mit Strom verbundenen Schalter oder das Graben ggf. unterschiedliche Figuren nutzen,  hat man nun für alle Hindernisse, die einem begegnen, irgendeinen Bausatz im Gepäck – bzw. kann ihn im Laufe des Spiels ebenso wie benötigte Gegenstände finden. Mit Sprinklern z.B. kann man Blumen erblühen lassen und dann ggf. an ihnen hochklettern oder Feuer löschen, um neue Gebiete oder eines der schier unzähligen Geheimnisse zu entdecken, die für hohe Erkundungsreize sorgen. Mit Trampolinen kann man versuchen, unerreichbar scheinende Vorsprünge zu erklimmen. Man kann einen Helfer beschwören, der bestimmte Hindernisse wegsprengt, muss bestimmte Steine passend kolorieren und vieles mehr. Dadurch bekommen die Rätselelemente einen deutlich interaktiveren Anstrich als in den Standard-Lizenzspielen und erinnern dadurch wiederum an Lego Dimensions – nur, dass man hier nicht das gebaute Element auf einem Podest platziert, sondern im Spielmenü die Auswahl trifft.   

Störende Kleinigkeiten

Dass die Navigation innerhalb dieser Menüs mitunter umständlich vonstatten geht, ist allerdings ein Manko, das Traveller’s Tales nie in den Griff bekommt und dass mit der

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Natürlich ist auch Batman mit von der Partie. © 4P/Screenshot

mitunter rapide steigenden Anzahl an platzierbaren Objekten kontinuierlich größer wird. Ein weiteres Problem hängt mit dem Füllen eben dieses Objekt-Archivs zusammen. Über einen Scanner kann man die Umgebung sichten und alle Konstruktionen, die man verwenden darf, markieren. Nach einer kurzen Wartezeit, die sich aber auf Dauer störend summiert, wird das Objekt der Begierde dem Baumenü hinzugefügt, das einem übrigens abseits von missionsrelevanten Objekten nicht genug Sortiermöglichkeiten zur Verfügung stellt. Und dieser Vorgang wird für ausnahmslos jedes scanbare Objekt wiederholt. Und das kann zu einem zeitraubenden Unterfangen werden. In einem anderen, mit den Objekten zusammenhängenden Bereich, gibt es ebenfalls noch Optimierungsbedarf. In den teils gut versteckten Schatzkisten kann man besondere Behälter finden, die man an einem der in jeder Spielwelt verfügbaren Shops öffnen lassen kann. Darin befinden sich neue Bauteile, Figuren, Waffen etc. in diversen Rarheits-Stufen. Prinzipiell ist dies eine gut gemeinte Idee, um sowohl die Sammellust als auch die Levelerkundung zu forcieren. Die Animation, um diese „Relikte“ zu öffnen, ist ebenfalls zu lang, lässt sich nicht abbrechen und auch die Option, mehrere oder sämtliche ungeöffneten Behältnisse zu öffnen, fehlt.

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Mit seinen offenen Welten entfernt sich The Lego Movie 2 vom Gros anderer Lizenzbauklotz-Spiele, verzichtet im Gegenzug aber vor allem auf den kennzeichnenden Humor. © 4P/Screenshot

Immerhin: Man nutzt diese Boxen nicht, um aufgezwungene Mikrotransaktionen zu integrieren. Und ggf. doppelt erlangte Gegenstände werden automatisch in „Scherben“ umgewandelt, die man entsprechend angesammelt für neue Reliktschalen umtauschen darf. Doch weder die hierfür noch für das Scannen leicht überstrapazierte nötige Geduld sowie die manchmal auftretenden Kameraprobleme konnten mich davon abhalten, Spaß mit The Lego Movie 2 The Videogame zu haben. Nach Jahren, in denen sich die Bauklotzspiele nur rudimentär weiterentwickelt haben, sorgen der radikale Tempowechsel sowie die mechanischen Änderungen dafür, dass ich mich in den über einem Dutzend entweder für die Story sowie als Bonus erhältlichen großräumigen Arealen wohlfühle, die auch visuell viel Abwechslung bergen. Ganz einfach, weil es sich so frisch anfühlt wie zuletzt Dimensions – trotz der Kenntnis sowie langen Spielens von Lego Worlds.  Offene Welten, relativ freies Bauen, dazu eine Story (die Worlds eigentlich komplett fehlt): Angesichts der kreativen Möglichkeiten kann ich über technische Probleme wie lange Ladezeiten oder gelegentliches Zerreißen des Bildes (Tearing) durchaus hinwegsehen. Weniger zu verschmerzen ist allerdings die uneinheitlich gesetzte Sprachausgabe sowie der nur selten eingesetzte und noch seltener zündende Humor. Hier hat man sich zu weit von dem entfernt, was die Lego-Titel vom ersten Tag an auszeichnete und beraubt sich damit wichtiger Atmosphäre-Punkte.

  1. Gefühl hat geschrieben: 01.03.2019 02:46 Ich kann dir den YT kanal "Held der Steine" empfehlen. sehr sehr unterhaltsam.
    Ganz witzig finde ich das hier: .
    Ich würde gerne mal eine Useless machine ohne Mindstorms bauen, nur mit Federn. Das müßte doch eigentlich auch gehen.

  2. Also, mir gefällt's überhaupt nicht. Ich bin eigentlich ein großer Freund der Lego-Spiele, und ich beklage auch die mangelnde Innovationsbereitschaft: kennste eins, kennste alle. Vermutlich hätte ich auch gerade noch so eine Zwei minus vergeben, aber deutlich gemacht, daß sich dieses Spiel ganz bestimmt nicht mehr an Erwachsene richtet, eher an Kinder im Vorschulalter. Es ist einerseits schön, daß man mit "Lego Movie 2" mal neue Wege geht, andererseits macht dieser neue Weg im Stil von "Lego Worlds" nichts besser, im Gegenteil. Die Spiele sind nun noch banaler als zuvor. Das ist vielleicht schön für 6jährige, für mich ist das definitiv nichts. Das war ja immer das schöne an den Lego-Spielen, daß sie verschiedene Altersklassen ansprechen. Davon ist hier nichts mehr zu spüren. Ich werde dieses Spiel nicht zu Ende spielen. Die 40 Euro waren verschwendetes Geld.
    EDIT: Noch was zur Technik, auch wenn die die Zielgruppe nicht interessieren dürfte: Die Weitsicht ist, wie in allen Lego-Spielen, mal wieder unter aller Kanone. Außerdem habe ich auf der PS4 Pro übelstes Tearing. Ich dachte, Tearing gehöre nun endlich mal der Vergangenheit an, aber dem war wohl nicht so. Die TT-Engine ist wohl auch am Ende ihres Lebenszyklus angekommen.

  3. DerDude1977 hat geschrieben: 28.02.2019 18:57
    4P|Maja hat geschrieben: 28.02.2019 17:13
    DerDude1977 hat geschrieben: 28.02.2019 15:40 So nett die Lego-Spiele auch gemacht sind.
    Viel lieber würde ich, wenn es Zeit und Platz zuließen, mal wieder meine ca. 13 Kilo an Steinen aus meiner KIndheit aus dem Keller holen und etwas GROßES damit bauen. Ist immer noch das Beste!
    Sobald du's schaffst: Foto! :D
    Gerne! Ich liebte Lego immer. Und meine Eltern haben mir immer nur widerwillig sowas wie He-Man, Star Wars (damals von Kenner), etc. gekauft. Also gab es immer Lego. Wurde einem Sackweise auf Flohmärkten nachgeschmissen anfang der 80er. Außerdem baute mein Vater so um 1980 bis 1982 glaube ich lieber damit, als ich, weil ich da noch etwas zu jung war. Aber Fabuland oder Duplo gab es nicht, immer "normales" Lego, später Technik. Meine Eltern bewahrten das immer auf, auch als ich schon ausgezogen war. - Gottseidank! Irgendwann in den 2000ern und frühen 2010ern packten mich immer wieder Lego-Anfälle, und das ging soweit, dass ich meine Sammlung erweiterte, indem ich Kumpels ihren alten Legokram abkaufte. Tja, zum Verkaufen war es mir immer zu schade, aber es sind tatsächling 13 Kilo oder mittlerweile sogar mehr. Hatte mal ne Fußballstadiontribüne gebaut, die ca. 1,50 lang war und fast nen Meter hoch. Danach mal (über Monate) ein Schiff, welches 1,80 m lang war. Habe ich leider beim Umzug damals "platt gemacht", weil es nicht wirklich transportabel war und es damals schnell gehen musste. Die neuen Steine, die ich später meinem Kumpel abkaufte (das waren auch ein paar Kilos) hatte ich da noch gar nicht verbaut. Natürlich war öfters mal der Reiz da, alles zu verkaufen (käme ja schon was bei rum), aber ich behalte es lieber. Hatte sogar mal überlegt, mir den 5000-Teile Falcon zu kaufen, aber so dicke habe ich es nicht, und (was für mich aus heutiger Sicht dumm war) ich gewann mal 1,5K im Lotto und investierte die Kohle dann lieber in nen Gaming-PC, den ich kaum nutzte......

  • 4P|Maja hat geschrieben: 28.02.2019 17:13
    DerDude1977 hat geschrieben: 28.02.2019 15:40 So nett die Lego-Spiele auch gemacht sind.
    Viel lieber würde ich, wenn es Zeit und Platz zuließen, mal wieder meine ca. 13 Kilo an Steinen aus meiner KIndheit aus dem Keller holen und etwas GROßES damit bauen. Ist immer noch das Beste!
    Sobald du's schaffst: Foto! :D
    Gerne! Ich liebte Lego immer. Und meine Eltern haben mir immer nur widerwillig sowas wie He-Man, Star Wars (damals von Kenner), etc. gekauft. Also gab es immer Lego. Wurde einem Sackweise auf Flohmärkten nachgeschmissen anfang der 80er. Außerdem baute mein Vater so um 1980 bis 1982 glaube ich lieber damit, als ich, weil ich da noch etwas zu jung war. Aber Fabuland oder Duplo gab es nicht, immer "normales" Lego, später Technik. Meine Eltern bewahrten das immer auf, auch als ich schon ausgezogen war. - Gottseidank! Irgendwann in den 2000ern und frühen 2010ern packten mich immer wieder Lego-Anfälle, und das ging soweit, dass ich meine Sammlung erweiterte, indem ich Kumpels ihren alten Legokram abkaufte. Tja, zum Verkaufen war es mir immer zu schade, aber es sind tatsächling 13 Kilo oder mittlerweile sogar mehr. Hatte mal ne Fußballstadiontribüne gebaut, die ca. 1,50 lang war und fast nen Meter hoch. Danach mal (über Monate) ein Schiff, welches 1,80 m lang war. Habe ich leider beim Umzug damals "platt gemacht", weil es nicht wirklich transportabel war und es damals schnell gehen musste. Die neuen Steine, die ich später meinem Kumpel abkaufte (das waren auch ein paar Kilos) hatte ich da noch gar nicht verbaut. Natürlich war öfters mal der Reiz da, alles zu verkaufen (käme ja schon was bei rum), aber ich behalte es lieber. Hatte sogar mal überlegt, mir den 5000-Teile Falcon zu kaufen, aber so dicke habe ich es nicht, und (was für mich aus heutiger Sicht dumm war) ich gewann mal 1,5K im Lotto und investierte die Kohle dann lieber in nen Gaming-PC, den ich kaum nutzte... .

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