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The Rub Rabbits! (Logik & Kreativität) – The Rub Rabbits!

Project Rub, einer der Starttitel fürs Nintendo DS, war mit Sicherheit auch einer der ungewöhnlichsten: Im Grunde seines Herzens eine Wario Ware Inc.-kompatible Ansammlung von Minigames, brillierte das Game vor allem mit seinem ungewöhnlichen Grafikstil – und enttäuschte mit Abwechslungsarmut. Ob der Nachfolger endlich die Flammen der Begeisterung entfachen kann?

© Sonic Team / Sega

Die Liebe, die Liiiiiiiiebe…

…ist eine Himmelsmacht! Ach ja, die Liebe: So schön, so traurig, so herzerwärmend, so wehmütig, so wichtig, so nervend. All diese und noch mehr Gefühlsregungen macht nicht nur der Protagonist in Rub Rabbits durch, sondern auch der Touchpadschwerstarbeiter am DS. Denn das Spiel könnte man ohne größere Probleme als Project Rub 1 ½ bezeichnen. Grafikstil, Missionsstruktur, Erzähl- und Spielweise, Missionseinleitungen – selbst das schmissige »Rub it!«-Sprachsample zum Levelstart ist gleich geblieben. Fast jede der 35

Der Erzählstil ist ebenso außergewöhnlich wie das Figurendesign.

Missionen (doppelt so viele wie gehabt!) besteht aus fünf stetig schwerer werdenden Runden, in der ihr alle DS-Eigenheiten nutzen müsst, um die Frau eurer Träume von euren Qualitäten überzeugen: Auf dem Touchpad schaben, ins Mikrofon pusten, beides teilweise gleichzeitig machen – und gelegentlich müsst ihr gar den DS um 90-180° kippen, um spezielle Games spielen zu können. Die vor Spielbeginn eingeblendete Warnung »Ununterbrochenes Streicheln, Pusten und Stupsen in der Öffentlichkeit könnte ungewolltes Aufsehen erregen!« hat schon ihren Grund.

Wie im Vorgänger dreht sich alles um die aufkeimende Liebe eines namenlosen Jungen (der dieses Mal keinen Sturzhelm, sondern eine Mütze mit Fliegerbrille trägt) zu einem ebenso wenig benannten Mädchen. Oh, und da wären da noch die elf Widersacher, die sich auch spontan in sie verliebt haben. Nicht zu vergessen natürlich die eifersüchtige Nebenbuhlerin, die alles tut, um die zarten Gefühlsbande so fies wie möglich zu zerschneiden. Zwischen der ersten Begegnung von Junge und Mädchen liegen wie gewohnt Missionen, die in ihrer Abgefahrenheit problemlos mit Wario Ware und Co. mithalten können. U.a. müsst ihr Giganto-Stieren entkommen, Liebesbomben ausweichen, Viren-verseuchte Fenster wegklicken, in einer Dragon Ball-ähnlichen Sequenz Schnick-Schnack-Schnuck spielen, auf einem Einrad auf einem Dach herumeiern, um rechtzeitig zu einem Foto zu gelangen, die Angebetete beim Yoga mit Rosenduft einlullen, ohne ihr zartes Gesicht mit Dornen zu zerkratzen, Piranhas und Zitteraale mit dem eigenen Finger von der badenden Freundin weglenken, sehr simple Melodien auf einem noch simpleren Piano spielen, der Liebsten ein schickes Blätterkleid basteln und gelegentliche Bosskämpfe bestehen. Zwischen den Missionen wird die alberne Geschichte in Standbildern weitererzählt, die komplett ohne Dialoge auskommen. Pro Level habt ihr meist drei Versuche, allerdings müsst ihr euch auf Frustmomente einstellen – der Schwierigkeitsgrad ist im Vergleich zum Vorgänger spürbar gestiegen. Allerdings ist jedes Minigame nach einigen Versuchen schaffbar, auch könnt ihr ein Mal pro Spiel eine Herausforderung überspringen.