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The Rub Rabbits! (Logik & Kreativität) – The Rub Rabbits!

Project Rub, einer der Starttitel fürs Nintendo DS, war mit Sicherheit auch einer der ungewöhnlichsten: Im Grunde seines Herzens eine Wario Ware Inc.-kompatible Ansammlung von Minigames, brillierte das Game vor allem mit seinem ungewöhnlichen Grafikstil – und enttäuschte mit Abwechslungsarmut. Ob der Nachfolger endlich die Flammen der Begeisterung entfachen kann?

© Sonic Team / Sega

Hier kommen die kleinen Babies her!

Neben der Story warten noch weitere Spielmodi auf den Hormonüberkocher: Bereits gemeisterte Minigames könnt ihr in der »Erinnerung« bzw. im »Angriff« immer wieder spielen, allerdings unter erschwerten Bedingungen. Denn hier gibt es nicht nur mehr Levels, sondern auch weniger Leben. Lohn der Mühe sind möglichst viele »Liebespunkte«, die nach und nach immer mehr Klamotten für die Entzückende freischalten: Haare, Kleider, Hosen, Schuhe, Handschuhe, dir ihr frei auf sie verteilen könnt – seid ihr Opportunist, könnt ihr auch eigene Designs pinseln. Die Klamotten haben eigentlich keinen Sinn, da man sie, außer in den Erholungszwischenanimationen sowie dem Spielstart, nicht zu sehen bekommt. Nett und motivierend ist es aber trotzdem.

Torte voraus! Rub Rabbits nutzt alle Eingabemöglichkeiten des DS.

Wer mit dem Gedanken der Familienplanung spielt, ist im »Babys machen«-Modus bestens aufgehoben: Zwei Spieler, ein DS, möglichst viele Gemeinsamkeiten! Habt ihr einige persönliche Fragen nach Alter und Blutgruppe beantwortet, müssen beide Spieler möglichst harmonisch eine Hochzeitstorte zersäbeln, aus der dann, hoppala, das frisch Geborene meist mit sehr alberner Kopfbedeckung schlüpft, das gleich ein paar Eigenschaften (Geschlecht, Blutgruppe, Gruppenverhalten) zugewiesen bekommt. Sehr viel mehr macht das Balg auf einem DS nicht, aber habt ihr einen befreundeten DS mit Rub Rabbits in der Nähe, könnt ihr ganz nintendogsig die Kleinen gemeinsam im Park spielen lassen – oooooooooch! Aber auch wenn das Gegenüber kein Modul hat, könnt ihr ausgewählte Games bis zu vier Mann hoch per WiFi gegeneinander spielen.

Mein DS lebt!

Hektischer wird’s im »Hullabaloo«: Theoretisch können hier unendlich viele Spieler mitmachen, denn der DS wird fleißig weitergegeben. Bestimmte Tasten werden eingeblendet, die gedrückt gehalten werden müssen – und zwar von zwei Personen! Der erste drückt die vorgegebene Kombination und hält sie, danach ist der zweite dran. Der erste muss nun loslassen und weitergeben usw. – eine Art Twister am DS. Wie auch sonst überall im Spiel werdet ihr auch hier von sehr abgefahrener Musik begleitet, bestehend aus beschwingten Rhythmen, schrägem Gesang, Gepfeife und Gesumme. Sehr ungewöhnlich, sehr eingängig, sehr Fußwipp-kompatibel – aber wie schon bei We love Katamari keinesfalls jedermanns Sache.

Das gilt natürlich auch für den einzigartigen 2 ½D-Grafikstil, der irgendwie an eine Mischung aus Scherenschnitten (Figuren) und Art Déco (Hintergründe) erinnert. Sehr stilsicher, sehr anders – und detaillierter sowie besser animierter als noch beim Vorläufer! Alleine das fast schon psychedelische Intro kann man sich immer wieder ansehen, ohne das breite Grinsen aus dem Gesicht zu verlieren.