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The Secret of Monkey Island – Special Edition (Adventure) – The Secret of Monkey Island – Special Edition

Tödliche Piranha-Pudel. Beleidigungs-Duelle. Der zweitgrößte Affenkopf der Welt. Untoter, verliebter Piratenkapitän. Bananenpflücker. Kämpfende Kühe. Luft anhalten für zehn Minuten. Noch Fragen? Die sollte es eigentlich nicht geben. Es sei denn, ihr habt die letzten 19 Jahre auf einer einsamen Karibikinsel ohne DSL, aber mit dreiköpfigen Affen verbracht. Nach zu vielen Jahren der Wartezeit gibt es dieser Tage mehr Monkey Island als je zuvor – im Falle der Special Edition mit einem Remake, das sich gewaschen hat!

© LucasArts / Activision

Neulich im Reisebüro

Man mag vielleicht in Detailfragen debattieren, aber der allgemeine Konsens sollte eindeutig sein: The Secret of Monkey Island ist das beste Adventure aller Zeiten. Doch, ehrlich. Nie zuvor war Point-n-Klick ebenso anspruchsvoll wie bekloppt, nie danach sollte diese Mischung wieder erreicht werden. Der letzte offizielle Teil liegt mittlerweile neun Jahre zurück und hinterließ gespaltene Fans. Erst vor einer Woche <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=366278′)“>

kehrte die Serie dann unter der Flagge der Episodenschnitzer Telltale Games wieder auf heimische Monitore zurück. Und jetzt die Special Edition: Ein Remake des Originals, das erst vor wenigen Wochen angekündigt wurde und jetzt fixfertig auf dem 360-Marktplatz und im Steam-Fachgeschäft auf eure hartverdienten Kröten spekuliert. Die Frage ist: Warum sollte ich den Entwicklern mein Geld für ein Spiel in den Rachen werfen, das im Zweifelsfall älter ist als ich selbst?



Die Frage beantwortet sich selbst, wenn man Adventures mag: Unabhängig davon, wie oft man Monkey Island schon durchgespielt hat – es wird einfach nicht schlecht! Ich lache mich auch beim zehnten Mal schlapp, wenn Guybrush Threepwood hinter der Wand in der Gouverneursvilla mit Wachslippen und gigantischen Yaks hantiert. Ich liebe die Beleidigungs-Duelle, auch wenn ich sie mittlerweile rückwärts aufsagen kann. Der zweitgrößte Affenkopf der Welt nebst gigantischem Wattestäbchen verfehlt seine Wirkung ebenfalls nie. Dieses Spiel wird über die Jahre einfach nicht schlecht. Erstaunlich, nicht?

Das muss das zweitschönste Adventure sein, das ich je gesehen habe!

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Video: Das Original ist wieder da! Freut euch auf dreiköpfige Affen, Killerpapageie, Gummihühner und Beleidigungsduelle in HD!

Lucas Arts hätte in der Special Edition denselben leichten Weg nehmen können, den man just auf Steam beschritt und das Game als emulierte Version unters Volk gebracht – ich bin davon überzeugt, dass es genug Pixel-Wahnsinnige gibt, die ohne zu zögern ein weiteres Mal zugegriffen hätten. Aber das wäre etwas zu billig gewesen und hätte 

wohl kaum den Titel-Zusatz gerechtfertigt. Also ging man die Extra-Meile und verpasste dem Spiel einen kompletten Ölwechsel: Die offensichtlichste Neuerung betrifft die Grafik, denn jede einzelne Animation, jedes Hintergrundbild, jede alberne Texttafel wurde in 1080p komplett neu gepinselt. Klingt beeindruckend, klingt aufwändig, hat sich aber im Falle der Hintergründe mehr als gelohnt: Die Grafiker haben sich an den Originalbildern orientiert und diese erheblich angereichert. Das Resultat ist umwerfend, weckt es doch sofort Erinnerungen an die Pixelpracht von einst, zeigt aber frische Details wie viele Schiffe im Hafen von Mêlée Island, zusätzliche Parallax-Objekte, von Bäumen fallende Blätter, weich plätscherndes Wasser, noch weicheres Scrolling – und der Mond über der Insel, im Original kaum zehn Pixel klein, nimmt hell gleißend einen Großteil des Bildes ein! Dazu gibt es sogar Sonderzeichnungen wie Spiffy, den Hund in der SCUMM BAR, der es im Original aus Speicherplatzgründen nicht ins Spiel geschafft hat, jetzt in Großaufnahme. Höchst beeindruckend.

Im Gegensatz dazu hinterlassen die Figuren im besten Fall hoch gezogene Augenbrauen: Guybrush Threepwood sieht… komisch aus – dürr und schlaksig, mit uncooler Haartolle. Die Beleidigungs-Piraten wirken im Original weitaus bedrohlicher; Elaine Marley hat das gründlichste Facelifting

Die Szenarien wurden liebevoll in 1080p neu gepinselt, die Hintergrundgrafiken sind teilweise atemberaubend schön. Über das Figurendesign kann man dagegen geteilter Meinung sein.

hinter sich: Dieses Grünauge hat mit der Piratenbraut von einst gar nichts mehr zu tun. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an die neuen Figuren, so richtig lieb gewonnen habe ich sie aber bis heute nicht. Das muss ich aber auch nicht, denn Lucas Arts hat das vollbracht, was sich jeder Retro-Fan wünscht: Jederzeit zwischen alt und neu umschalten zu können. Wie schon bei R-Type Dimensions <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=248738′)“>

kann man auf Knopfdruck flüssig zwischen Pixellook und moderner Grafik hin- und her schalten, der Übergang ist sehr elegant gelöst. Wechselt man zur VGA-Ansicht, wird auf 16:9-Bildschirmen nur noch ein Drittel des Bildschirms für das Spielfeld genutzt; unten macht sich das Inventar breit, links und rechts sind schwarze Balken – auf 4:3-Systemen wird das volle Bild genutzt. Im Inventar kommen übrigens die grafischen Icons der erweiterten Originalfassung zum Zuge, in der modernen Version wird dagegen der komplette Bildschirm für die Spielgrafik genutzt – wo sind Karabinerhaken-Gummihuhn und Co.? Wo sind die Verben? Erstere verbergen sich hinter der rechten Schultertaste (bzw. Alt), Letztere hinter der linken (resp. Strg) bzw. auf den acht Richtungen des Digipads des 360-Controllers. Die Bedienung des Inventars ist etwas fummelig, aber den Umständen entsprechend solide. Und im Zweifelsfall (wie der Timing erfordernden Aktion mit dem Grog-Transport) kann man auch flott in den klassischen Modus schalten, in dem das Inventar auf altbewährte Weise bedient wird.
                   

  1. Akabei hat geschrieben: 30.08.2020 19:19
    Skidrow hat geschrieben: 30.08.2020 14:12 Kann man eigentlich irgendwo die Belegung für den Xbox controller einsehen? Bei meiner Steam Version sehe ich nur die Maus-Steuerung in den Einstellungen.
    Ernst gemeinte Frage: Warum will man denn gerade ein klassisches P&C Adventure mit einem Pad spielen?
    Sollte es um Bequemlichkeit vom Sofa gehen. Selbst der allerbilligste funkgesteuerte Trackball aus der Hosentasche einer Jogginghose gesteuert, wird um den Faktor 100 besser als ein Xbox-Pad für diese Art Spiele geeignet sein. ;)
    Ich gebe dir zu Einhundert Prozent recht.
    Wüsste es trotzdem gern ;)

  2. Skidrow hat geschrieben: 30.08.2020 14:12 Kann man eigentlich irgendwo die Belegung für den Xbox controller einsehen? Bei meiner Steam Version sehe ich nur die Maus-Steuerung in den Einstellungen.
    Ernst gemeinte Frage: Warum will man denn gerade ein klassisches P&C Adventure mit einem Pad spielen?
    Sollte es um Bequemlichkeit vom Sofa gehen. Selbst der allerbilligste funkgesteuerte Trackball aus der Hosentasche einer Jogginghose gesteuert, wird um den Faktor 100 besser als ein Xbox-Pad für diese Art Spiele geeignet sein. ;)

  3. Kann man eigentlich irgendwo die Belegung für den Xbox controller einsehen? Bei meiner Steam Version sehe ich nur die Maus-Steuerung in den Einstellungen.

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