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The Show (Taktik & Strategie) – The Show

Bislang waren Sixteen Tons nicht gerade für Echtzeit-Strategiespiele bekannt, schon eher für ihre Emergency-Reihe oder Mad News. Das hielt das deutsche Studio jedoch nicht davon ab, jetzt The Show zu produzieren. Bei dem bei Take 2 erschienenen Titel, der in einer martialischen Zukunftswelt spielt, kommt einem Einiges bekannt vor. Ob die futuristischen Fernsehschlachten dennoch Spaß bringen?

© Sixteen Tons / Take 2

Hollywood lässt grüßen

Zugegeben, die Story von The Show hört sich nicht gerade glaubwürdig an, aber sie weckt doch Interesse: Kalifornien hat sich Ende des 21. Jahrhunderts von den USA abgespalten und wird fortan

Geschmacksfrage: Jeder Feind hat seinen speziellen Look, der oft außergewöhnlich ist. Die Landschaft wechselt auch.   

von einem totalitären Regime regiert. Wie könnte es im Mekka der Unterhaltungsindustrie anders sein: Um die Einwohner bei Laune zu halten, gibt es eine Art futuristischer Gladiatorenkämpfe. Verurteilte Straftäter müssen als Outlaws gegen die Regierungstruppen in einem ungleichen Kampf antreten, der im Fernsehen übertragen wird. Natürlich gewinnen immer Richtigen – die Schergen des Diktators Baxter, der so sein Regime festigt.

Als Bundesagent Frank Harris schleust man euch auf die künstliche Insel vor der Pazifikküste ein, wo die Sendung gedreht wird, um sie zum Zusammenbruch zu bringen. Ein Kollaps des Systems wäre laut Plan die Folge, der wohl die ersehnte Freiheit für Kalifornien bedeuten würde. Ihr müsst lediglich alle in Echtzeit stattfindenden Schlachten gegen die Regierung gewinnen und das von Schächten durchzogene Eiland erobern. Dabei hilft euch eine Verbündete, die verdeckt als Techniker auf der Insel arbeitet. Wen das an Running Man erinnert, der ist auf dem richtigen Weg, denn der Film nach einem Science-Fiction-Roman von Stephen King ist ganz ähnlich.

Freiheitskampf im TV

Freilich agiert ihr nicht wie Arnold Schwarzenegger im Film als Actionheld, um das Terrorregime zu stürzen, sondern ringt als Stratege die Truppen des Diktators nieder. Mit Hilfe von Guerilla-Trupps

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übernehmt ihr so Mission für Mission die Kontrolle über die Insel. Das ist eure Hauptaufgabe, aber wie bei Act of War gibt es auch Nebenquests, die Abwechslung bringen. Ihr dringt in unterirdische Komplexe ein, um neue Technologie zu stehlen. Die Story spielt dabei leider keine allzu große Rolle mehr. Neben der Kampagne gibt es auch noch freie Gefechte gegen die anderen Konfliktparteien. Darunter neben den rebellischen Outlaws auch die an Nordländer erinnernden Northland oder die von den Azteken beeinflussten Ancient.

Das Ganze ist auch wie eine waschechten Fernsehsendung aufgezogen, die von Lou Baxter moderiert wird. Seine gesprochenen Kommentare sind der Spielsituation angemessen, zynisch bis zum geht nicht mehr und stacheln euch immer wieder zum Angriff an. Auf Deutsch verfügt er über eine sehr raue, aus dem Fernsehen nicht unbekannte Stimme. Dem Helden leiht Götz Bielefeldt seinen frischen Klang. Darüber hinaus seht ihr Einblendungen von Werbung, den Teams und Taktikanalysen, wie ihr es von einer Sportübertragung kennt. Nur dass es hier ums nackte Überleben geht.

Alles nur Show?

In den 15 Missionen der einzigen Kampagne geht es handfest zur Sache. Ihr müsst euch möglichst rasch eine Machtbasis errichten, denn sonst geht ihr sang- und klanglos

Wer schläft, wird bestraft. Je schneller ihr die Basis aus wenigen Gebäuden hochzieht, desto wahrscheinlich ist der Sieg.

unter. Ihr müsst aus 21 verschiedenen Infanterieeinheiten sowie 15 unterschiedlichen Mechs eine Armee zusammenstellen. Zunächst bekommt ihr aus dem Inneren der Insel leichte Truppen wie einfache Soldaten oder Kampfroboter, die aber später noch kampfstärker werden, denn ihr könnt Waffen-Upgrades erobern. Die futuristisch anmutenden Trupps, die mit Strahlenwaffen ausgerüstet sind, lassen sich aufrüsten, indem ihr neue Kämpfer zufügt. Mit Hilfe eures Baurobots zimmert ihr eine Station, wie ihr das kennt, die aus Gebäuden wie Generator, Waffenlabor oder Mech-Lift besteht. Es gibt auch noch Türme, die Angreifer unter Feuer nehmen. Die Station ist allerdings eher Mittel zum Zweck als eine wirkliche Aufgabe.

Aufgrund der wenigen Bauoptionen, der simplen Einführung von Technologie und dem selbsterklärenden Spielprinzip scheint The Show auch für Einsteiger geeignet zu sein. Aber Vorsicht, denn die Schlachten haben es in sich, da die KI knallhart attackiert. Sie greift garantiert dort an, wo ihr es nicht erwartet, was durch die Liftfunktion ermöglicht wird. Das Spiel ist daher nichts für Zauderer: Wer zu hier zu zögerlich vorgeht, verliert ganz schnell. Leider gibt es nur einen teils happigen Schwierigkeitsgrad; ihr könnt die Siegbedingungen also nicht verändern. 
                        

  1. Mal vom Spiel ab, was ja eigentlich nicht sonderlich schlecht klingt, und mich fast mehr überrascht, als das Maelstrom doch so bescheiden geworden ist.
    Da das hier ja auch eher wohl ein kleineres Studio ist, welches zwar einen Publisher hat, aber dennoch mit mehr in Richtung Independent Kost daher kommt, fragte ich mich, ob ihr nicht mal vielleicht mehr Independent Spiele/Studios testen wolltet. Das da Perlen sein können zeigte Introversion. Oder auch Tribal Trouble, was zwar in eurer Datenbank ist, aber nicht getestet. Das sind ja in gewisser Weise auch die Spiele aus denen teilweise XBLA enstand. Aquaria (http://bit-blot.com/aquaria/) oder Arcane Legions (http://www.slitherine.com/arcanelegions/) noch als Beispiele.
    Ok ok, ich weiss, dass ist hier eigentlich der Thread zum Spiel, aber das überkam mich gerade einfach beim lesen des Textes. Ich persönlich wäre absolut dafür.
    Zum Spiel selber aber nochmal, klingt trotz der Kritikpunkte irgendwie gut. Erinnert mich an altes C&C mit Running Man ^^'

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