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Tiger Woods PGA Tour 07 (Sport) – Tiger Woods PGA Tour 07

Tiger Woods passt zu EA wie die Faust aufs Auge, denn so konstant wie sich der Profi auf Platz eins der Weltrangliste hält, so sehr tut es ihm sein virtuelles Alter Ego gleich. Auch auf Konsolen und PSP gilt deshalb in diesem Jahr wieder: True-Swing, etliche Spielvarianten, ein Schuss Arcade-Feeling – alles beim Alten. Und so wissen Golf-Profis am Analogstick, was sie anno 2006 erwartet. Oder?

© EA Sports / Electronic Arts

Elimination kann ebenfalls spannend sein, denn hier fliegt der Verlierer eines Lochs aus dem Team. Es geht also darum, wer am Ende noch auf dem Green steht. Die PS2-Fassung fügt dem noch eine Team-Tour hinzu, während der ihr ähnlich wie im Gegenstück auf PC unterschiedliche Teams mit eurer eigenen Mannschaft besiegen müsst, um zum Schluss gegen Woods‘ Truppe zu bestehen. Im Grunde könnt ihr also genau das Golf spielen, das euch am meisten liegt. Bedenkt aber, dass die meisten Varianten für gesellige Runden mit zwei bis vier Leuten gedacht sind, so dass ihr als Einzelspieler abseits der Karriere hauptsächlich im Internet oder nur zur Übung auf euren

Auf PSP wirkt Tiger Woods 07 weniger angestaubt als auf PS2. Schade, dass die Zuschauer fehlen.

Lieblingslöchern aktiv seid. PSP-Besitzer blicken online allerdings in die Röhre – ich bin jedenfalls nie einem Mitspieler auf EA Nation begegnet.

Der einzige „echte Schwung“

Dass Internet-Partien wegen fehlender Teilnehmer ausfallen, hätte ich verkraften können, allerdings dürft ihr auch ohne angeknipsten WiFi-Schalter lediglich die Karriere, zwei Minispiele sowie vier Versionen des Zählspiels bestreiten. Das ist zwar mehr als im vergangenen Jahr, kann dem Umfang auf Konsolen aber nicht das Wasser reichen. Immerhin: Es gibt endlich eine vollständige PGA Tour, bei der ihr euch drei Jahre lang in gewöhnlichen Austragungen sowie Putt- oder Minispiel-Herausforderungen (der bekannte Putt-Rausch sowie  eine Zielscheibe, auf der verschiedene Trefferzonen unterschiedlich viele Punkte bringen) beweisen müsst. Und auch im Internet bieten PS2 und vor allem 360 wesentlich mehr, da ihr dort ganze Turniere austragen könnt und auf Microsofts Konsole täglich eine neue Herausforderung findet. Schade übrigens, dass EA den Legendenmodus des Vorjahres nicht weiter entwickelt. Die Partien gegen Golfgrößen vergangener Tage waren stimmungsvoll – ich hätte gerne eine komplette Karriere in der Vergangenheit erlebt.

Aber wie fühlt sich Tiger Woods überhaupt an? Schlägt der Meistergolfer gewohnt gut ab oder halten die Entwickler weiterhin am bewährten True Swing fest? Ja, tun sie. Mit Abstrichen. True Swing sagt euch nichts? Für Neulinge in Kurzform: Der linke Analogstick simuliert euren Schläger, so dass ihr mit einer Bewegung nach hinten ausholt und mit einem Schwung in entgegen gesetzte Richtung abschlagt. Das System ist auf allen Systemen gleich, wobei ihr dem Ball einen Drall verpasst, indem ihr den Stick zusätzlich von links unten nach rechts oben oder umgekehrt führt. Für Handheld-Golfer ist das Thema Steuerung damit erledigt, doch PS2-Profis legen die Stärke des Dralls wahlweise über den rechten Stick fest. Damit bestimmt ihr, an welcher Stelle der Schläger auf den Ball trifft: Treffer auf der linken oder rechten Seite bestimmen seine Flugrichtung, während ihr mit der vertikalen Ausrichtung zusätzlich hohe oder flache Bälle über den Fairway donnert. Genauso funktioniert das System auch auf der Next-Gen-Konsole, nur dass ihr dort lediglich Back- und Topspin über den rechten Analogstick regelt. Die Schussrichtung bestimmt ihr mit dem linken Stick.

Zufälliges Zielwasser

Die Unterschiede sind marginal, das Spielgefühl ist im Grunde stets das gleiche. Dafür wagt EA Sports an anderer Stelle einen Schritt nach vorn – allerdings nur auf Xbox 360. Denn wo ihr sowohl auf dem Handheld als auch auf PS2 genau festlegt, wohin ihr zielt, bewegt ihr in der neuen Variante einen Zielkreis.

Sieht gut aus, ist vom Wow-Effekt allerdings noch weit entfernt: Der Tiger auf Xbox 360.

Irgendwo in diesem Bereich wird der Ball nach einem präzisen Schuss landen, d.h. selbst geübte Golfer werden mehr gefordert als bisher. Besser hätte es mir allerdings gefallen, wenn Abweichungen der Flugbahn in dem alten System einfach geringer ausfielen als es bisher der Fall war. Dann würden weniger Fehler mit einer Landung im Wasser bestraft werden, aber trotzdem nicht am anvisierten Fleck ankommen. Sprich: Meine eigene Leistung hätte mehr Gewicht als ein ominöser Zufallsgenerator.

Auf der anderen Seite kommt dafür eine taktische Komponente ins Spiel, da kürzere Schüsse einen kleineren Zielkreis haben als weiter entfernte. Schießt ihr also lieber mit dem Holz näher ans Loch oder bleibt ihr mit dem 2er Eisen auf der sicheren Seite? Das ist wiederum eine klasse Erweiterung des bisher starren Ballverhaltens! Schwierig wird Tiger Woods 07 dabei übrigens nie. Denn egal ob Profi, Anfänger oder Gelegenheits-Profi: Ihr spielt immer so, wie es euer Können zulässt. Etliche Regler legen fest, ob und wie stark verzogene Schüsse trotzdem geradeaus fliegen, ob ihr beim Putten die ideale Schussrichtung abrufen oder den Drall noch in der Luft beeinflussen könnt. Damit finden Simulations-Puristen ebenso ihre Herausforderung wie Arcade-Liebhaber.

        

  1. Mich würd mal interessieren obs wieder so wie bei den letzten Karrieremodi der Fall ist, dass ich 18 unter spielen muss, um eine realistische Chance zu haben. Das spiel hat mich nämlich immer überzeugt bis es dann gegen Ende so unrealistisch wurde, dass ich jedesmal aufhören musste.

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