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Tiger Woods PGA Tour 07 (Sport) – Tiger Woods PGA Tour 07

Dass sich Wii bedingt durch die frischen Steuerungsmechanismen gut für Sportspiele eignet, hat nicht nur Nintendo mit Wii Sports, sondern auch EA mit der gelungenen Umsetzung von Madden NFL 07 (4P-Wertung: 84%) bewiesen. Können die Sportexperten dieses Kunststück mit Tiger Woods und seiner PGA Tour wiederholen?

© EA Sports / Electronic Arts

Erhörte Gebete?

Wer bereits mit der Minispiel-Sammlung Wii Sports Bälle über Netze gedroschen oder eingelocht hat, wird mir sicher zustimmen: Man will mehr. Man will ein Spiel, das die dynamische Steuerung, die in allen vertretenen Disziplinen (mit einer kleinen Einschränkung: Boxen) überzeugt, verfeinert und sich nur auf die entsprechende Sportart konzentriert. Oder anders ausgedrückt: Ich will ein Mario Tennis für Wii, das spielerisch genau da weiter macht, wo Wii Sports Tennis aufhört und dazu noch die zweckmäßige Kulisse durch Hochglanz-Optik ersetzt.

18 Kurse und haufenweise Spielmodi für bis zu vier Remote-Golfer warten auf euch!

Genau hier setzt Tiger Woods PGA Tour 07 an. Dass Golf mit Remote-Steuerung einen Haufen Spaß machen kann, hat die entsprechende Wii Sports-Variante unter Beweis gestellt. Zusammen mit aufgepeppter Grafik, der Wii-Kenntnis, die EA mit Madden NFL 07 gezeigt hat sowie dem sprichwörtlichen Tiger im Tank kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen, oder? Oder?

Umfangreiches Golf-Erlebnis

Was den Umfang betrifft, lässt sich Electronic Arts nicht lumpen: Nahezu alles, was die bereits veröffentlichten Versionen für die Next-Gen-Konsolen veredelt hat, findet sich auch auf Wii. Dazu gehört die Möglichkeit, per GameFace-Schiebereglern ein digitales Alter Ego zu erstellen, das ihr auf 18 Kursen gegen 35 Profis antreten lassen könnt. Natürlich habt ihr nach wie vor die Möglichkeit, eure Fähigkeiten nach und nach zu verbessern. Und wie gehabt könnt ihr in haufenweise Mehrspieler-Modi mit bis zu vier Golfern (teils auch mit nur einer Remote) antreten. Insofern möchten wir an dieser Stelle auf den Test der 360-Version verweisen und an dieser Stelle auf die wesentlichen Unterschiede eingehen, die in den Bereichen Kulisse und Steuerung zu finden sind.

Analog? Digital? Egal?

Wii Sports Golf hat es gezeigt: Die Remote ist nahezu perfekt für virtuelles Golf geeignet. Leider scheinen die Entwickler beim Erstellen der Kontroll-Mechanismen für Tiger Woods nur ihr eigenes Produkt im Kopf gehabt zu haben. Schade, denn hier hätte es durchaus Wunder gewirkt, einmal über den Firmentellerrand zu schauen. Denn auch wenn die Steuerung hier um einiges weiter geht als die minimalistische Kontrolle von Wii Sports Golf, bleibt sie leider in einem Punkt deutlich hinter den Erwartungen und vor allem den Möglichkeiten zurück: Der 1:1-Übertragung meiner Bewegung. Was ich damit meine?

Dieses Bild steht sinnbildlich für das Problem der Wii-Version: Selbst bei nur kleinen Remote-Bewegungen holt der Tiger voll aus…

Ganz einfach: Bei Wii Sports Golf setzt die Figur meine Ausholbewegung komplett analog um. Soll heißen: Hebe ich den Schläger nur bis knapp über die Hüfte, um einen nicht ganz so kraftvollen Schlag durchzuführen, hebt auch die Figur auf dem Bildschirm den Schläger nur bis zur Hüfte. Gleiches gilt natürlich auch für nur minimale Bewegungen (z.B. beim Putten) oder auch den „Dreiviertel-Schwung“.

Bei der Steuerung der PGA Tour hingegen gibt es nur eine weitestgehend absolute Variante: Selbst wenn ich die Remote nur ganz leicht nach hinten bewege, zieht Tiger (bzw. jeder andere ausgewählte Golfer) die Keule trotz allem bis zum Maximum durch. Der Unterschied (und damit auch die Möglichkeit), sich eventuell für „Halbschläge“ etc. zu entscheiden und damit die Schlagstärke zu variieren, liegt in der Geschwindigkeit eures Schwungs. Denn geht ihr nur langsam in Schlagposition, führt auch Tiger seinen Schwung langsam durch, so dass ihr die Möglichkeit habt, nach vorne durchzuziehen, bevor er in der „Endposition“ angekommen ist.