Fazit
Twin Mirror hat mich insgesamt noch gut unterhalten – gerade so. Obwohl mich die oberflächliche Charakterzeichnung vieler Figuren enttäuscht hat und sowohl die Detektivarbeit als auch manche Psycho-Sequenzen von nervigem Trial & Error geprägt sind, konnte mich die Handlung bis zum dramatischen Finale bei der Stange halten. Und das, obwohl sich mein Anfangsverdacht hinsichtlich einer Person als richtig erwiesen hat und ich den imaginären Freund über weite Strecken als sehr befremdlich, ja sogar störend empfunden habe. Trotzdem erlebt man einige tolle und surreale Momente, gut geschriebene Dialoge mit meist gut besetzten Sprechern sowie ein paar eingestreute Umgebungsrätsel, für die man seine grauen Zellen aber nicht sonderlich anstrengen muss. Gefallen haben mir vor allem die abwechslungsreich und liebevoll gestalteten Schauplätze, auch wenn die Figurenmodelle mit ihrer steifen Mimik nicht mithalten können und sich auch die Steuerung manchmal als zu fummelig erweist. An die Qualitäten der beiden Life-Is-Strange-Abenteuer kommt Twin Mirror zwar nicht heran, aber trotzdem darf man sich auf einen durchaus spannenden und unterhaltsamen Investigativ-Thriller freuen. Und einen Pac-Man-Automaten als Spiel im Spiel zu haben, ist ebenfalls nie verkehrt.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Es gibt keine Käufe.
So, Spiel durch, und hätte mal eine Frage zur Story, deshalb Spoilerwarnung.
Hat mir ziemlich gefallen, mal wieder haben die Franzosen dieses US amerikanische Kleinstadtflair perfekt eingefangen. Ich liebe das so sehr. Die sollten sich mal an was Größeres wagen. Die visualisierten Gedanken, fand ich extrem gut, ich mag diese Art von Erzählern. Der Tester fand den ja eher nervig.
Ok, zur Frage:
Wobei ich mich speziell an Daniel gestört habe, weil er nervig war.
Die zu steuernde Figur (wie heißt er eigentlich nochmal?) und seiner besten Freundin hätte ich dagegen stundenlang zuhören können.
Würde jetzt also erstmal nicht ausschließen, dass ich auch ohne Cute Girls mich auf ein emotionales Abenteuer einlassen kann. Beispiel wäre ja iwie Red Dead Redemption 2 aber als Western zählt das nicht so wirklich, weil das quasi im Genre verankert ist. Unterm Strich sind dann doch meistens weibliche Chars in den letzten Jahren gewesen, die einen durch ein emotionales Abenteuer tragen.
Thema Twin Mirror:
Ich schaue mir wohl mal ein bisschen was auf YT an. Nen Testvideo oder die erste halbe Stunde.
Life is Strange 1 find ich ja wirklich gut. BtS hat die Geschichte weiter erzählt aber für sich genommen war es eine Enttäuschung.
LiS2 und Vampyr habe ich beide abgebrochen. TmW gibts nur für die Box. Ich bin mir einfach nicht so sicher, ob man wieder ein tolles Spiel erhält. Zumal man das Spiel ohne Episoden gefühlt ordentlich gekürzt hat und sich auch gar nicht so viel entwickeln kann.
Bei Telltale fand ich häufiger mal auch erst die zweite Staffel richtig gut.
Die schier unglaubliche Menge an Fanmaterial sagt aber etwas anderes.
LiS war die perfekte Kombination. Yuri, aber westlich. Gut umgesetztes College Drama, aber mit Zeitreise Twist. Holt fast jeden ab.
Tell me why war ein solides Spiel.
Mit Ausreißern nach oben und nach unten.
Aber durchaus unterhaltsam. Von der der Episode war ich aber enttäuscht. Also in meinen Augen nur zu 2/3 gut. Am Ende hat denen irgend wie gefühlt die Zeit gefehlt. So kommt es mir vor.
Auf Twin Mirror habe ich dennoch Lust. Ich mag die Art von Spiel und werde mir das auf jeden Fall anschauen.
Schon damals der erste Trailer hat mir gefallen.
Ps. Schöner Test!