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Virtua Tennis 3 (Sport) – Virtua Tennis 3

Ein Meister aus glorreichen Segazeiten kehrt zurück, um die Magie des Filzballs zu beschwören: Virtua Tennis. Der Klassiker, der schon im Jahr 2000 in wenigen Sekunden jedes Dreamcast-Zimmer in eine heiß umkämpfte Arena verwandeln konnte, will es auch in der nächsten Generation wissen. Kann die unvergleichliche Dynamik der alten Arcade-Schule auch im Jahr 2007 faszinieren?

© Sega / Sega

Lange Duelle

Die ebenso simple wie logische Spielmechanik führt sehr schnell zu regelrechten Taktikschlachten über dutzende Ballwechsel. Das Schöne ist: Die Fehlerquote bei normalen Schlägen ist fast gleich null. VT3 ist keine Simulation im Sinne realistisch berechneter Flugkurven und sportlicher Wahrscheinlichkeiten. Im Gegensatz zu Top Spin 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7837′)“>

landen auch riskante

Zwölf Minispiele warten auf euch, die sich im Laufe der Karriere in ihrem Anspruch steigern. Könnt ihr die grünen Bereiche treffen? (PS3)

Crosses kaum im Seitenaus, knifflige Stopps kaum im Netz, so dass der Spielfluss fast nie unterbrochen wird. Auch Netzroller, Stolperer oder ähnliche Brüche gibt es nicht. Statt Fehler über zu weit geschlagene Bälle zu machen, werden sie hier durch zu lasch oder schlecht getimte eingeleitet. Und spätestens, wenn man aus Verzweiflung zum Hechtsprung ansetzen muss, hat man den größten Fehler gemacht: Zeit für das optimale Positionieren verloren und dem Gegner das Heft des Handelns überlassen.

Man kann sich in VT3 sehr schnell warm schlagen und in einen temporeichen Rhythmus kommen, ohne Angst um jeden Zentimeter zu haben. Trotzdem geht das nicht ewig: Wenn die Ballwechsel ein bestimmtes Maximum von 30, 40 Schlägen auf beiden Seiten erreichen, gibt es Ermüdungserscheinungen. Irgendwie nimmt dann die Fehlerquote rapide zu und die Bälle landen plötzlich doch im Netz. In diesen Momenten fühlt man sich allerdings wie bei einem russischen Roulette, denn nicht nur riskante, sondern auch ganz einfache Bälle können dann verhungern und die schlaffe Endstation bilden. Keine Bange: Diese Ermüdung ist nur temporär, schleppt sich nicht durch ein Dreisatzmatch. Beim nächsten Ballwechsel geht es wieder topfit zur Sache.

Ein paar Minispiel-Videos:

Download Court Curling
Download Pin Crusher
Download Alien Attack

Das Spielgefühl ist trotz vieler Ähnlichkeiten nicht identisch zum Dreamcast-Original: Es gibt deutlich mehr Fehlschläge nach returnierten Schmetterbällen. Wer da die falsche Taste drückt oder den Analogstick zum Dämpfen des Balles nicht schnell genug nach hinten zieht, wird ihn weit hinter die Grundlinie befördern. Auch die Aufschläge haben es in sich: Hier sind Asse wirklich selten, vielleicht sogar zu selten, und erfordern präzise Handarbeit. Nur die perfekte Kombination aus punktgenauer Richtungs- sowie Wuchteingabe sorgt ab und zu für unerreichbare Services. Immerhin provozieren viele klasse Aufschläger wie etwa Ancic auch halbe Asse, wenn sie mit voller Power treffen.

Tolle Kulisse mit Schönheitsfehlern

Krokodile warten auf Filzballtreffer…

Neben der intuitiven Steuerung und dem dynamischen Spielgefühl zeichnete sich VT auch immer durch seine prächtige Kulisse aus. Und auch 2007 schnappt sich Sega ganz locker den Titel des prächtigsten Tennisspiels. Sicher ist da noch Luft nach oben in Sachen Publikum, Wetter & Co. Aber freut euch auf farbenfrohe Duelle in bis zu 1080p: Hervorragend modellierte Profis mit individuellen Jubel- und Frust-Szenen, gestochen scharfe, den Belag unheimlich körnig abbildende Plätze, klasse Lichtverhältnisse, angenehm lebendige Zuschauer und vor allem die lebensechten, von Spieler zu Spieler markant variierenden Bewegungsabläufe können sich sehen lassen. Auch auf dem PC sieht das Spiel bei voll aktivierter Kantenglättung und Schatten in 1280×1024 hervorragend, wenn nicht sogar einen Tick besser als auf Konsolen aus.

Egal ob Federer, Roddick, Henman oder Haas, Williams, Hingis, Sharapova oder Davenport – 20 bekannte Profis sind mit ihren individuellen Merkmalen dabei. Ein Hüne wie Ancic läuft anders und schlägt ganz anders auf als etwa der kleine, flink spurtende Spanier Nadal. Ein Monfils schmettert beidhändig im Sprung, ein Henman locker von oben herab. Sand wird bei jedem Schritt aufgewirbelt und bei allen heftigen Bewegungen bauschen sich die Shirts auf. In der Nahaufnahme sind sogar die Poren im Gesicht der Profis zu sehen und der Filzball hinterlässt auf dem Platz seine Spuren. Schade ist nur, dass man keine Wiederholungen einleiten kann wie etwa in Pro Evolution Soccer 6: Man ist auf automatische Replays angewiesen, die nicht immer die Dramatik einer Szene oder das Auftreffen des Balles einfangen.

Sega bietet auch nicht ganz das Maß an Fotorealismus, das Next-Generation verspricht. Man ist nicht ganz so nah an der Faszination wie etwa Fight Night Round 3 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=8355′)“>

. Man vermisst z.B. das langsame Schwitzen der Profis auf Haut und Stoff, wie man es auch aus NBA 2K7 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9919′)“>
kennt. Und warum wird das Netz beim Einschlag eines Aufschlags oder Crosses nicht bewegt? Es bleibt leider nur eine starre Mauer – schade. Auch die Soundkulisse spielt nicht auf höchstem Niveau: Die abschaltbare Musik mal

Auch in der Halle warten Minispiele auf euch.

außen vor gelassen, gibt es neben einigen guten auch einige unpassende Soundeffkte. Vor allem im Doppel mit vier Mann scheppern die Trittgeräusche manchmal recht blechern; außerdem vermisst man den Ton des Balles beim Aufschlagen: Es gibt kein Geräusch, wenn der Filz auf den Boden titscht. Dafür krachen die Schlaggeräusche und auch die Spielerausrufe vom gehetzten Stöhnen bis zum Kraftschrei können sich hören lassen.

PS3 vs. Xbox 360

Obwohl sich der Titel in unseren Vorschaufassungen auf der PS3 bisher immer deutlich besser präsentierte, hat er sich auf der Zielgeraden auf beiden Konsolen etwa auf par eingefunden. Wir erinnern uns: Zwei unterschiedliche Teams entwickelten je eine Version; Sumo Digital die 360, AM2 die PS3-Fassung. Aber am Ende scheinen sich beide fast komplett angeglichen zu haben. Auch wenn man auf Sonys Konsole noch etwas körnigere Plätze und eine bessere Beleuchtung sieht, gleichen sich beide fast wie Zwillinge. Schön ist, dass es im Gegensatz zu vielen anderen Spielen hier auf der PS3 keine großen Kantenprobleme gibt. In Sachen Spielgeschwindigkeit kommt uns allerdings die 360-Fassung etwas flüssiger vor – auf Sonys Konsole sind ab und zu kleine Einbrüche in der Bildwiederholrate zu beobachten.