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Warhammer: Mark of Chaos (Taktik & Strategie) – Warhammer: Mark of Chaos

In der Welt der Brettspiele sind die Warhammer-Armeen eine feste Größe: Der Kampf zwischen Imperium und Chaos, zwischen Elfen und Orks wird seit vielen Jahren weltweit mit Würfelglück und bemalten Miniaturen auf dem Tisch ausgetragen. Kann das ungarische Team von Black Hole Entertainment die Faszination dieses detailverliebten Hobbys in eine Polygonwelt übertragen?

© Black Hole Entertainment / Deep Silver / Namco Bandai

Fazit

Sieht gut aus, mach erst Spaß, aber fühlt sich auf Dauer einfach zu schlaff an – da war so viel mehr drin! Hey, Black Hole Entertainment, das ist verdammt noch mal Warhammer! Warum tanzt der Hammer hier nicht brachialer im Kampfgetümmel? Wo ist diese martialische Düsternis auf dem Schlachtfeld, die euer herrliches Intro noch verspricht? Warum ist die Kampagnenkarte so eingleisig angelegt? Wo ist dieser letzte gemeine Schliff der Kommentare, der Dark Omen anno 1998 so auszeichnete? Immerhin: Warhammer: Mark of Chaos spielt sich wie der kleine Bruder von Medieval 2: Etwas wilder und bunter dank Magie und Fantasy, etwas rollenspielähnlicher dank Heldeneinsatz und Itemhatz. Die Schlachten sind leichter zu führen, punkten mit einem effizienten Moralsystem und einigen territorialen Finessen, die der große Bruder nicht bietet. Es gibt nützliche Formationen vom Keil bis zum Schildwall, sogar Belagerungen mit Kanonen und die Helden locken mit interessanten Skilltrees. Aber man erreicht trotz Drachen- und Riesenaufgebot einfach nicht das epische Mittendringefühl eines Medieval 2 oder die herrliche Choreographie der Nahkämpfe eines Warhammer: 40.000 – Dawn of War. Die Kämpfe sind bunt und üppig, aber seltsam unspektakulär und aufgrund der KI wenig anspruchsvoll; die Duelle der Helden werden grauenhaft statisch inszeniert. Das Spiel punktet wiederum mit einem guten Figurendesign, einem Armee-Editor und vielen Anleihen bei der Tabletop-Vorlage, die im Hintergrund das Kampfgeschehen berechnen. Wer seine Chaos-Truppen online anführt, könnte trotz der Defizite in Sachen Regie gut unterhalten werden. Solisten ohne Games Workshop-Hobbykeller wird das Abenteuer aufgrund der fragwürdigen KI, der immergleichen Missionen sowie eines fehlenden freien Spielmodus auf lange Sicht allerdings nicht satt machen. Unterm Strich kein großes Epos, eher Fantasy-Popcorn für zwischendurch.

Wertung

PC
PC

Unterm Strich kein großes Epos, aber leckeres Fantasy-Popcorn für zwischendurch!

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