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Warhawk (Simulation) – Warhawk

Nanu, Warhawk gibt es jetzt auch als Blu-ray-Variante? Sollte das Spiel nicht exklusiv als Download im PlayStation Store erhältlich sein? Nein, die actionreichen Massenschlachten findet ihr jetzt auch im Laden eures Vertrauens. Freunde gepflegter Unterhaltungen freuen sich übrigens über das beiliegende Bluetooth-Headset. Allerdings kostet das Bundle mit 61,95 Euro rund doppelt so viel wie die Variante aus dem Internet. Lohnt sich die Investition?

© Incog Inc. / Sony

Rush Hour

»Brrratz!« Ein gewaltiger Knall lässt die Membran meiner Boxen erbeben. Der gegnerische Panzer vor meinen Augen hat sich effektvoll in seine Einzelteile zerlegt. Doch ich habe keine Zeit, das Feuerwerk zu genießen. Mein Mitfahrer klappert nervös mit der Einstiegsluke unserer gepanzerten Festung, während ich einen Blick auf die Karte werfe.

Spannend: Stadtrundfahrt durch Bagdad.

Recht hat er, Zeit ist Geld, vor allem in Warhawk. Auch ich fühle mich nach einer fünfstündigen Session aufgekratzter als der cholerische Unreal-Tournament-Junge von Youtube.

Wieder knallt es. Diesmal hat es unser Vehikel erwischt. Das Empfangskomitee am anderen Ende der langen Brücke hat uns ein nettes Begrüßungsgeschenk mit der Bazooka zugestellt. Glücklicherweise bin ich rechtzeitig ausgestiegen, und bereits anderthalb Sekunden später sitze ich im Cockpit eines in der Nähe herumstehenden Kampfjets. Mit einem lässigen Doppelklick auf den R-Trigger zünde ich meinen Nachbrenner. Keine zwei Sekunden sind verstrichen, als ich den gegnerischen Stützpunkt erreicht habe und meine Rache mit einer MG-Salve vollende. Eins meiner 15 Team-Mitglieder ist gerade dabei, den Posten zu erobern, also kümmere ich mich um den heran rauschenden Flieger, der mich bereits ins Visier genommen hat. Ich zünde einen Satz Ablenk-Geschosse, vollführe ein paar aberwitzige Pirouetten, und schon habe ich den Spieß umgedreht. Jetzt verwandeln meine eigenen zielsuchenden Raketen den Widersacher in ein blitzendes und rauchendes Feuerwerk.

Battlefield auf Speed

Ihr habt es sicher schon gemerkt: Warhawk ist wie Battlefield, nur auf doppelter Geschwindigkeit. Und unrealistischer natürlich, denn alles ist auf einfachen, schnörkellosen Arcade-Spaß ausgelegt.

Jetzt geht’s rund: Mit Hilfe des rechten Sticks fliegt ihr Loopings und Schrauben.

Story, Kampagne, KI-gesteuerte Bots, Renderfilmchen – all das gibt es hier nicht. Das Menü wirkt grafisch so simpel wie in einem Freeware-Spiel. Immerhin könnt ihr dadurch blitzschnell durch die Seiten blättern. Auch sonst gibt es keinen unnötigen Schnickschnack, die Entwickler haben sich einzig und allein auf das Wesentliche konzentriert: die Online-Schlachten mit bis zu 32 Spielern.

Und die flutschen derart flüssig über den Bildschirm, dass es gar nicht auffällt, dass die Mitspieler sich ganz woanders befinden. In all meinen Spielstunden sind mir so gut wie keine Lags aufgefallen. Das liegt offenbar am guten Netcode und daran, dass ihr eure Spielregion selbst festlegen könnt. Außerdem prüft Warhawk beim Eröffnen eines eigenen Spiels euren Datendurchsatz. Mit meinem Upload von 900 kb pro Sekunde durfte ich z.B. einen Server mit bis zu zwölf Leuten eröffnen. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch einen Dedicated Server aufmachen, auf dem regulär bewertete Matches laufen. Dann dürft ihr selbst allerdings nicht mitspielen. Außerdem bietet Sony selbst einige Server an, auf denen bei Matches mit bis zu 32 Spielern die Ergebnisse in euren Rang einfließen. Neben der Bewertung werdet ihr für Teamwork, eine hohe Anzahl spezieller Kills und ähnliche Leistungen mit Abzeichen belohnt.