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Warhawk (Simulation) – Warhawk

Nanu, Warhawk gibt es jetzt auch als Blu-ray-Variante? Sollte das Spiel nicht exklusiv als Download im PlayStation Store erhältlich sein? Nein, die actionreichen Massenschlachten findet ihr jetzt auch im Laden eures Vertrauens. Freunde gepflegter Unterhaltungen freuen sich übrigens über das beiliegende Bluetooth-Headset. Allerdings kostet das Bundle mit 61,95 Euro rund doppelt so viel wie die Variante aus dem Internet. Lohnt sich die Investition?

© Incog Inc. / Sony

Besetzt!

Im Zonen-Modus erobert ihr wie in Battlefield die neutralen Stützpunkte auf der Karte. Besetzt ihr zwei aneinander grenzende Posten, verbinden sich eure auf der Karte rot oder blau eingefärbten Zonen. Dadurch kommt ihr an mehr Fahrzeuge, die in eurem neu erschlossenen Gebiet herumstehen.

Hommage an Bob Ross: In diesem Level wird die Schlacht auf einer malerischen Inselgruppe ausgefochten. 

Beim zweiten Modus im Spiel handelt es sich um eine klassische Capture-the-Flag-Variante. Durch erobern von Spawn-Punkten könnt ihr euch langsam an den Gegner heran arbeiten. Besonders viel Spaß macht es, den heimkehrenden Flaggendieb mit eurem wendigen Flieger aus der Luft zu beschützen.

Die letzten zwei Spielvarianten sind Deathmatches und Team-Deathmatches, die ihr auf einer der fünf Karten austragt. Moment mal, nur fünf Karten – ist das nicht arg wenig? Eigentlich schon, aber je nach Spielmodus sind die riesigen Levels in mehrere Bereiche unterteilt, ähnlich wie in Battlefield 2. In einem Team Deathmatch mit kleiner Teilnehmerzahl bekriegt ihr euch zum Beispiel nur in den Gassen eines kleinen Stadtkerns. Oder die Schlacht spielt sich auf nur zwei der zahlreichen Inseln und der dazwischen hängenden Brücke ab. Die einzelnen Ausschnitte sind clever platziert, so dass ihr unterschiedliche Taktiken für ein und dieselbe Mission austüfteln könnt. Oder ihr startet einen reinen Luftkampf. Dann bekriegt euch mit euren Flugzeugen über dem Luftraum einer kompletten Map.

Hübscher Ausblick

Trotz einer beeindruckenden Weitsicht bleibt die Framerate auf dem Level von soliden 30 Bildern pro Sekunde. Aus der Nähe wirken Vegetation und Gebäude zwar etwas blass und detailarm, aber immerhin gibt es schöne Oberflächenstrukturen auf den Charakteren, Wänden und Metalloberflächen zu bewundern. Die sind bei näherer Betrachtung zwar nicht so gestochen scharf wie die in Perfect Dark Zero oder in Gears of War, aber trotzdem hübsch anzuschauen.

Bis zu vier Spieler dürfen sich im Splitscreen bekriegen.

Der namengebende Warhawk und sein Gegenstück der zweiten Mannschaft, der Nemesis, sind eine Kreuzung aus Düsenjäger und Schwebe-Flugzeug. Mit einem Druck auf die Dreieck-Taste wechselt ihr zwischen den beiden Modi hin und her. Im langsamen Schwebeflug könnt ihr an einem Fixpunkt verharren und so eure Gegner genauer anpeilen. Doch gleichzeitig stellt ihr dann ein leichteres Ziel für Angreifer dar. Im Flug-Modus dagegen benutzt ihr den linken Analogstick wie einen klassischen Steuerknüppel. Wenn ihr die standardmäßig ausgeschaltete Neigungserkennung aktiviert, steuert ihr euer Flugzeug, indem ihr das Joypad wie ein hyperaktives Kind im Kaufhaus nach rechts und links kippt. Dann dürft ihr das Fadenkreuz sogar frei mit dem Analogstick auf dem Bildschirm umher wandern lassen, um eure Mitspieler schneller vom Himmel zu holen. Andererseits konnte ich mein Flugzeug mit dieser Variante nicht so souverän unter Kontrolle halten wie mit der konventionellen Steuerung.

Achtung, Turbulenzen!

Ihr könnt die Empfindlichkeit der Neigungserkennung und der Sticks übrigens stufenlos feintunen. Zusätzlich gibt es eine »Profi-Steuerung«, mit der ihr noch mehr Kontrolle über eure Luft-Stunts erlangt. Wenn ihr im normalen Modus den rechten Stick bewegt, seht ihr, wie sich euer Flugzeug vor euren Augen in der gedrückten Richtung überschlägt. Im Profi-Modus macht die Kamera dagegen jede Bewegung eures Kunstfliegers mit. Eine Kotztüte liefert Sony nicht mit – sehr wohl aber das Bluetooth-Headset Jabra BT135. Zumindest, wenn ihr euch für die Vollpreis-Variante entscheidet. Benutzer der Download-Version im PlayStation Store müssen auf das Zubehör verzichten, zahlen aber auch nur 29,99 Euro.

Seid ihr zu Fuß unterwegs, wirkt die Steuerung von Soldat und Zielkreuz leider etwas schwammig. Auch die Waffen sind nicht sonderlich gut ausbalanciert. Mit der Standardpistole oder dem Maschinengewehr müsst ihr mehrere Magazine verballern, bis euer Gegner endlich ins Gras beißt. Benutzt lieber das Messer – damit macht ihr im Nahkampf einen besseren Schnitt. Ein Hieb mit der Klinge und euer Kontrahent ist Geschichte. Mit der Zeit stellt man sich aber darauf ein, die Panzer, Jeeps, Flugzeuge und die zahlreich herumliegenden Bonus-Waffen wie der Flammenwerfer und die Bazooka zu benutzen. Dann spielt die schwache Durchschlagskraft der Standard-Pusten keine Rolle mehr.