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Warlock: Master of the Arcane (Taktik & Strategie) – Warlock: Master of the Arcane

Bislang war Ino-Co Plus für kreative Strategie namens Majesty bekannt, bei der manches angenehm anders lief: Wann musste man schon mal Helden zum Ziel locken? In Warlock: Master of the Arcane haben sich die Macher zwar erneut für eine Fantasy-Welt aber auch für ein klassisches Spielprinzip entschieden. Und das erinnert in vielerlei Hinsicht an Civilization.

© Ino-Co Plus / Paradox Interactive

Eher leichte Quests

 

 

Die Aufgaben sind in der Mehrzahl machbar, was auf Dauer leider unterfordert.
Die Aufgaben sind in der Mehrzahl machbar, was auf Dauer leider unterfordert. © 4P/Screenshot

Manche Bauten dienen auch als Ziele für die Aufgaben, die man schon aus Majesty kennt. Allerdings sind sie nicht mehr so fordernd wie dort, wo man den gierigen Helden eine fürstliche Belohnung anbieten musste, damit sie sich überhaupt in Bewegung setzten. Das ist dieses Mal nicht mehr der Fall, weshalb Einheiten wie Waldläufer oder Diebe an Bedeutung verloren haben. Früher musste man zur Erkundung erst einen Ranger schicken, damit der Nebel des Krieges sich lichtete. Bei Warlock reicht ein direkter Mausklick, damit sich eine beliebige Einheit dorthin bewegt, auch wenn es Unterschiede in der Beweglichkeit gibt. So kann es schon mal mehr als eine Runde dauern, bis schwere Truppen ankommen.

 

 

Es gibt auch umfangreichere Quests, wenn man z.B. eine Stadt erobern soll, die aufgrund der Markierung gut zu finden ist. Bisweilen wird die Zeit dafür knapp, wenn man seine Armee erst noch über einen Meeresarm setzen muss. Meistert man eine Mission nicht, bleibt das aber meist ohne Folgen. Es sei denn, man musste etwas für eine Gottheit erledigen, zu der sich dann das Verhältnis verschlechtert. Unterm Strich bieten auch kleinere Entdeckungen wesentlich weniger Nervenkitzel als noch in Majesty 2, so dass man nicht mehr Tage mit dem Ausheben eines Wolfsbaus beschäftigt ist. Den knackt man nun im Vorbeigehen und bekommt auch noch Kohle dafür. Die gibt’s auch für andere Entdeckungen auf Land und See.

 

Gefechte wie bei Civ?

 

 

Kriege sind viel leichter als bei Civ. Man belagert eher die Siedlungen des Feindes, als dass der es mal vor die eigenen Tore schafft.
Kriege sind viel leichter als bei Civ. Man belagert eher die Siedlungen des Feindes, als dass der es mal vor die eigenen Tore schafft. © 4P/Screenshot

Die Rundenkämpfe sind von der Funktion her durchaus mit Civ 5 zu vergleichen, auch wenn sie weniger anspruchsvoll sind. Auf jedem Hexfeld kann sich wie beim großen Bruder nur eine Einheit befinden, deren Schlagkraft umgehend angezeigt wird. Man kann auch erkennen, wie Gegner in Reichweite getroffen würden, noch bevor man sich entscheidet, wen man angreift. Es gibt eine Reihe von Nah- und Fernkämpfern, die etwas vielfältiger als bei Civ sind – es gibt Trolle, Vampire und Geister. Jede Einheit hat Stärken und Schwächen, die man erst austesten muss. Bären, Wölfe und Ratten etwa sind gegen Pfeilbeschuss anfällig. Die Soldaten sammeln Erfahrung: Beim Aufstieg kann man Fähigkeiten wie „Stadtkämpfer“ wählen, die je nach Typ variieren.  Und damit man keine Einheit vergisst, werden vor Schluss einer Runde alle verbliebenen durchgezählt.

 

 

Was im Kleinen noch gut funktioniert, ist aus größerer Sicht leider nicht fordernd genug. Obwohl man im Kampf durchaus mal Truppen einbüßt, verliert man doch kaum einen Krieg. Die KI ist zu harmlos, um mal einen massive Attacke zu starten. Stattdessen kommen ein paar Hansel an, die man recht schnell nieder metzelt. Zu keiner Zeit  konnte die virtuellen Rivalen mich wirklich in die Bredouille bringen, eine koordinierte Aktion starten oder gar meine Stadt erobern, was bei Civ öfters vorkommt. Da hilft auch ein höherer Schwierigkeitsgrad nicht viel, der die KI nicht wesentlich intelligenter macht. Macht man sich zu Beginn noch Sorgen, weil einem ständig einer den Krieg erklärt, gewöhnt man sich später an eine relative Sicherheit. Trotz Mehrfrontenkrieg bietet einem der Feind einen Frieden an? Der Untergang des eigenen Reichs bleibt so der Ausnahmefall.

 

Eingeschränktes Paktieren

 

 

Diplomatisch gibt's leider nur das Nötigste, weshalb der Feind schemenhaft bleibt.
Diplomatisch gibt’s leider nur das Nötigste, weshalb der Feind schemenhaft bleibt. © 4P/Screenshot

Da sind wir auch schon beim Verhandeln mit anderen Zauberern, die man im Laufe einer Partie so trifft. Leider bietet die Diplomatie viel weniger Möglichkeiten als bei Civ, da man dem Gegenüber nur Gold, Mana, Allianz oder Krieg anbieten kann. Ein Austausch von Zaubersprüchen wird ebenso vermisst wie das Schenken von Einheiten an Alliierte oder eine bessere Auswahl an Staatsverträgen wie etwa Handelsabkommen. Zudem wirkt das Verhalten des Verhandlungspartners oft willkürlich, da man nicht genau sieht, wie er überhaupt zu einem steht. Es gibt auch keine Möglichkeit für Geheimaktionen, da Spionage schlicht fehlt.

 

 

Diese Beschränktheit wird auch dadurch nicht gemindert, dass es eine Anzeige dafür gibt, wie ein Feind zu einer Form der Magie steht. Das Ganze soll theoretisch so funktionieren, dass Zaubern auch Konsequenzen nach sich zieht: Wer nur Totenbeschwörungen durchführt, wird also in die Ecke des Bösen gedrängt. Obwohl durchaus interessant gedacht, bringt es in der Realität wenig, da man auch regelmäßig andere Arten von Magie praktiziert. Selbst der finsterste Nekromant wird mal einen Heilzauber für seine geliebten Zombies wirken, was vieles wieder ausgleicht. Auch darüber hinaus fehlt es an spürbaren Konsequenzen: Zwar sollten einem irgendwann die Götter den Krieg erklären, wenn man es übertreibt, aber trotz aller Versuche ist das noch nie vorgekommen.          

  1. Scorcher24 hat geschrieben:Nein, dazu hab ich Ausnahmsweise mal keine Zahlen^^. Aber bei über 30 Millionen Accounts..

    Das ist aber überhaupt kein Argument für Deine etwas gewagte Behauptung weiter oben.
    Oder wolltest Du damit auf das Spiel-mal-nebenbei-kaufen hinaus oder die Tatsache, dass man über Steam Spiele eher entdeckt? Dann würde ich sicher zustimmen.

  2. Scorcher24 hat geschrieben: Es gibt mehr Leute die Spiele nur kaufen wenn sie auf Steam sind, als die, die es deswegen nicht kaufen.
    Das ist die harte, kalte Realität.
    Dann hast dazu sicherlich Zahlen :)
    Nein, ehrlich jetzt. Ich brüchte gerade selber eine halbwegs verläßliche Quelle zur Steam-Nutzung über das hinaus, was Valve veröffentlicht. Hast Du was? Vielen Dank im Voraus!

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