Echtzeit-Strategen bekommen in diesem Jahr ordentlich Nachschub: Auch wenn die vermeintlich großen Titel wie Age of Mythology und WarCraft III noch auf sich warten lassen, sorgen bereits weniger PR-mächtige Spiele für Feldherren-Spaß – erst kürzlich konnte Warlords Battlecry 2 begeistern. Jetzt schickt Publisher Microids mit Warrior Kings ein episches Schwergewicht ins Rennen, das Euch in eine düstere Fantasywelt entführt. Genre-Abklatsch oder innovatives Schlacht-Erlebnis? Die Antwort gibt`s im Test!
Mittelalter meets Fantasy
Warrior Kings spielt in einer düsteren Fantasywelt, die sich hinsichtlich der Figuren, der Konflikte und Königreiche bewusst an das europäische Mittelalter und seine Legenden anlehnt: Ein Feldherr heißt z.B. Karlem Agnus, ein Königreich Angland und der Protagonist trägt den leicht veränderten, aber immer noch mythenschweren Namen Prinz Artos, in dessen Rolle Ihr schlüpft.
Rache ist süß
Als junger Prinz müsst Ihr mit ansehen, wie Euer Vater der Ketzerei beschuldigt und von den Schergen des Großinquisitors massakriert wird. Zunächst bleibt Euch nur die Flucht: Mit einigen Getreuen verlasst Ihr Eure Heimat und strandet am nördlichen Zipfel der vom Kleinkrieg diverser Lords gezeichneten Insel Angland. Hier müsst Ihr Euch festsetzen, um einen gigantischen Rachefeldzug gegen das Imperium des Einen Gottes zu führen…
Christ, Heide oder Atheist?
Aber bevor Ihr gegen die großen Feinde kämpft, dürft Ihr Euch mit einer Vielzahl an kleinen Baronen auseinandersetzen, Bündnisse schließen und vor allem eines: wichtige weltanschauliche Entscheidungen treffen. Während der Kampagne, die sich über 22 Missionen erstreckt, habt Ihr an bestimmten Stellen die Qual der Wahl zwischen drei Pfaden. Wollt Ihr die heidnischen Götter verehren und auf die Unterstützung von Dämonen bauen? Setzt Ihr lieber auf die modernen Geister der Renaissance und ihre Technik? Oder folgt Ihr gar dem intoleranten Imperium des Einen Gottes und seinen Kreuzrittern? In Multiplayer-Partien, an denen bis zu acht Spieler über LAN oder Internet teilnehmen können, starten übrigens alle neutral und entscheiden sich -wie in der Kampagne- erst während des Spiels für einen der drei Wege, wobei auch Mischformen möglich sind.
Defensiv, offensiv oder ökonomisch?
Jede Weltanschauung unterstützt eine bestimmte Spielweise: Die Heiden haben z.B. sehr günstige, aber schwach gerüstete Einheiten – dafür könnt Ihr auf Erdmagie, Talismane und die Beschwörung von beeindruckenden Dämonen setzen, was aggressiven Spielern entgegenkommt. Das Imperium bietet genau das Gegenteil: teure und sehr kampfstarke Einheiten vom Inquisitor bis zum Kreuzritter, die jedoch eher behäbig sind und sich deshalb für defensive Naturen eignen. Und als Vertreter der Renaissance stehen Euch vor allem wirtschaftliche und technologische Vorteile wie schweres Belagerungsgerät und Schwarzpulver zur Verfügung.