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Watch Dogs (Action-Adventure) – Der Fluch der offenen Welt?

Vor zwei Jahren sorgte Ubisoft mit der ersten Präsentation von Watch Dogs auf der E3 für Furore. Technisch und thematisch schien der Open-World-Titel der erste große Maßstab für die Fähigkeiten der neuen Konsolen und aktueller PC-Systeme zu sein. Doch was ist nach Verschiebungen und Diskussionen über verminderte Grafikqualität oder Auflösungen übrig geblieben? Der erste große Titel für die neue Generation?

© Ubisoft Montréal / Ubisoft

Ubisoft hat hinsichtlich des Figurenverhaltens der Zivilisten einige Fortschritte gemacht: Ihre Reaktionen auf bestimmte Aktionen und Verhaltensweisen sind glaubwürdiger als z.B. im Los Santos von GTA 5. Meine Überraschung, als ein Zeuge die Polizei rief, nachdem ich ihn in GTA-Manier hinter dem Steuer hervorgezogen und auf die Straße befördert habe, war groß. Dennoch muss man sich davor hüten, unter die Oberfläche zu schauen. Denn dann kommt es immer noch und immer wieder zu Ausfallerscheinungen. Wie z.B. der Zivilist, der abhauen möchte, nachdem ich im Waffenladen meine Knarre gezogen habe, er es aber nur bis zur Tür schafft und gegen den Türrahmen läuft – wieder und wieder, minutenlang.

Reflections-Rückschritt?

Nachdem sowohl die Saints-Row- als auch die GTA-Serien von Teil zu Teil mit einer besseren Fahrphysik aufwarten konnten, war ich gespannt, wo sich Watch Dogs positionieren würde. Die Erwartung wurde zusätzlich gesteigert, als bekannt wurde, dass Reflections (Driver-Serie) mit Ubi Montreal an dem Spiel arbeitet. Denn das konnte ja nur bedeuten, dass sich die Briten um die Fahrphysik kümmern, richtig? Angesichts dessen hätte ich aber auch in diesem Bereich mehr erhofft. Kein Fahrverhalten auf Simulationsbasis wie z.B. in Forza Horizon oder Test Drive Unlimited. Aber dennoch ein Modell, das sich deutlich von dem abhebt, was man von Volition oder Rockstar kennt und in etwa gleichwertig zu dem ist, was in Driver San Francisco verwendet wurde. Dem ist leider nicht so: Die unterschiedlichen Fahrzeugtypen weisen zwar verschiedene Charakteristika auf und es gibt sogar eine Cockpitansicht. Doch auch hier schafft man es nicht, sich vom allgemeinen Action-Open-World-Standard zu lösen.

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Auch erzählerisch kann sich Watch Dogs nicht von der vielfältigen Konkurrenz absetzen. © 4P/Screenshot

Mitunter hat mich die Kontrolle über die Boliden und Zweiräder an Sleeping Dogs erinnert – ebenfalls ein Titel mit offener Welt, der viel Potenzial, aber wenig konsequente Umsetzung bot.

Mit über 50 lizenzierten Songs liegt man auch akustisch am unteren Ende des Spektrums, wenn man die unterschiedlichen Radiosender in Stilwater oder Los Santos als Vergleichswert nimmt. Immerhin: Die sporadischen Nachrichtendurchsagen im Radio nehmen immer wieder Bezug auf Ereignisse, die man in Gang gebracht hat. Und bis man beim Abhören von Telefonaten auf Wiederholungen stößt, muss man sehr viele Mobilgeräte hacken. Zudem ist die deutsche Lokalisierung ordentlich. Zwar hat man sich bei Produktionen von Ubisoft mittlerweile an einen hohen Standard gewöhnt, doch als Selbstverständlichkeit werde ich das nicht abtun. Zwar liegt die ebenfalls enthaltene englische Sprachvariante deutlich vor der übersetzten Variante, bei der einige Nebenfiguren ungewöhnlich schwächeln. Doch insgesamt wird die Atmosphäre von den sporadischen Aussetzern der Sprecher nur unwesentlich gemindert. Zumal der elektronische Soundtrack von Brian Reitzell (u.a. Lost in Translation) es fast immer schafft, die bedrohliche Stimmung aufzubauen, die von Kulisse oder Story zu selten gebildet werden.

T okay?

Ich kann mich noch gut erinnern, mit welcher Euphorie Kollege Paul seinerzeit von der E3-Präsentation und der dort gezeigten visuellen Pracht berichtet hat. Und ungeachtet der Diskussion um Verminderung der Grafikqualität oder um aufskalierte 900p- oder 792p-Auflösung auf den vermeintlichen HD-Konsolen war ich gespannt, wie sich Chicago denn nun präsentiert. Und ich muss sagen, dass ich auf hohem Niveau enttäuscht bin. Gerade auf den Konsolen hatte ich mehr erwartet. Die Kulisse ist sauber, keine Frage. Und sobald der Regen nachts vom nassen Asphalt abprallt und Aidens Mantel vom Wind bewegt wird, während die Scheinwerfer einen blenden, weht nicht nur der Sturm durch die Straßenschluchten, sondern auch ein starker Hauch von Grafik der nächsten Generation – auf dem PC mit Ultra-Einstellungen noch mehr.

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Das Figurendesign ist gut, die Charakterzeichnungen wurden aber aus dem Schablonenbuch für Hollywood-Blockbuster entnommen. © 4P/Screenshot

Doch angesichts der Meisterleistung, die Rockstar Games auf den Konsolen der letzten Generation vollbracht hat, hatte ich mehr erwartet. Ja: GTA franst auf PS3 und 360 an den Kanten auf. Und es gibt Pop-Ups sowie Tearing. Letzteres kann man hier in Ausnahmefällen allerdings auch beobachten. Und wie schon bei Saints Row und einigen anderen Open World-Spielen ist die Sichtweite, in der Fahrzeuge oder Passanten eingeblendet werden, immer noch überschaubar. Soll unter dem Strich heißen: Natürlich sieht Watch Dogs im direkten Vergleich besser aus als z.B. GTA 5. Aber angesichts der vermeintlich zur Verfügung stehenden Hardware vermisse ich den Wow-Faktor. Und die seltenen, aber immer noch auftauchenden Einbrüche der Bildrate hätte ich auf PS4 oder Xbox One ebenfalls nicht erwartet – auch und gerade wenn diese dem Anlegen eines Speicherpunktes geschuldet sein sollten. Selbst bei der Mimik ist der Fortschritt gegenüber der Konkurrenz auf den alten Systemen nicht so groß wie erhofft.

  1. otothegoglu hat geschrieben: 03.04.2018 14:17
    dobpat hat geschrieben: 16.03.2018 19:15 Ich hab mir mal den PC Port für 5€ angetan. Naja was soll man sagen. Alleine der ekelhafte Konsolen FOV macht es im Grunde unspielbar.
    Von den ganzen anderen Sachen mal abgesehen. 6 Stunden “gespielt“. Dann runter damit. Technisch einfach Abteilung Mülltonne.
    Schade um die 5€, das Setting hätte mich gereizt.
    Also für 5 Euro macht man jetzt nicht soviel falsch bei diesem Titel. Falls dich das mit dem FOV stört, dann empfehle ich dir nach der "Mod" zu suchen (ein Programm, dass auch bei anderen Spielen den FOV verändern kann).
    Zur restlichen Technik kann ich nichts sagen, habe es auf der PS4 gespielt und da war für mich das gesamte Spiel eine Enttäuschung bis auf die Mission im Hochhaus, die mMn am besten und sinnvollsten inszeniert gewesen ist.
    Ich hab mit dieser Mod sogar hantiert. Funktionierte aber dann auch nur außerhalb von Räumen. Und dann nachher beim Neustart auch mal gar nicht, bzw. die Welt wurde nicht mehr richtig dargestellt. Das war mir einfach zuviel gefummel um es technisch brauchbar hinzubekommen. Sehe einfach auch nicht mehr ein warum ich mit Mods und Hacks das Spiel so umgestalten muss damit es passt. Das wäre in meinen Augen Aufgabe der Entwickler. Daher kam es dann schnell runter.
    Ich bin mittlerweile in einem Alter wo ich nicht mehr soviel rumjustieren will bis es läuft.
    Ein Produkt hat gut zu sein oder es kommt in die Mülltonne. Meine freie Zeit ist mir einfach zu schade für sowas.
    Leider erfährt man in Tests ja zu solchen Mängeln auch nix mehr, manchen fällt ein viel zu geringer FOV nichtmal auf. Auf dem konsolenlastigen 4 Players eh nicht und selten woanders.

  2. Also ich fands super. Ich hatte deutlich weniger erwartet. An der Grafik gibt es nichts auszusetzen, was einen Spielabbruch rechtfertigen würde. Es gibt heute keine hässlichen Triple-A-Spiele mehr.

  3. dobpat hat geschrieben: 16.03.2018 19:15 Ich hab mir mal den PC Port für 5€ angetan. Naja was soll man sagen. Alleine der ekelhafte Konsolen FOV macht es im Grunde unspielbar.
    Von den ganzen anderen Sachen mal abgesehen. 6 Stunden “gespielt“. Dann runter damit. Technisch einfach Abteilung Mülltonne.
    Schade um die 5€, das Setting hätte mich gereizt.
    Also für 5 Euro macht man jetzt nicht soviel falsch bei diesem Titel. Falls dich das mit dem FOV stört, dann empfehle ich dir nach der "Mod" zu suchen (ein Programm, dass auch bei anderen Spielen den FOV verändern kann).
    Zur restlichen Technik kann ich nichts sagen, habe es auf der PS4 gespielt und da war für mich das gesamte Spiel eine Enttäuschung bis auf die Mission im Hochhaus, die mMn am besten und sinnvollsten inszeniert gewesen ist.

  4. dobpat hat geschrieben: 16.03.2018 19:15 Ich hab mir mal den PC Port für 5€ angetan. Naja was soll man sagen. Alleine der ekelhafte Konsolen FOV macht es im Grunde unspielbar.
    Von den ganzen anderen Sachen mal abgesehen. 6 Stunden “gespielt“. Dann runter damit. Technisch einfach Abteilung Mülltonne.
    Schade um die 5€, das Setting hätte mich gereizt.
    Und wenn man dann daran denkt, dass der Shit mal 60 € (120 Mark!) gekostet hat.

  5. Ich hab mir mal den PC Port für 5€ angetan. Naja was soll man sagen. Alleine der ekelhafte Konsolen FOV macht es im Grunde unspielbar.
    Von den ganzen anderen Sachen mal abgesehen. 6 Stunden “gespielt“. Dann runter damit. Technisch einfach Abteilung Mülltonne.
    Schade um die 5€, das Setting hätte mich gereizt.

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