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Wii Play (Musik & Party) – Wii Play

Mit Wii Sports lag dem Wii ja schon beim Kauf eine recht spaßige Sammlung an simplen, bewegungsgesteuerten Sportspielen bei. Wem Tennis, Baseball, Bowling, Golf und Boxen jedoch auf Dauer zu wenig sind, der wird früher oder später vermutlich auch den Kauf von Wii Play in Erwägung ziehen. Schließlich gibt’s hier neun weitere auf den neuen Controller zugeschnittenen Minispiele inklusive zusätzlicher Wii-Fernbedienung für einen fairen Preis. Doch wie sieht’s bezüglich des Spielspaßes aus?

© Nintendo / Nintendo

Dann schon lieber eine Runde Laser-Hockey. Das ist zwar eigentlich nichts anderes als Tischtennis in der Draufsicht bzw. ein Pong-Klon bei dem man seinen Schläger nicht nur vertikal, sondern auch horizontal bewegen und sogar drehen kann.

Eine Runde Laser-Hockey kann ganz amüsant sein – aber nur wenn keine Linkshänder am Start sind.

 Aber so simpel das Spielprinzip auch sein mag, es macht durchaus Spaß. Vor allem zu zweit. Allerdings sollte euer Gegner kein Linkshänder sein, denn sonst seid ihr der einzige, der Spaß hat, während euer Gegenüber krampfhaft versucht die Fernbedienung durch Drehen und Wenden in den Griff zu bekommen. Warum es hier keine Linkshänderoption gibt, weiß wohl nur Nintendo.

Queue oder Route

Kommen wir zwischendurch einmal zu etwas positivem: Billard. Zwar beschränkt sich die Bewegungserfassung auch hier auf zweidimensionales Stoßen, aber wer Billard mag und gerade einen Kumpel zur Hand hat, wird hier vermutlich trotz simplem Arcade-Gameplay mehr Spaß haben als in allen anderen Minispielen zusammen. Zwar gibt es nur einen Spielmodus, bei dem man die Kugeln in numerischer Reihenfolge versenken muss und auch Kameraführung und Physik lassen teils zu wünschen übrig, aber für ein Minispiel ist es dennoch ganz ordentlich.

Auch das simple Angelspiel ist kurze Zeit ganz unterhaltsam. Zwar handelt es sich dabei eher um eine virtuelle Form des Magnetangelns, wie man es vielleicht noch aus der Kindheit kennt, aber zu zweit vergisst man im Kampf um die dicksten Fische schon mal das primitive Umfeld. Auf Dauer gibt die Steuerung aber viel zu wenig her.

Das Arcade-Billard macht am meisten Spaß, obwohl auch hier jede Menge Potential verschenkt wurde.

Einfach nur die Angel über den gewünschten Fisch halten und sie rechtzeitig anheben, ist alles, was man machen muss. Für ganz kleine Wii-Zocker aber definitiv der zugänglichste Titel.

Muh und Kabumm

Beim Hindernislauf Wilde Kuh fragt man sich hingegen ernsthaft, warum man überhaupt mit einer Fernbedienung spielt. Lenken, Gas geben und hüpfen sind eindeutig Dinge, die mit einem herkömmlichen Pad weit besser von der Hand gehen und so wirkt die Umsetzung eher erzwungen als dass sie einen von den Vorteilen der Wii-Steuerung überzeugt. Abgesehen davon wäre das Spiel aber auch konventionell gesteuert alles andere als eine Spaßgranate. Mit einer rasenden Kuh Vogelscheuchen umrennen und Bäumen ausweichen, dürfte den meisten wohl nur ein müdes Gähnen entlocken. Selbst zu zweit hat es sich hier schnell ausgemuht.

Ähnliches gilt für Panzerkiste, das letzte Spiel der überschaubaren Sammlung. Hier dirigiert ihr aus der Vogelperspektive einen Panzer über den Bildschirm, legt Minen und deckt eure Gegner mit Kanonenfeuer ein. Die Steuerung mit Steuerkreuz und Fernbedienung ist aber alles andere als intuitiv. Auch das Anstöpseln der Nunchuck-Erweiterung bringt keine wirkliche Besserung. Nach einer Weile wünscht man sich sogar, man hätte einen gewöhnlichen Controller mit zwei Analogsticks zur Verfügung. Allerdings nicht lange, denn kurze Zeit später fühlt man sich eher versucht, die Auswurftaste zu drücken, um dieser vorsintflutlichen Baller-Action im Stil von Ataris Tank-Serie den Laufpass zu geben. Eine Spielmechanik von vor 30 Jahren und eine Präsentation von vor 15 Jahren – hm, dafür brauche ich keinen Wii! Ein Satz, der leider auf fast alle Wii Play-Titel zutrifft…