Richtig gelesen: Das 3DS-Spiel ist weder neu noch gut. Und das, obwohl die Williams Collection ursprünglich einige der besten historischen Flippertische in einem fantastischen
Paket vereint. Ursprünglich, also auf PS2, enthielt die Sammlung acht Tische, die für PSP und Wii um zwei erweitert und auf PS3 sowie Xbox 360 auf 13 aufgestockt wurden. Ein beachtliches Bündel – von dem das 3DS-Sparpäckchen gerade mal sieben Tische enthält. Ursprünglich raste die Kugel zudem mit einer halbwegs glaubwürdigen Physik über Rampen und Magnete – und das tut sie auch auf dem 3DS. Sie tut das allerdings dermaßen behäbig, dass vom Flipper-Feeling nicht viel übrig bleibt.
Zieht man die technisch bislang schwächste Version auf PSP zum Vergleich hinzu, stellt man erst fest, wie missglückt die 3DS-Umsetzung kugelt: Das Silber schleicht nicht nur in offensichtlicher Zeitlupe übers Bild, die Flipperarme reagieren auch mit erheblicher Verspätung. Von einer kurzen Eingabe-Verzögerung kann hier keine Rede mehr sein. So ist punktgenaues Flippern nur durch Einprägen der Reaktionszeit möglich – im Sinne des
Erfinders ist das nicht.
Schüttel mich!
Stellt man die Kamera so ein, dass sie der Kugel folgt, falls diese im oberen Drittel des Spielfelds unterwegs ist, bemerkt man sogar eine Beschleunigung des Ablaufs. Die „Zeitlupe“ ist also nicht gewollt – das Spiel kommt mit der Darstellung des gesamten Tisches einfach nicht hinterher. Ist die technische Schwäche dem 3D-Effekt geduldet? Immerhin leidet Zen Pinball auf dem 3DS ebenfalls unter solchen, wenn auch bedeutend kleineren Verzögerungen. Das Abschalten des ohnehin unspektakulären Effekts bringt allerdings keine deutliche Verbesserung.
Man könnte der Umsetzung für Nintendos Handheld zugute halten, dass man den Tisch durch eine zackige Bewegung des 3DS anstoßen kann. Das ist gar nicht mal blöd, weil es dem echten Erlebnis halbwegs nahe kommt. Eine nennenswerte Bereicherung ist der abschaltbare Zusatz aber nicht.
Dann doch lieber Zen Pinball