So verfliegt die Magie des Wonderbook viel schneller als nötig, denn der pädagogisch vielleicht sinnvolle, aber dramaturgisch fatale Wiederholungscharakter sorgt für Langeweile. Dabei hat die Technik auch Überraschungen zu bieten: Wer von sich ein Bild macht, kann auf dem vergilbten Foto z.B. noch kleine Bewegungen erkennen. Schön ist auch, dass die eigenen Aktionen ebenfalls animiert gespeichert werden. Die Kamera- und Aufnahmetechnik wird also recht kreativ eingesetzt.
Die Erkennungstechnik ist aber letztlich nicht so toll wie es scheint, denn die Aussprache spielt keine Rolle: Wenn man z.B. vom Erzähler aufgefordert wird, den Namen des Wasserzaubers, also Aguamenti“, deutlich nachzusprechen, woraufhin auch noch ein Countdown läuft, kann man einfach irgendwas wie „Schalke“ oder „Arschbombe“ brabbeln (was ein siebenjähriger Witzbold ohne Fußballverstand oder gar Anstand tatsächlich tat) und wird dafür noch gelobt – selbst Kinder durchschauen den faulen Trick schnell (und wiederholen den Ausstoß von Vokabeln entsprechend oft). Und so beginnt die magische Fassade weiter zu bröckeln.
Kleine Irritationen
Für Irritationen sorgt auch, dass man manchmal trotz korrekter Anwendung des Zauberstabes vom Sprecher gerüffelt wird oder dass man trotz exakter Führung des Lichtstabes die aggressiven Ranken nicht abwehrt; hier wirkt die ansonsten gute Steuerung ungenau. Nerven kann zudem, dass man sich trotz der lobenswerten Benutzerführung, die etwa ein Vorspulen der Texte oder eine direkte Rückkehr zum Buch erlaubt, hin und wieder exakt dieselben Anweisungen anhören muss.
Und trotz der Mitarbeit von J.K. Rowling steckt so wenig Harry Potter im Wonderbook, dass es auch eine eigene Fantasywelt sein könnte; trotz einiger Hintergrundinformationen und Freischaltbaren werden Potterfans kaum satt werden. Und das Rätsel, das die britische Autorin extra für dieses Spiel verfasst hat, wirkt bis zum fünften Kapitel wie ein Fremdkörper, denn es wird nicht gut genug in die Interaktion eingebunden. Immerhin: Im Finale öffnet sich das Abenteuer ein wenig und man darf etwas freier hantieren.
Scheinbar kommt es hier echt drauf an mit welchen Erwartungen man das Spiel holt.
Ich habe es als Weihnachtsgeschenk für meine 6jährige Tochter gekauft.
Danach hab ich den Test hier gelesen und hatte vor dem ersten Start schon ein flaues Gefühl im Magen.
Doch zum Glück wurde ich deutlich positiv überrascht.
Das Spiel erkennt sowohl den Movecontroller der nach der Zauberstabwahl nichtmal mehr Ansatzweise zu erahnen ist sowie das Buch perfekt und die "Illusion" ist täuschend echt.
Die Geschichte um die Zaubersprüche wird meiner Meinung nach gut erzählt und hat eine Unterhaltsame momente, gerade wenn man mal nicht die richtigen Antworten auf die "Lückentexte" wählt.
Die genannten Kritikpunkte wie z.B. der ewige Tutorialcharakter kommt mir eigentlich noch zu gute, da es die ersten Schritte meiner Tochter in einer digitalen Welt sind und ich Sie so auch mal alleine Spielen lassen kann, da immer alles ordentlich erklärt wird.
Den fehlenden Harry Potter bezug kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Ich selber habe die Bücher alle gelesen und erkenne in jedem Kapitel genug Andeutungen darauf.
Das beginnt mit dem auffinden des Buches in der "Verbotenen Abteilung" der Bibliothek, der angesprochenen Häuserwahl zieht sich dann weiter über die Zaubersprüche und die Fabelwesen denen man begegnet z.B. die Alraunen die man umtopft (das haben Harry und co. auch gemacht) geht weiter über die Ranken mit denen auch Harry und co. zu kämpfen hatten und endet mit der Vergabe der Hauspunkte.
Wäre mehr Harry Potter drinnen hätte man das Buch dann auch so benennen müssen.
Die mangelnde Spracherkennung kann ich bestätigen, allerdings muss ich auch hier sagen das ich das eher als positiv erachte.
Die Zaubersprüche sind zumindest für die kleineren wie meine Tochter relativ schwer auszusprechen wie Aquamenti, hätte man dort jetzt eine Barriere eingebaut die mein Kind dazu zwingt den Satz dutzende Male zu wiederholen und so zu demotivieren hätte ich das als schlimmer erachtet als keinen Filter auch...
Warum sperrt ihr solche Vögel nicht umgehend?
2 dinge stören mich an dem test :
1. die unreflektierte verwendung des wortes augmented reality . sony setzt dies, ebenso wie die irreführenden tv spots als verkaufsarugemtn ein, um kindern und ihren erwachsnen geldgebern zu suggerieren, hier würde etwas bahnbrechendes, neues und aufregendes geboten, dabei bietet das spiel lediglich altbewährtes. die bezeichnung augmented reality hat höchstens bei äusserst großzügiger auslegung bestand, wäre dann aber auch auf dutzende andere und ältere spiele anwendbar.
2. der zwote punkt betrifft nicht nur diesen test, aber bei diesem test fällt er mal wieder extrem auf. wieso schaffen es spielemagazine eigentlich nichtmehr selbstständig bildschirmfoos und testbilder zu machen ?
stattdessen bekommt man überall den gleichen publisher media kit brei und in diesem fall das gleiche wohnzimmer aus den sony PR-laboren vorgesetzt. besonders lächerlich ist das in anbetracht des aufhebens, dass hier kürzlich um die unabhängigkeit der spielepresse gemacht wurde.
sonst ein guter test.