Fazit
Auf den ersten Blick faszinierend, auf den zweiten ernüchternd: Noch steckt die erweiterte Realität als digitales Erlebnis in den Kinderschuhen. Wonderbook deutet immerhin an, welche Potenziale in der Verschmelzung von Kamera, Bewegungserkennung und Spiel schlummern. In seinen besten Momenten sorgt es tatsächlich für etwas Magie – allerdings eher visuell als spielerisch. Denn so toll die ausgelösten Zauber und vor allem manche grafischen Überleitungen vom schnöden Wohnzimmer zu einem verwunschenen See aussehen, so wiederholungsanfällig und linear geht es dort voran. Spätestens wenn der stimmungsvolle Erzähler zum Nachsprechen eines Zaubers auffordert, man dabei auch „Arschbombe“ oder „Schalke“ statt „Aguamenti“ sagen kann (was ein siebenjähriger Witzbold ohne Fußballverstand tatsächlich tat) und dafür noch gelobt wird, riecht auch der PlayStationEye-Zauber faul. Ernüchternder als die fehlende Spracherkennung ist allerdings das Spieldesign: Warum nimmt man Kinder und ihre Fantasie nicht etwas ernster, indem man ihnen mehr Freiräume zum Experimentieren und mehr Anspruch bei den Rätseln gönnt? So werden sie für eine Hand voll Stunden an ganz enger Leine bei immer gleichen Abläufen durch die Kapitel gezerrt, während sie überflüssiges Zeugs freischalten und sich kaum austoben oder gar über die Rätselhaftigkeit der virtuellen Welt wundern können – das ist eher Frontalunterricht als Abenteuer. Selbst die eingefleischten Potterfans haben in unseren Spielsitzungen irgendwann abgewunken, weil es zu wenig interessante Bezüge zur Welt von Rowling gibt und die Story eher anekdotenhaft vor sich hin plätschert. Hoffentlich werden die kommenden Wonderbooks offener und besser geschrieben.Wertung
Effekte hui, Spieldesign pfui: Das Wonderbook führt Kinder an zu enger Leine in immer gleichen Abläufen durch märchenhafte Kulissen.
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Scheinbar kommt es hier echt drauf an mit welchen Erwartungen man das Spiel holt.
Ich habe es als Weihnachtsgeschenk für meine 6jährige Tochter gekauft.
Danach hab ich den Test hier gelesen und hatte vor dem ersten Start schon ein flaues Gefühl im Magen.
Doch zum Glück wurde ich deutlich positiv überrascht.
Das Spiel erkennt sowohl den Movecontroller der nach der Zauberstabwahl nichtmal mehr Ansatzweise zu erahnen ist sowie das Buch perfekt und die "Illusion" ist täuschend echt.
Die Geschichte um die Zaubersprüche wird meiner Meinung nach gut erzählt und hat eine Unterhaltsame momente, gerade wenn man mal nicht die richtigen Antworten auf die "Lückentexte" wählt.
Die genannten Kritikpunkte wie z.B. der ewige Tutorialcharakter kommt mir eigentlich noch zu gute, da es die ersten Schritte meiner Tochter in einer digitalen Welt sind und ich Sie so auch mal alleine Spielen lassen kann, da immer alles ordentlich erklärt wird.
Den fehlenden Harry Potter bezug kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Ich selber habe die Bücher alle gelesen und erkenne in jedem Kapitel genug Andeutungen darauf.
Das beginnt mit dem auffinden des Buches in der "Verbotenen Abteilung" der Bibliothek, der angesprochenen Häuserwahl zieht sich dann weiter über die Zaubersprüche und die Fabelwesen denen man begegnet z.B. die Alraunen die man umtopft (das haben Harry und co. auch gemacht) geht weiter über die Ranken mit denen auch Harry und co. zu kämpfen hatten und endet mit der Vergabe der Hauspunkte.
Wäre mehr Harry Potter drinnen hätte man das Buch dann auch so benennen müssen.
Die mangelnde Spracherkennung kann ich bestätigen, allerdings muss ich auch hier sagen das ich das eher als positiv erachte.
Die Zaubersprüche sind zumindest für die kleineren wie meine Tochter relativ schwer auszusprechen wie Aquamenti, hätte man dort jetzt eine Barriere eingebaut die mein Kind dazu zwingt den Satz dutzende Male zu wiederholen und so zu demotivieren hätte ich das als schlimmer erachtet als keinen Filter auch...
Warum sperrt ihr solche Vögel nicht umgehend?
2 dinge stören mich an dem test :
1. die unreflektierte verwendung des wortes augmented reality . sony setzt dies, ebenso wie die irreführenden tv spots als verkaufsarugemtn ein, um kindern und ihren erwachsnen geldgebern zu suggerieren, hier würde etwas bahnbrechendes, neues und aufregendes geboten, dabei bietet das spiel lediglich altbewährtes. die bezeichnung augmented reality hat höchstens bei äusserst großzügiger auslegung bestand, wäre dann aber auch auf dutzende andere und ältere spiele anwendbar.
2. der zwote punkt betrifft nicht nur diesen test, aber bei diesem test fällt er mal wieder extrem auf. wieso schaffen es spielemagazine eigentlich nichtmehr selbstständig bildschirmfoos und testbilder zu machen ?
stattdessen bekommt man überall den gleichen publisher media kit brei und in diesem fall das gleiche wohnzimmer aus den sony PR-laboren vorgesetzt. besonders lächerlich ist das in anbetracht des aufhebens, dass hier kürzlich um die unabhängigkeit der spielepresse gemacht wurde.
sonst ein guter test.