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World War Z (Shooter) – Ersatz für Left 4 Dead?

Da ein Left 4 Dead 3 immer noch auf sich warten lässt und vermutlich niemals erscheinen wird, will Saber Interactive mit World War Z die Lücke schließen: Im Spiel zum 2013 verfilmten Buch von Max Brooks schlägt und ballert man sich ebenfalls als Koop-Quartett durch die untote Zombie-Meute oder macht sich in Mehrspieler-Gefechten gegenseitig die Hölle heiß. Ist World War Z eine echte Alternative zum Valve-Klassiker?

© Saber Interactive / Paramount / Mad Dog Games / Saber Interactive / Focus Entertainment

Schleichen statt ballern

Zwar lässt sich die direkte Konfrontation manchmal nicht vermeiden, doch kann man gezielt versuchen, eher unauffällig und auf dem Schleichweg vorzugehen, da die Zombies auf Geräusche reagieren. Gerade in den höheren der fünf Schwierigkeitsgrade bietet es sich durchaus an, sich leise zu verhalten anstatt sich mit Dauerfeuer durchzuboxen. Machen alle im Team mit, kann dieser Ansatz durchaus die Spannung steigern.

Keine privaten Lobbys

Problematisch kann es werden, wenn man mit fremden Mitspielern per Matchmaking loszieht. Leider hat man keine andere Wahl, wenn man im Freundeskreis keine drei Mitspieler auftreiben kann: Zum einen darf man keine private Online-Lobby erstellen und zum anderen werden vakante Plätze im Gegensatz zu Left 4 Dead nicht von der KI besetzt. Auch existiert keine Splitscreen-Option, die zumindest die Konsolen-Umsetzung des Valve-Titels auf der Xbox 360 noch aufwies – schade.

Alternativ bleibt immer noch die Möglichkeit, sich im Offline-Modus alleine durchzuschlagen. Eine gute Idee ist es aber nicht, denn die dämlichen KI-Kameraden treiben einen schnell in den Wahnsinn. Oder den Tod. Zwar teilen die Mitstreiter relativ gut aus, doch weigern sie sich standhaft, Geschütze zu bedienen, schwere Waffen aufzusammeln oder sich zu heilen. Wie im Kindergarten muss man den Bots also selbst den Verband anlegen, wenn man sie nicht ständig wiederbeleben will. Im Gegenzug sind die Teamkameraden leider nicht ganz so hilfsbereit und lassen den Spieler schon mal einfach verbluten. Zudem besitzen sie ein außerordentliches Talent dafür, sich immer wieder in meine Schussbahn zu stellen. Bei Left 4 Dead

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Jetzt heißt es Daumen drücken, dass die leicht unterbelichtete KI reagiert. © 4P/Screenshot

musste man im Solo-Abenteuer zwar ebenfalls einige Abstriche in Kauf nehmen, doch macht die KI dort immer noch einen viel besseren Eindruck als das, was Saber Interactive hier auftischt.

Aufgezwungener Grind

Leider hat man es auch für nötig gehalten, dem Spiel unbedingt ein Klassen- und Progressionssystem verpassen zu müssen, bei dem man nicht nur in Rängen aufsteigt, sondern auch Perks für jede der sechs Klassen freischaltet. Bezahlt werden die Upgrades mit der Spielwährung, deren Konto man nur durch Ingame-Belohnungen und zum Glück (noch) nicht per Mikrotransaktionen aufstocken darf. Zu den Verbesserungen zählen z.B. höhere Gesundheit, mehr Munitionskapazitäten oder stärkerer Schaden. Jede Klasse verfügt jeweils über 27 Perks, die sich zwar teilweise doppeln, aber mitunter auch speziell auf die jeweilige Klasse zugeschnitten sind. Darüber hinaus verfügen die Waffen über ein eigenes EP-System, das bei entsprechender Nutzung der jeweiligen Wumme diverse Upgrades freischaltet.

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Das Progressionssystem ist überflüssig und unnötig grindlastig. © 4P/Screenshot

Zwar hört man immer wieder, dass solche Progressionssysteme der Langzeitmotivation dienen und den eigenen Spielstil fördern sollen. Aber für mich stellen sie nur unnötigen und überflüssigen Ballast dar, der vor allem eines fördert: den unsäglichen und zähen Grind! Entsprechend muss man viel Zeit mitbringen bzw. verschwenden, wenn man seine Klassen und das Waffenarsenal weiterentwickeln möchte. Hat Left 4 Dead diesen Quatsch gebraucht, um im Koop zu rocken? Nein! Im Gegenteil: Ohne dieses Klassen- und Perk-Gedöns kam man viel leichter ins Spiel und schlüpfte angesichts der aufgesammelten Waffen und Ausrüstung einfach spontan in die Rollen oder konnte sie auch spontan wechseln. Das ist hier z.B. in einer laufenden Partie nicht möglich, denn hat man sich für eine Klasse entschieden, ist man vorerst an sie gebunden.



  1. JunkieXXL hat geschrieben: 11.05.2019 15:57
    4P|Michael hat geschrieben: 09.05.2019 10:22
    Todesglubsch hat geschrieben: 08.05.2019 20:40 btw
    Ich hab als Nahkampfwaffe nur ne Machete und ne Schaufel. Andere Nahkampfwaffen hab ich nicht gesehen. Sind die epiclusiv?
    Sorry, hast Recht. Das war wohl ein gedanklicher Querschuss von Days Gone und Left 4 Dead, die ich parallel zum Test gespielt hab. Zeigt aber auch wieder, dass es zunehmend schwer fällt, den ganzen Zombie-Brei auseinanderzuhalten ;)
    Oder anders ausgedrückt: Nehmt mir nicht meine RPG-Elemente.
    Und ich so: "Haut mir bloß ab mit euren RPG-Elementen". Neben Mikrotransaktionen stellt genau das für mich einen der schlimmsten Trends in der derzeitigen Spielewelt da. Gefühlt wird mittlerweile nahezu jedes Genre mit Rollenspielelementen verseucht. Alles muss sich um Rangaufstiege, Talentbäume und XP-Belohnungen drehen. Selbst den unsäglichen Sammelwahn kann man auf den Einfluss von Rollenspielen zurückführen. Ich kann es nicht mehr sehen und hoffe, dass man in Zukunft wieder vermehrt ohne diesen Kram auskommt und ich irgendwann z.B. nochmal ein klassisches Tomb Raider spielen darf, bei dem ich nicht alle paar Meter mit Zeug zugemüllt oder für das simple Öffnen von Kisten mit Erfahrungspunkten überschüttet werde. Oder ein Left 4 Dead 3 ohne Klassen, Freischaltorgien & Co ;)
    Also ich finds super, solange es gut umgesetzt ist. Diese Elemente werden aus Videospielen so schnell auch nicht mehr verschwinden. Der Wunsch zu jagen und zu sammeln steckt tief in uns drin. Das kann man als einen Urinstinkt bezeichnen. Das ist der Grund, weshalb sich Spiele mit diesen Elementen großer Beliebtheit erfreuen. Natürlich kann man es auch übertreiben mit dem Sammelwahn, aber das Problem sehe ich beim neuen Tomb Raider nicht. Da Tomb Raider das Survival-Narrativ bedient, passt der Jagd- und Sammelkram dort sogar ganz hervorragend hin.
    Ich mag das auch überhaupt nicht. So sinnfrei oft. Und zeitfressend, wo ich lieber das Spiel...

  2. Ich halte die Argumentation aus diesem Test für schwach und nicht nachvollziehbar. Die Bewertung ist aus meiner Sicht deutlich daneben gewählt.
    Wieso nimmt die subjektive Meinung, dass sogenannte RPG-Elemente grundsätzlich zu verteufel sind so viel Raum ein? Ich spiele seit ca. 35 Jahren alles was es auf dem Markt gibt und sogenannte RPG-Elemente sind eine definitive Bereicherung. Sogenannte RPG-Elemente sorgen nur die kurze und mittelfristigen Motivation. Hat übrigens nichts mit dem zu tun was ein RPG ist sondern ist lediglich eine früh verwendete Komponente solcher Spiele. Das steht aber woanders geschrieben.
    Ja, es stimmt, left4dead 2 ist besser umgesetzt, wobei vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß. Es stimmt auch, dass die Stellschrauben von WWZ noch gedreht werden müssen. Balancing als auch Progression sind noch zu verbessern. Der PvP Bereich ist, jedenfalls aus meiner Sicht "Grotte". Das Spiel ist aber definitiv mindesten gut.
    Die Kuh ist jetzt in den Brunnen gefallen, ich möchte jedoch motivieren zukünftige Test mit etwas mehr Sorgfalt und etwas weniger Subjektivität durchzuführen.

  3. 4P|Michael hat geschrieben: 09.05.2019 10:22
    Todesglubsch hat geschrieben: 08.05.2019 20:40 btw
    Das Arsenal umfasst neben Schusswaffen wie Pistolen, Schrotflinten und Sturmgewehren auch Nahkampf-Utensilien vom Messer bis zum Baseballschläger, Handgranaten und Molotow-Cocktails.
    Ich hab als Nahkampfwaffe nur ne Machete und ne Schaufel. Andere Nahkampfwaffen hab ich nicht gesehen. Sind die epiclusiv?
    Sorry, hast Recht. Das war wohl ein gedanklicher Querschuss von Days Gone und Left 4 Dead, die ich parallel zum Test gespielt hab. Zeigt aber auch wieder, dass es zunehmend schwer fällt, den ganzen Zombie-Brei auseinanderzuhalten ;)
    Oder anders ausgedrückt: Nehmt mir nicht meine RPG-Elemente.
    Und ich so: "Haut mir bloß ab mit euren RPG-Elementen". Neben Mikrotransaktionen stellt genau das für mich einen der schlimmsten Trends in der derzeitigen Spielewelt da. Gefühlt wird mittlerweile nahezu jedes Genre mit Rollenspielelementen verseucht. Alles muss sich um Rangaufstiege, Talentbäume und XP-Belohnungen drehen. Selbst den unsäglichen Sammelwahn kann man auf den Einfluss von Rollenspielen zurückführen. Ich kann es nicht mehr sehen und hoffe, dass man in Zukunft wieder vermehrt ohne diesen Kram auskommt und ich irgendwann z.B. nochmal ein klassisches Tomb Raider spielen darf, bei dem ich nicht alle paar Meter mit Zeug zugemüllt oder für das simple Öffnen von Kisten mit Erfahrungspunkten überschüttet werde. Oder ein Left 4 Dead 3 ohne Klassen, Freischaltorgien & Co ;)
    Also ich finds super, solange es gut umgesetzt ist. Diese Elemente werden aus Videospielen so schnell auch nicht mehr verschwinden. Der Wunsch zu jagen und zu sammeln steckt tief in uns drin. Das kann man als einen Urinstinkt bezeichnen. Das ist der Grund, weshalb sich Spiele mit diesen Elementen großer Beliebtheit erfreuen. Natürlich kann man es auch übertreiben mit dem Sammelwahn, aber das Problem sehe ich beim neuen Tomb Raider nicht. Da Tomb Raider das Survival-Narrativ bedient, passt der Jagd- und...

  4. HellToKitty hat geschrieben: 10.05.2019 08:48
    Erkannt hat geschrieben: 10.05.2019 05:57
    HellToKitty hat geschrieben: 09.05.2019 19:21
    Krass... Na zum Glück scheint dieser bevormundende "Jugendschutz" Wahnsinn langsam ein Ende zu bekommen. Gerüchten zu Folge konnte man das Spiel via Patch recht leicht wieder in seinen Originalzustand versetzen, aber dann konnte man leider auch nicht mehr online zocken, bzw war es dann wieder geschnitten. Naja, wäre mal nett von Valve wenn sie eine Listenstreichung beantragen würden. Das wäre ja angesichts der mittlerweile ohne Probleme spielbaren Splatterkonkurrenz kein Problem.
    Der Jugendschutz macht schon Sinn und betrifft lediglich jene, die Legal in D Handel treiben wollen. Ein paar Begriffe in der Bildersuche eingeben und schon zeigt sich, wie unsinnig dieser umgesetzt wird. Daher müsste, um vom richtigen Jugendschutz zu sprechen, viel umfassender zensiert werden. Da dies aber nicht möglich ist, bleibt es eben eher ein Ärgernis, als etwas nützliches.
    Nein, derartiger Jugendschutz macht leider keinerlei Sinn. Das ist eine Aufgabe die die Erziehungsberechtigten wahrnehmen müssen. Der Staat kann das nicht bewerkstelligen. Das hat schon früher in den 80ern nicht geklappt und funktioniert heute im Zeitalter des Internets noch viel weniger. Ich bin bereits in der Grundschule ohne Probleme an indizierte Videokassetten wie Tanz der Teufel gekommen und hab als Kind auch Mortal Kombat und Doom gespielt. Bin ich dadurch zu einem sozial degenerierten Menschen geworden? Ich denke nicht. Zumindest ist das Feedback meiner Zeitgenossen recht positiv. Dazu kommt noch, dass es keinerlei wissenschaftlich haltbaren Zusammenhänge zwischen der in Medien konsumierten Gewalt auf der einen und einer eventuell daraus resultierenden erhöhten Straffälligkeit auf der anderen Seite gibt. Da bleibt die Frage offen, ob derartiger "Jugendschutz" noch einem anderen Zweck dient, als der Erfüllung der Agenda konservativer Politiker, die dann durch puren...

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