Aber keine Sorge: Der Umfang der einzelnen Episoden ist nicht gerade üppig ausgefallen, so dass man schnell wieder die Klasse wechseln kann. Da jedes der vier Szenarien lediglich drei Episoden, im Fall von Tokio sogar nur zwei Episoden umfasst, kann man sich ausrechnen, dass die Kampagne nicht viel Zeit in Anspruch nimmt – je nach Spielweise hat man in weniger als fünf Stunden bereits alles gesehen. Die Schauplätze wirken auf der einen Seite abwechslungsreich, weil alle Metropolen vom schneebedeckten Moskau über das sonnige Jerusalem bis hin zum urbanen Großstadt-Dschungel ihren eigenen Flair besitzen. Trotzdem wirken viele Abschnitte generisch und damit austauschbar. Dazu trägt auch die durchschnittliche Kulisse bei, die im Gegensatz zu den imposanten Zombie-Schwärmen keinen bleibenden Eindruck hinterlässt und darüber hinaus sehr statisch wirkt, weil kaum etwas zu Bruch geht. Auf dem PC sehen die Texturen zwar einen Tick besser aus als auf der PS4 (Pro), sind aber trotzdem keine Augenweide. Die Waffensounds und mitunter verstörenden Geräusche gehen zwar in Ordnung, doch eine komplette Lokalisierung hat man sich gespart – gesprochen wird hier nur auf Englisch mit deutschen Untertiteln.
Sorgte bei Left 4 Dead der KI-Regisseur im Hintergrund für Spannung und Dramatik, wirkt der Spielverlauf und die Platzierung der Spezial-Zombies hier viel beliebiger. Es gab Momente, in denen innerhalb von vier Minuten drei Bulls hintereinander auftauchten – gute Regie sieht anders aus. Hatte man bei Left 4 Dead schon beim ersten Knurren eines Hunters oder dem Heulen einer Witch den nötigen Respekt und ging angespannt voran, verlieren die besonderen Infizierten hier schnell ihren Schrecken, weil sie teilweise viel zu inflationär auftauchen und dabei nicht die Bedrohung ihrer Vorbilder ausstrahlen. Hatte man bei L4D meist das Gefühl, dass Horden und Spezial-Zombies dramaturgisch sinnvoll platziert wurden, erscheint die Regie hier einfach nur willkürlich und damit ziemlich langweilig.
Überflüssiger Versus-Modus mit Balance-Problemen
Neben der Koop-Kampagne werden auch kompetitive Mehrspieler-Gefechte in typischen Modi wie Team Deathmatch, Vorherrschaft, King of the Hill und weiteren Varianten wie dem Sammeln von Rohstoffen und der Verteidigung eines Impfstoffs geboten. Der Clou: Es kämpfen nicht nur zwei Vierer-Teams um den Sieg, sondern auch die Zombie-Schwärme mischen mit und erweisen sich nicht selten als Zünglein an der Waage, wenn sie z.B. eroberte Checkpunkte wieder
neutralisieren oder über die Spieler herfallen.
Eigentlich ein interessanter Ansatz, doch versauen gleich mehrere Faktoren den Spaß an den Versus-Duellen. Zum einen ist das Matchmaking unter aller Kanone – und das nicht nur, weil man teilweise ewig warten muss, bevor überhaupt eine Session zustande kommt. Vor allem schafft es die automatische Vermittlung oft nicht, für ein halbwegs ausgeglichenes Kräfteverhältnis zwischen den Teams zu sorgen. Ein Beispiel: Während der beste Mitspieler meiner Truppe in einer Partie mit Rang 14 aufwarten konnte, sahen wir uns – und das teilweise sogar in Unterzahl – mit einem Quartett aus Gegnern konfrontiert, die allesamt mit einem Rang von 127 unterwegs waren. So etwas darf einfach nicht passieren, doch wird man leider immer wieder Zeuge von diesem Ungleichgewicht zwischen Teams. So ist es kein Wunder, dass man schnell die Lust daran verliert. Darüber hinaus vermisst man einen Modus, in dem man auch als Spieler in die Rollen der Infizierten schlüpfen darf, wie es z.B. bei Left 4 Dead möglich war.
Separates Klassensystem im Multiplayer
Hinzu kommt, dass der Mehrspieler-Modus über ein eigenes Klassensystem mit zehn Varianten verfügt, dessen Ränge und Perks man separat freischalten muss. Auf den nervigen Grind der Koop-Kampagne folgt also noch mehr überflüssiger Grind! Schlimmer noch: Durch freigeschaltete Verbesserungen, zu denen u.a. mehr Plätze für Ausrüstung, schnelleres Nachladen, mehr Feuerschaden, ein verringerter Rückstoß oder 50% flottere Waffenwechsel zählen, verschafft man sich im Zusammenspiel mit dem miserablen Matchmaking weitere Vorteile, mit denen die Balance endgültig ausgehebelt wird. Das braucht und will kein Mensch!
Ich halte die Argumentation aus diesem Test für schwach und nicht nachvollziehbar. Die Bewertung ist aus meiner Sicht deutlich daneben gewählt.
Wieso nimmt die subjektive Meinung, dass sogenannte RPG-Elemente grundsätzlich zu verteufel sind so viel Raum ein? Ich spiele seit ca. 35 Jahren alles was es auf dem Markt gibt und sogenannte RPG-Elemente sind eine definitive Bereicherung. Sogenannte RPG-Elemente sorgen nur die kurze und mittelfristigen Motivation. Hat übrigens nichts mit dem zu tun was ein RPG ist sondern ist lediglich eine früh verwendete Komponente solcher Spiele. Das steht aber woanders geschrieben.
Ja, es stimmt, left4dead 2 ist besser umgesetzt, wobei vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß. Es stimmt auch, dass die Stellschrauben von WWZ noch gedreht werden müssen. Balancing als auch Progression sind noch zu verbessern. Der PvP Bereich ist, jedenfalls aus meiner Sicht "Grotte". Das Spiel ist aber definitiv mindesten gut.
Die Kuh ist jetzt in den Brunnen gefallen, ich möchte jedoch motivieren zukünftige Test mit etwas mehr Sorgfalt und etwas weniger Subjektivität durchzuführen.
Cooles Game für zwischendurch, wenn man auf Zombiegeballer steht. Hoffe sie reichen noch mehr Schauplätze nach und private Gruppen.