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World War Z (Shooter) – Ersatz für Left 4 Dead?

Da ein Left 4 Dead 3 immer noch auf sich warten lässt und vermutlich niemals erscheinen wird, will Saber Interactive mit World War Z die Lücke schließen: Im Spiel zum 2013 verfilmten Buch von Max Brooks schlägt und ballert man sich ebenfalls als Koop-Quartett durch die untote Zombie-Meute oder macht sich in Mehrspieler-Gefechten gegenseitig die Hölle heiß. Ist World War Z eine echte Alternative zum Valve-Klassiker?

© Saber Interactive / Paramount / Mad Dog Games / Saber Interactive / Focus Entertainment

Wenig Umfang, austauschbare Schauplätze

Aber keine Sorge: Der Umfang der einzelnen Episoden ist nicht gerade üppig ausgefallen, so dass man schnell wieder die Klasse wechseln kann. Da jedes der vier Szenarien lediglich drei Episoden, im Fall von Tokio sogar nur zwei Episoden umfasst, kann man sich ausrechnen, dass die Kampagne nicht viel Zeit in Anspruch nimmt – je nach Spielweise hat man in weniger als fünf Stunden bereits alles gesehen. Die Schauplätze wirken auf der einen Seite abwechslungsreich, weil alle Metropolen vom schneebedeckten Moskau über das sonnige Jerusalem bis hin zum urbanen Großstadt-Dschungel ihren eigenen Flair besitzen. Trotzdem wirken viele Abschnitte generisch und damit austauschbar. Dazu trägt auch die durchschnittliche Kulisse bei, die im Gegensatz zu den imposanten Zombie-Schwärmen keinen bleibenden Eindruck hinterlässt und darüber hinaus sehr statisch wirkt, weil kaum etwas zu Bruch geht. Auf dem PC sehen die Texturen zwar einen Tick besser aus als auf der PS4 (Pro), sind aber trotzdem keine Augenweide. Die Waffensounds und mitunter verstörenden Geräusche gehen zwar in Ordnung, doch eine komplette Lokalisierung hat man sich gespart – gesprochen wird hier nur auf Englisch mit deutschen Untertiteln.

Sorgte bei Left 4 Dead der KI-Regisseur im Hintergrund für Spannung und Dramatik, wirkt der Spielverlauf und die Platzierung der Spezial-Zombies hier viel beliebiger. Es gab Momente, in denen innerhalb von vier Minuten drei Bulls hintereinander auftauchten – gute Regie sieht anders aus. Hatte man bei Left 4 Dead schon beim ersten Knurren eines Hunters oder dem Heulen einer Witch den nötigen Respekt und ging angespannt voran, verlieren die besonderen Infizierten hier schnell ihren Schrecken, weil sie teilweise viel zu inflationär auftauchen und dabei nicht die Bedrohung ihrer Vorbilder ausstrahlen. Hatte man bei L4D meist das Gefühl, dass Horden und Spezial-Zombies dramaturgisch sinnvoll platziert wurden, erscheint die Regie hier einfach nur willkürlich und damit ziemlich langweilig.

Überflüssiger Versus-Modus mit Balance-Problemen

Neben der Koop-Kampagne werden auch kompetitive Mehrspieler-Gefechte in typischen Modi wie Team Deathmatch, Vorherrschaft, King of the Hill und weiteren Varianten wie dem Sammeln von Rohstoffen und der Verteidigung eines Impfstoffs geboten. Der Clou: Es kämpfen nicht nur zwei Vierer-Teams um den Sieg, sondern auch die Zombie-Schwärme mischen mit und erweisen sich nicht selten als Zünglein an der Waage, wenn sie z.B. eroberte Checkpunkte wieder

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Der Zombie-Schwarm ist immer wieder ein Höhepunkt. © 4P/Screenshot

neutralisieren oder über die Spieler herfallen.

Eigentlich ein interessanter Ansatz, doch versauen gleich mehrere Faktoren den Spaß an den Versus-Duellen. Zum einen ist das Matchmaking unter aller Kanone – und das nicht nur, weil man teilweise ewig warten muss, bevor überhaupt eine Session zustande kommt. Vor allem schafft es die automatische Vermittlung oft nicht, für ein halbwegs ausgeglichenes Kräfteverhältnis zwischen den Teams zu sorgen. Ein Beispiel: Während der beste Mitspieler meiner Truppe in einer Partie mit Rang 14 aufwarten konnte, sahen wir uns – und das teilweise sogar in Unterzahl – mit einem Quartett aus Gegnern konfrontiert, die allesamt mit einem Rang von 127 unterwegs waren. So etwas darf einfach nicht passieren, doch wird man leider immer wieder Zeuge von diesem Ungleichgewicht zwischen Teams. So ist es kein Wunder, dass man schnell die Lust daran verliert. Darüber hinaus vermisst man einen Modus, in dem man auch als Spieler in die Rollen der Infizierten schlüpfen darf, wie es z.B. bei Left 4 Dead möglich war.

Separates Klassensystem im Multiplayer

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Die Spielervermittlung dauert stellenweise sehr lange und wirkt oft nicht gut ausbalanciert. © 4P/Screenshot

Hinzu kommt, dass der Mehrspieler-Modus über ein eigenes Klassensystem mit zehn Varianten verfügt, dessen Ränge und Perks man separat freischalten muss. Auf den nervigen Grind der Koop-Kampagne folgt also noch mehr überflüssiger Grind! Schlimmer noch: Durch freigeschaltete Verbesserungen, zu denen u.a. mehr Plätze für Ausrüstung, schnelleres Nachladen, mehr Feuerschaden, ein verringerter Rückstoß oder 50% flottere Waffenwechsel zählen, verschafft man sich im Zusammenspiel mit dem miserablen Matchmaking weitere Vorteile, mit denen die Balance endgültig ausgehebelt wird. Das braucht und will kein Mensch!

  1. JunkieXXL hat geschrieben: 11.05.2019 15:57
    4P|Michael hat geschrieben: 09.05.2019 10:22
    Todesglubsch hat geschrieben: 08.05.2019 20:40 btw
    Ich hab als Nahkampfwaffe nur ne Machete und ne Schaufel. Andere Nahkampfwaffen hab ich nicht gesehen. Sind die epiclusiv?
    Sorry, hast Recht. Das war wohl ein gedanklicher Querschuss von Days Gone und Left 4 Dead, die ich parallel zum Test gespielt hab. Zeigt aber auch wieder, dass es zunehmend schwer fällt, den ganzen Zombie-Brei auseinanderzuhalten ;)
    Oder anders ausgedrückt: Nehmt mir nicht meine RPG-Elemente.
    Und ich so: "Haut mir bloß ab mit euren RPG-Elementen". Neben Mikrotransaktionen stellt genau das für mich einen der schlimmsten Trends in der derzeitigen Spielewelt da. Gefühlt wird mittlerweile nahezu jedes Genre mit Rollenspielelementen verseucht. Alles muss sich um Rangaufstiege, Talentbäume und XP-Belohnungen drehen. Selbst den unsäglichen Sammelwahn kann man auf den Einfluss von Rollenspielen zurückführen. Ich kann es nicht mehr sehen und hoffe, dass man in Zukunft wieder vermehrt ohne diesen Kram auskommt und ich irgendwann z.B. nochmal ein klassisches Tomb Raider spielen darf, bei dem ich nicht alle paar Meter mit Zeug zugemüllt oder für das simple Öffnen von Kisten mit Erfahrungspunkten überschüttet werde. Oder ein Left 4 Dead 3 ohne Klassen, Freischaltorgien & Co ;)
    Also ich finds super, solange es gut umgesetzt ist. Diese Elemente werden aus Videospielen so schnell auch nicht mehr verschwinden. Der Wunsch zu jagen und zu sammeln steckt tief in uns drin. Das kann man als einen Urinstinkt bezeichnen. Das ist der Grund, weshalb sich Spiele mit diesen Elementen großer Beliebtheit erfreuen. Natürlich kann man es auch übertreiben mit dem Sammelwahn, aber das Problem sehe ich beim neuen Tomb Raider nicht. Da Tomb Raider das Survival-Narrativ bedient, passt der Jagd- und Sammelkram dort sogar ganz hervorragend hin.
    Ich mag das auch überhaupt nicht. So sinnfrei oft. Und zeitfressend, wo ich lieber das Spiel...

  2. Ich halte die Argumentation aus diesem Test für schwach und nicht nachvollziehbar. Die Bewertung ist aus meiner Sicht deutlich daneben gewählt.
    Wieso nimmt die subjektive Meinung, dass sogenannte RPG-Elemente grundsätzlich zu verteufel sind so viel Raum ein? Ich spiele seit ca. 35 Jahren alles was es auf dem Markt gibt und sogenannte RPG-Elemente sind eine definitive Bereicherung. Sogenannte RPG-Elemente sorgen nur die kurze und mittelfristigen Motivation. Hat übrigens nichts mit dem zu tun was ein RPG ist sondern ist lediglich eine früh verwendete Komponente solcher Spiele. Das steht aber woanders geschrieben.
    Ja, es stimmt, left4dead 2 ist besser umgesetzt, wobei vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß. Es stimmt auch, dass die Stellschrauben von WWZ noch gedreht werden müssen. Balancing als auch Progression sind noch zu verbessern. Der PvP Bereich ist, jedenfalls aus meiner Sicht "Grotte". Das Spiel ist aber definitiv mindesten gut.
    Die Kuh ist jetzt in den Brunnen gefallen, ich möchte jedoch motivieren zukünftige Test mit etwas mehr Sorgfalt und etwas weniger Subjektivität durchzuführen.

  3. 4P|Michael hat geschrieben: 09.05.2019 10:22
    Todesglubsch hat geschrieben: 08.05.2019 20:40 btw
    Das Arsenal umfasst neben Schusswaffen wie Pistolen, Schrotflinten und Sturmgewehren auch Nahkampf-Utensilien vom Messer bis zum Baseballschläger, Handgranaten und Molotow-Cocktails.
    Ich hab als Nahkampfwaffe nur ne Machete und ne Schaufel. Andere Nahkampfwaffen hab ich nicht gesehen. Sind die epiclusiv?
    Sorry, hast Recht. Das war wohl ein gedanklicher Querschuss von Days Gone und Left 4 Dead, die ich parallel zum Test gespielt hab. Zeigt aber auch wieder, dass es zunehmend schwer fällt, den ganzen Zombie-Brei auseinanderzuhalten ;)
    Oder anders ausgedrückt: Nehmt mir nicht meine RPG-Elemente.
    Und ich so: "Haut mir bloß ab mit euren RPG-Elementen". Neben Mikrotransaktionen stellt genau das für mich einen der schlimmsten Trends in der derzeitigen Spielewelt da. Gefühlt wird mittlerweile nahezu jedes Genre mit Rollenspielelementen verseucht. Alles muss sich um Rangaufstiege, Talentbäume und XP-Belohnungen drehen. Selbst den unsäglichen Sammelwahn kann man auf den Einfluss von Rollenspielen zurückführen. Ich kann es nicht mehr sehen und hoffe, dass man in Zukunft wieder vermehrt ohne diesen Kram auskommt und ich irgendwann z.B. nochmal ein klassisches Tomb Raider spielen darf, bei dem ich nicht alle paar Meter mit Zeug zugemüllt oder für das simple Öffnen von Kisten mit Erfahrungspunkten überschüttet werde. Oder ein Left 4 Dead 3 ohne Klassen, Freischaltorgien & Co ;)
    Also ich finds super, solange es gut umgesetzt ist. Diese Elemente werden aus Videospielen so schnell auch nicht mehr verschwinden. Der Wunsch zu jagen und zu sammeln steckt tief in uns drin. Das kann man als einen Urinstinkt bezeichnen. Das ist der Grund, weshalb sich Spiele mit diesen Elementen großer Beliebtheit erfreuen. Natürlich kann man es auch übertreiben mit dem Sammelwahn, aber das Problem sehe ich beim neuen Tomb Raider nicht. Da Tomb Raider das Survival-Narrativ bedient, passt der Jagd- und...

  4. HellToKitty hat geschrieben: 10.05.2019 08:48
    Erkannt hat geschrieben: 10.05.2019 05:57
    HellToKitty hat geschrieben: 09.05.2019 19:21
    Krass... Na zum Glück scheint dieser bevormundende "Jugendschutz" Wahnsinn langsam ein Ende zu bekommen. Gerüchten zu Folge konnte man das Spiel via Patch recht leicht wieder in seinen Originalzustand versetzen, aber dann konnte man leider auch nicht mehr online zocken, bzw war es dann wieder geschnitten. Naja, wäre mal nett von Valve wenn sie eine Listenstreichung beantragen würden. Das wäre ja angesichts der mittlerweile ohne Probleme spielbaren Splatterkonkurrenz kein Problem.
    Der Jugendschutz macht schon Sinn und betrifft lediglich jene, die Legal in D Handel treiben wollen. Ein paar Begriffe in der Bildersuche eingeben und schon zeigt sich, wie unsinnig dieser umgesetzt wird. Daher müsste, um vom richtigen Jugendschutz zu sprechen, viel umfassender zensiert werden. Da dies aber nicht möglich ist, bleibt es eben eher ein Ärgernis, als etwas nützliches.
    Nein, derartiger Jugendschutz macht leider keinerlei Sinn. Das ist eine Aufgabe die die Erziehungsberechtigten wahrnehmen müssen. Der Staat kann das nicht bewerkstelligen. Das hat schon früher in den 80ern nicht geklappt und funktioniert heute im Zeitalter des Internets noch viel weniger. Ich bin bereits in der Grundschule ohne Probleme an indizierte Videokassetten wie Tanz der Teufel gekommen und hab als Kind auch Mortal Kombat und Doom gespielt. Bin ich dadurch zu einem sozial degenerierten Menschen geworden? Ich denke nicht. Zumindest ist das Feedback meiner Zeitgenossen recht positiv. Dazu kommt noch, dass es keinerlei wissenschaftlich haltbaren Zusammenhänge zwischen der in Medien konsumierten Gewalt auf der einen und einer eventuell daraus resultierenden erhöhten Straffälligkeit auf der anderen Seite gibt. Da bleibt die Frage offen, ob derartiger "Jugendschutz" noch einem anderen Zweck dient, als der Erfüllung der Agenda konservativer Politiker, die dann durch puren...

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