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Worms: Odyssee im Wurmraum (Taktik & Strategie) – Worms: Odyssee im Wurmraum

Wii-Besitzer mit einem Faible für Online-Matches haben es nicht leicht: Statt sich gemütlich durch eine gut funktionierende Infrastruktur wie Xbox Live zu navigieren, müssen sie bei Spielen wie dem neuen Mario Kart mit sperrigen Codes hantieren. Im aktuellen Worms-Aufguss habt ihr derlei Probleme nicht, denn dort wurde der Online-Modus gleich komplett gestrichen.

© Team 17 / THQ

Keine weltweite Party

Ganz recht – wie im allerersten Worms für den Amiga-Homecomputer aus dem Jahre 1994 könnt ihr euch die kleinen Würmchen nur offline in geselliger Runde um die Ohren bomben. Diesmal findet die Schlacht auf – wer hätte es gedacht – diversen außerirdischen Planeten statt. Wie in den meisten Teilen der Serie üblich stehen sich auf einem zweidimensionalen, hügeligen Terrain bis zu vier Mannschaften aus jeweils vier wirbellosen Kriechtieren gegenüber.  Geschossen wird gesittet auf die englische Art:

Bewegt die Fernbedienung ruckartig nach unten, um mit dem Ufo zu feuern. Die unscharfe Hintergrundgrafik wird dadurch allerdings auch nicht hübscher.

Ein Wurm nach dem anderen kommt an die Reihe. Nachdem der Spieler Abschusswinkel und Feuerkraft eingestellt hat, feuert er eine Rakete, eine Granate oder ein anderes Zerstörungswerkzeug aus dem Arsenal ab, bis schließlich nur noch die Siegermannschaft übrig ist.

Die Zahl der Ballermänner fällt äußerst dürftig aus: Gerade mal 15 Exemplare stehen zur Verfügung. Die Wummen wurden zwar optisch an das Weltraum-Szenario angepasst, aber bis auf Details gleichen sie den altbekannten Todbringern. Mit dem Sternenschlag-Handschuh könnt ihr euren Gegner z.B. wie mit dem Dragon Punch unsanft in die Luft befördern oder ihn geradeaus weg boxen. Hinter dem Robo-Schaf versteckt sich nichts anderes als der hüpfende Wolle-Lieferant mit einem Astronautenhelm.

Nette Geste?

So weit, so bekannt – doch ein wichtiges Detail hat sich in der Wii-Fassung geändert: Die Steuerung. Das Nunchuk wird abgestöpselt, denn ihr löst sämtliche Befehle mit der Fernbedienung aus. Statt eure Würmer bequem mit Stick und Knöpfen zu navigieren, seid ihr des Öfteren auf die etwas träge Gestensteuerung angewiesen. Die Schusskraft-Leiste füllt ihr z.B., indem ihr die Fernbedienung mit der Spitze in eure Richtung kippt.

Gelungene Ausnahme: Die Lenkrakete lässt sich mit Hilfe der Fernbedienung punktgenau ins Ziel lotsen.
Um die Kamera zu bewegen, müsst ihr die kleine Plus-Taste eine Weile lang gedrückt halten. Dann bewegt ihr den Bildausschnitt mit Hilfe der Remote genau so schwammig umher wie den Cursor im Hauptmenü. All das klappt nach einer Gewöhnungsphase trotzdem recht ordentlich, doch insgeheim wünschte ich mir ständig die konservative Joypad-Steuerung zurück. Leider gibt es im Wii-Ableger keine Möglichkeit, darauf umzusteigen.

Ist euren Freunden aufgrund der wenigen Neuerungen langweilig geworden und ihr sitzt allein auf der Couch, dürft ihr euch an die Kampagne wagen. Mal kämpft ihr auf die klassische Art gegen ein Team extraterrestrischer Würmer, ein anderes mal trefft ihr auf Gegner, die sich zwar nicht wehren, müsst diese aber mit limitierter Munition und der Hilfe von Sprungfeldern ins tödliche Nass schleudern. Oder ihr sammelt die in den Levels verstreuten Kisten und Bonus-Container ein, die euch Items wie neue Flaggen-Motive für euer Team freischalten. Die Rätsel sind zwar nicht so knackig und motivierend wie in Open Warfare 2 auf dem DS, sorgen aber trotzdem für ein paar unterhaltsame Stunden. Wenn ihr danach noch nicht genug habt, dürft ihr im äußerst spartanisch ausgefallenen Level-Editor selbst Schlachtfelder entwerfen. Außerdem wartet am Schluss jeder Kampagnen-Welt ein Minispiel auf euch, in dem ihr später auch auf Highscorejagd gehen dürft. Diese Einlagen reichen von langweiligen Reaktionstests bis hin zu einem netten Thrust-Klon, bei dem ihr ein Raumschiff durch schmale Höhlengänge navigiert.