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Xenon Racer (Rennspiel) – Beinahe Ridge Racer?

Gute Zeiten: Wenn große Publisher bestimmte Spiele einfach nicht mehr herausbringen, setzen sich eben kleine Entwicklerteams hin und hauchen altmodischen Rollenspielen oder Shootern neues Leben ein – oder eben Ridge Racer, das sich seit einer geschlagenen Generation nicht mehr hat blicken lassen. Im Test entpuppt sich Xenon Racer nämlich als genau das: eine Schlitterpartie der alten Schule. Warum man die spielen sollte? Das fragen wir uns auch.

© 3DClouds / SOEDESCO

Bremsen, Lenken – Reifenspuren

Die Basics? Super! Drückt man kurz auf die Handbremse, versetzt man seinen futuristischen Boliden in einen Drift und schlittert selbst um engste Kurven. Gleichzeitig lädt man dabei den Turbo auf; die Reifenfolter ist also eine absolute Notwendigkeit. Und hat man diesen Dreh erst mal raus, macht es richtig Laune, durch die grafisch nicht ganz zeitgemäße, spielerisch aber unterhaltsame Zukunft zu rasen. In einer verzweigten Karriere hat man zudem oft die Wahl zwischen verschiedenen Events, sodass man immer verschiedene Rennen absolvieren kann, falls man anderswo mal nicht weiterkommt. Das ist der Motivation durchaus zuträglich.

Lustlos schrauben

Um das gleich klar zu sagen: Sie erreicht dann keine berauschenden Höhen. Sie zeigt vielmehr knappe Spitzen nach oben, um anschließend wieder in die Tiefe zu fallen und dort zu verweilen. Denn Xenon Racer ist als Idee ganz nett – als vollständiges Spiel allerdings voller Fehler. Das ermüdende Erspielen aller Upgrades für die unterschiedlichen Fahrzeuge ist da noch der kleinste, obwohl ich hier schon nicht verstehe, warum man sämtliche Teile für jedes Auto einzeln freischalten muss. Das ist ein dröges Strecken der Spielzeit und noch dazu kontraproduktiv, weil die Lust aufs Ausprobieren neuer Wagen dadurch ständig gebremst wird.

Ärgerlich auch, dass man die Modifikationen anschließend in einem unübersichtlichen, unhandlichen Menü anschrauben muss, das nicht mal sichtbar anzeigt, wo man welche Optionen zur Verfügung hat oder zumindest die neu hinzugekommenen

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Auf den ersten Blick fängt Xenon Racer die Faszination klassischer Arcade-Racer und deren überzeichnete Umgebungs-Romantik ein. © 4P/Screenshot

markiert. Überhaupt ist das Menü nicht der Weisheit letzter Schluss, aber gut, es gibt Schlimmeres.

Lokomotiven auf Asphalt

Dazu zählt das katastrophale Fahrgefühl, während man gerade nicht driftet, denn dann lenken die Vehikel praktisch gar nicht. Die haben ja einen maximalen Lenkeinschlag von, sagen wir mal, zehn Grad, was immer dann superspaßig ist, wenn man nach einem Fehler an der Außenseite einer Kurve landet. Von dort aus führt dann kein Weg mehr in Richtung Fahrbahnmitte zurück – grandios! Nicht immer versetzt man den Wagen außerdem problemlos ins Schlittern und zündet man während eines Drifts den Turbo, schießt der Wagen schon mal zur Seite, anstatt nach vorne.

Wie gesagt: Hat man den Dreh erst einmal raus… Nur ist der Weg dorthin leider eine Katastrophe. Die ersten Minuten waren eine einzige Plage. Ich möchte nicht wissen, wie viele Spieler verzweifelt aufgeben, weil sie keine Lust darauf haben, stets geradeaus fahrende „Schienenfahrzeuge“ durch enge Kurven zu schieben.

Hinzu kommen Kontrahenten, die munter die Straße blockieren und Spieler in die Bande schieben, weil sie unfähig sind gescheit durch eine Kurve zu schlittern. Zu allem Überfluss, gehen diese Verkehrsbehinderungen voll in die Eisen, wenn man ihnen ins Heck knallt (Stichwort kaum vorhandene Lenkung), was dem allgemeinen Unterhaltungswert mächtig zuträglich ist. Meist bleibt dann nur der Neustart, da die Kontrahenten ein ganz seltsames Verhalten an den Tag legen: Setzt man sich früh an die Spitze, fährt man dem Feld meist problemlos vorweg. Gelingt das aber nicht, holt man den Ersten selbst

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Weder technisch noch inhaltlich spielt es allerdings in der Liga seiner Vorbilder. © 4P/Screenshot

mit zwei fehlerfreien Runden nicht mehr ein.

Das Spiel ist also entweder frustrierend unmöglich oder absurd einfach, auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad übrigens noch. Es ist nicht so, dass es kein Gummiband gäbe; man kann es hervorragend beobachten, wenn man hinter einem Gegner liegend in die Bande rauscht. Es tut nur einfach nicht das, was es soll: einen ebenso fordernden wie trotzdem nachvollziehbaren Rennverlauf inszenieren.

60, 30? Ach, egal!

Das „Größte“ sind aber die Konsolenumsetzungen, von denen die Switch-Fassung den Vogel abschießt. Die schafft es nämlich nicht einmal auf 30 Bilder pro Sekunde, während 60 in einem schnellen Rennspiel dieser Art ohnehin Pflicht sein sollten. Die Entwickler haben ja alles versucht: Die Darstellung ist extrem niedrig aufgelöst und Schatten tauchen dermaßen spät auf, dass selbst in Tunneln zehn Meter vor dem Frontspoiler die Sonne scheint. Und über das Fehlen analogen Gasgebens und Bremsens schauen sie einfach hinweg. Das ist für präzises Driften zwar unerlässlich, aber davon träumt man auf Switch dank der Bildrate ja ohnehin nur.

Das Einzige, was die Entwickler nicht versucht haben: Das Spiel nicht mit Blick aufs große Geld in eine Konsole zu pressen, die es überhaupt nicht vernünftig abspielen kann! Aber gut, damit sind sie immerhin nicht die Ersten.

Sind die Umsetzungen für PlayStation 4 und Xbox One im Gegensatz dazu wenigstens technisch gelungen? Nun, zumindest hat man dort die Wahl zwischen einem Leistungs- und einem Qualitätsmodus. Aber macht euch keine Hoffnungen: Leistung heißt auch auf PS4 Pro und One X lediglich „irgendwas unter 60 Bilder pro Sekunde einschließlich zusätzlicher Einbrüche“ und ist zudem an ein unangenehm unscharfes Bild sowie fehlende grafische Details gebunden.

Dass man auf den Konsolen nicht einmal die Tastenbelegung ändern darf, was am PC sehr wohl möglich ist… ach, was soll’s. Ihr werdet um Xenon Racer hoffentlich ohnehin einen großen Bogen machen.

  1. Crimson Idol hat geschrieben: 11.04.2019 12:34
    rainynight hat geschrieben: 11.04.2019 12:28
    Akabei hat geschrieben: 11.04.2019 12:19 Wenn man Spaß mit Payback und V-Rally 4 hatte, könnte das aber tatsächlich was für ihn sein. Es gibt ja auch Leute, die Trash-Filme gut finden. Warum sollte es das bei Spielen nicht auch geben? :Blauesauge:
    Mit Payback kann man Spaß haben?? :confused:
    Ja, kann man. Persönlich habe ich Payback letztes Jahr auch gespielt und es gab durchaus unterhaltsame Abschnitte im Spiel, wobei sich die interessanterweise auf das beschränkt haben, was ich in anderen Rennspielen extrem hasse: Drift-Events. Da war Payback mMn ein ordentliches Spiel, aber der Rest ist halt irgendwie sehr durchschnittlich und man merkt (vor allem im Nachhinein), dass EA da einfach nur versuchen Dinge aus anderen Reihen zu adaptieren, nur damit man sagen kann "Dat haben wir auch". Frage mich beispielsweise bis heute, was die unnötigen Collectibles sollten. :thinking:
    Bin mal gespannt, was beim diesjährigen NfS als tolles Feature kommt. Wetter bzw. Jahreszeiten? :Häschen:
    Mir ging dieses dauernde, megacoole Gequatsche und diese endlosen, in die Länge gezogenen Abschnitte tierisch auf den Keks.
    Hab nach kurzer Zeit abgeschalten.

  2. Also eigentlich wollte ich mir ja die Switch-Version holen. Als ich auf Youtube die "Ultra-Settings" von der PC-Version sah, dachte ich noch so: Hmm sieht nicht soooo toll aus. Das wird die Switch mit wenigen abstrichen sicher auch hinbekommen. Oh boy - war das falsch.
    Also habe ich nun doch zu PC Version gegriffen. Und ich muss sagen: Auf dem PC macht es mir Spass. Leider ist die KI sehr unausgeglichen. Reicht von "uneinholbar" bis zu "in der 2. Runde alle überrundet". Aber ansonsten macht es mir Spass. Nicht unglaublich viel Spass - einfach nur Spass. 1-2 Rennen nach Feierabend und gut ist. Länger würde ich aber nicht spielen am Stück. Daher - 44 ist aus meiner sicht schon zu wenig. Ich persönlich häte so 65 gegeben.

  3. ronny_83 hat geschrieben: 11.04.2019 12:15Erstmal gibt es keinen Grund, warum du alles fett schreibst. Oder brauchst du besondere Aufmerksamkeit?
    Habe mir mal die Historie angesehen. Das mit dem Fettdruck ist eine Sache, die Punkte, die die Posts vom Rest abheben sollen, finde ich deutlich frecher. Da inhaltlich keine Relevanz erkennbar ist, kommt das Profil halt auf meine Liste.
    Edit: Heute bin ich zu blöd für Forensoftware und / oder zum Lesen. ;)

  4. Black Stone hat geschrieben: 11.04.2019 07:36
    HanssDampf hat geschrieben: 11.04.2019 03:04
    Die ersten Minuten waren eine einzige Plage. Ich möchte nicht wissen, wie viele Spieler verzweifelt aufgeben, weil sie keine Lust darauf haben, stets geradeaus fahrende „Schienenfahrzeuge“ durch enge Kurven zu schieben.
    Me. In der Beta 1,5 Runden und direkt deinstalliert sowie von der Wunschliste entfernt.
    #MeToo :Häschen:
    Wir sind zu 3. sogar 2 Strecken gefahren (2 von uns auch bis zum Ende) - danach verschwand das Spiel sehr schnell wieder von der Platte ! :Hüpf:
    Selten so nen Schrott gesehen ! :)

  5. rainynight hat geschrieben: 11.04.2019 12:28
    Akabei hat geschrieben: 11.04.2019 12:19 Wenn man Spaß mit Payback und V-Rally 4 hatte, könnte das aber tatsächlich was für ihn sein. Es gibt ja auch Leute, die Trash-Filme gut finden. Warum sollte es das bei Spielen nicht auch geben? :Blauesauge:
    Mit Payback kann man Spaß haben?? :confused:
    Offenbar schon.
    Wie schmerzbefreit man dafür sein muss, kann ich allerdings nicht beurteilen. :ugly:

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